Wein in OÖ
Oberösterreichs Weinanbau weiterhin im Aufschwung
Oberösterreichs Winzerszene wächst und wächst – qualitativ hochwertige Trauben lassen einen sehr guten Jahrgang 2022 erwarten.
OÖ. Noch um die Jahrtausendwende konnten sich weder Experten noch Konsumenten vorstellen, dass der Weinanbau im Land ob der Enns zukunftsfähig sei. Doch rund 20 Jahre später haben die heimischen Weinbauern längst den Gegenbeweis erbracht. Der Weinanbau hat sich in Oberösterreich etabliert, wiewohl er noch als Nische in der heimischen Landwirtschaft gilt.
Weinland OÖ wächst
Im Jahr 2000 wurden lediglich drei Hektar als Weingartenfläche genutzt, in diesem Jahr wurden bereits 80 Hektar mit Reben bepflanzt. Und die Tendenz zeigt weiter nach oben, für weitere 20 Hektar wurden bereits Pflanzrechte beim Land Oberösterreich beantragt. "In Oberösterreich hat sich eine kleine aber feine Winzerszene entwickelt", stellt Leo Gmeiner, Präsident des Weinbauverbandes OÖ, fest. In Zahlen sind das 72 Betriebe beziehungsweise Personen, die Weinreben im Land gepflanzt haben. Rund 20 davon konnten die Sparte Weinanbau als wirtschaftlich bedeutendes Standbein etablieren.
Noch viel Potenzial
In Oberösterreich werden jährlich rund fünf Hektoliter Wein produziert. Ein Klacks im Vergleich zu den etablierten Anbauländern Niederösterreich, Steiermark und Burgenland. Auf Rang eins in der Produktionstabelle liegt Niederösterreich mit rund 1,25 Millionen Hektoliter Wein jährlich, was die Hälfe der österreichweiten Produktion ausmacht. Aufgrund der klimatischen Veränderungen werden die Weinanbaubedingungen in Oberösterreich immer besser. Am häufigsten wird die Rebsorte Grüner Veltliner gepflanzt, gefolgt vom Chardonnay. "Bekannte Sorten lassen sich natürlich leichter vermarkten und vor allem für den Grünen Veltliner herrschen hervorragende Bedingungen in unserem Bundesland vor", sagt Karl Ferdinand Velechovsky, Vizepräsident des Weinbauverbandes OÖ.
Schwierige Ernte im September
Das Jahr 2022 begann für den Weinanbau vielversprechend. Auf einen regenreichen Frühling folgte ein Sommer mit vielen Sonnenstunden. Dank der feuchten Vormonate konnten die Trauben auch die Hitze gut verkraften. Just im Erntemonat September waren die Weinbauern mit unterdurchschnittlichen Temperaturen und viel Nässe konfrontiert. Durch eine rasche Weinlese konnte aber die hohe Qualität der heurigen Trauben gesichert werden. "Wenn wir jetzt unsere Hausaufgaben im Keller alle richtig machen, können wir uns auf einen ausgewogenen und finessenreichen Jahrgang freuen", sagt Gmeiner.
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