Lenker fristlos entlassen
"Nein zum Impfzwang" auf Bus-Anzeige zu lesen
Es ist schon wieder was passiert beim OÖ. Verkehrsverbund: Drei Wochen nachdem ein Busfahrer in Linz auf seine Anzeigetafel die Parole "Impfen ist Mord" geschrieben hatte, ist nun eine weitere impfskeptische Bus-Botschaft aufgetaucht. "Nein zum Impfzwang" war am 15. Dezember auf einem OÖVV-Bus in Linz zu lesen. Ein Foto des Busses, das im Rahmen der gestrigen Corona-Demo gemacht wurde, zirkuliert in den sozialen Netzwerken. Wie der OÖVV bestätigt, wurde der Fahrer mittlerweile fristlos entlassen (Update, 10.45 Uhr).
OÖ. Auf Anfrage der BezirksRundSchau bestätigt der Sprecher des OÖ Verkehrsverbundes (OÖVV) Klaus Wimmer die Echtheit der Bilder. Man sei bereits im Laufe der Demo von den Bildern informiert worden. "Bei dem auf den Bildern zu sehenden Bus handelt es sich um ein Fahrzeug des Unternehmens Wilhelm Welser Verkehrsbetriebe GmbH", so Wimmer. Man stehe bereits mit der Geschäftsführung der Firma in Kontakt.
"Dienstrechtliche Grenze überschritten"
Inhaltlich distanziert sich der OÖ Verkehrsverbund "entschieden von der Aufschrift, die auf Bildern eines Regionalbusses zu sehen waren. Wir sind der Überzeugung, dass die Einhaltung der Corona-Schutzmaßnahmen und die Corona-Impfung essentiell wichtig sind, um die Pandemie gemeinsam erfolgreich zu bekämpfen", sagt Wimmer. Man respektiere freilich private Meinungen, sobald "allerdings öffentliche Verkehrsmittel des OÖ Verkehrsverbundes instrumentalisiert werden, um private Meinungen und Ansichten zu verbreiten, wird eine dienstrechtliche Grenze überschritten", so der Pressesprecher des OÖVV.
Lenker wurde fristlos entlassen
Bereits am Vormittag nach der Demo konnte der Lenker zweifelsfrei ausgeforscht werden. Es habe dann ein Gespräch zwischen Busfahrer und Dienstgeber gegeben. Das Trauner Busunternehmen habe den Mann fristlos entlassen, bestätigt Wimmer. Auf die Frage, ob man nun nach dem nunmehr zweiten Vorfall ein Lenker-Problem habe, sagt der Presssprecher: "Nein, ganz sicher nicht. Aber bei mehr als 1.500 Menschen, die für uns arbeiten, bildet sich das ganze Meinungsspektrum der Gesellschaft ab. Es sind Einzelfälle, die natürlich schlimm und unangenehm sind", so Wimmer.
Persönlich finde er es traurig, dass so kurz vor Weihnachten ein Fahrer gekündigt werden müsse. Nichtsdestotrotz sei schon durch den Fall vor drei Wochen bekannt gewesen sei, wie diese privaten Botschaften auf öffentlichen Verkehrsmitteln geahndet werden. "Wenn man eins und eins zusammenzählt, muss man wissen, wie solche Aktionen ausgehen", so Wimmer.
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