40 Jahre ARGE für Obdachlose.
Neue Projekte für steigenden Bedarf an Notwohnungen

Heinz Zauner, kurz vor der Pension stehender Geschäftsführer der ARGE für Obdachlose; Marion Eberl, designierte Geschäftsführerin ARGE für Obdachlose und Sozial-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP). | Foto: Land OÖ/Antonio Bayer
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  • Heinz Zauner, kurz vor der Pension stehender Geschäftsführer der ARGE für Obdachlose; Marion Eberl, designierte Geschäftsführerin ARGE für Obdachlose und Sozial-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP).
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Bis zum Jahr 1975 wurde Obdachlosigkeit mit einer Freiheitsstrafe geahndet. Seither hat sich vieles zum Besseren gewandelt – auch dank der ARGE für Obdachlose, die seit 40 Jahren Unterstützung für Wohnungslose anbietet. Mit neuen Initiativen soll das Angebot weiter ausgebaut werden.

OÖ. "Ohne Arbeit keine Wohnung – ohne Wohnung keine Arbeit", fasst der scheidende Geschäftsführer Heinz Zauner kurz und bündig zusammen. Rund 1.200 Menschen, die von Wohnungslosigkeit bedroht oder betroffen sind, finden bei der Arbeitsgemeinschaft für Obdachlose wertvolle Unterstützung. Zahlreiche Projekte zur Wohnungssicherung und Delogierungsprävention bieten nicht nur einen Rettungsanker, sondern auch Möglichkeiten in ein selbstständiges und eigenverantwortliches Leben zurückzufinden. 

Ein weiterer Fixpunkt des Sozialvereins ist die "Hilfe durch Beschäftigung" – die Straßenzeitung "Kupfermuckn" bietet über die Mitgestaltung und den Verkauf einen wichtigen Zuverdienst für aktuell 284 Personen. Der ARGE Trödlerladen in der Linzer Bischofstraße punktet in vielerlei Hinsicht. So finden Wohnungslose eine Beschäftigung, sozial benachteiligte Menschen ein günstiges Warenangebot – und das im Sinne der Umwelt – unter dem Motto "Wieder­verwenden statt weg­werfen". Im Jahr 2022 wurden 171 Personen im Trödlerladen beschäftigt.  

Die Straßenzeitung "Kupfermuckn" besteht seit 27 Jahren – der Großteil der Beiträge wird von Wohnungslosen verfasst.  | Foto: Heidi Rafezeder
  • Die Straßenzeitung "Kupfermuckn" besteht seit 27 Jahren – der Großteil der Beiträge wird von Wohnungslosen verfasst.
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Immer mehr Frauen suchen Hilfe

"Im Vorjahr gab es einen Zulauf von mehr als 50 Prozent im Vergleich zu den Jahren davor", so Marion Eberl, designierte Geschäftsführerin der ARGE für Obdachlose. Seit der Corona-Pandemie seien immer mehr Frauen mit häuslicher Gewalt konfrontiert und die Zahlen in die Höhe geschossen. Mit dem Projekt "zuhause ankommen – zak" sollen Betroffene schnelle und unkomplizierte Unterstützung erhalten.

"Wir haben bis zu 33 Übergangswohnungen, die wir über einen Zeitraum von bis zu zwei Jahren zur Verfügung stellen. Für Frauen mit Kindern sind häufige Wohnungswechsel in Bezug auf Kindergarten- und Schulplätze aber kompliziert. Wir bieten deshalb einen direkten Zugang zu einer eigenen Wohnung sowie Betreuung durch Sozialarbeiter an", erklärt Eberl.

Aufgrund des steigenden Bedarfs an kurzfristig verfügbarem Wohnraum arbeitet die ARGE aktuell an einem Konzept für Krisenwohnungen, die Betroffenen mit einem Untermietvertrag für einen Zeitraum von drei bis sechs Monaten zur Verfügung gestellt werden sollen. 

Hauptgründe für Wohnungsverlust:
Finanzielle Gründe – 71,2 Prozent
Schlechte bzw. prekäre Wohnsituation – 16,6 Prozent
Familiäre Beziehungskrisen – 6,4 Prozent

Im Jahr 2022 wurden 5.441 Personen aus 2.298 Haushalten vom Netzwerk Wohnungssicherung betreut.

Hier geht's zu allen Angeboten der ARGE für Obdachlose

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