Personalmangel
Kindergärtnerinnen aus Pension holen
Grippe, Corona & Co. fesseln nicht nur die Kleinen sondern auch die Pädagoginnen ans Krankenbett. Folge: Notbetrieb im Kindergarten und Aufrufe an Eltern, die Kleinen möglichst zuhause zu lassen – nicht zum ersten Mal in den vergangenen Monaten.
Kein Wunder, dass angesichts solcher Zustände gerade mal die Hälfte der Kindergartenpädagoginnen in Ausbildung den Beruf auch ergreifen will. Die Verantwortung dafür tragen Bund und Länder, die jahrelang Hilferufe der Kindergärtnerinnen ignoriert und erst reagiert haben, als der Hut lichterloh brannte. Die Kindergartenmilliarde kommt viel zu spät. Die dadurch versprochene Gruppen-Verkleinerung scheitert am fehlenden Personal. Und gerade Frauen, an denen die Betreuung meist hängen bleibt, können maximal Teilzeitbeschäftigungen annehmen, weil Kindergärten zu kurz offen halten und im Sommer zu lange schließen.
Steuerfreier Zuverdienst in Pension
Wenn Arbeitsminister Kocher mehr Menschen in Vollzeitbeschäftigung bringen will, muss die Regierung bei der Kinderbetreuung ansetzen: Gratis-Nachmittagsbetreuung für jenen Zeitraum, in dem Eltern arbeiten. Und warum nicht den von Wirtschaftslandesrat Achleitner angeregten steuerfreien Zuverdienst in der Rente an pensionierten Kindergärtnerinnen erproben, um so den akuten Personalmangel zu überwinden? Wenn den Grünen gute Kinderbetreuung ein Anliegen ist, müssen sie ihre Blockadehaltung gegenüber dem Zuverdienst-Modell überdenken. – zumal laut einer Studie der Uni Klagenfurt im Jahr 2030 bis zu 20.000 Kindergartenpädagoginnen fehlen werden.
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