Gesundheitsreferenten
Zugang zu Impfungen soll niederschwelliger werden
Am Freitag, 29. Mai 2020, tagten die Gesundheitsreferenten der Bundesländer per Videokonferenz. Auf der Agenda standen die Digitalisierung, Grippeimpfung und Strukturen zur Vorbeugung und Versorgung von Covid-19.
OÖ. Aufgrund der Corona-Pandemie hielten die Gesundheitsreferenten der Bundesländer ihr Treffen unter dem Vorsitz von Landeshauptmann-Stellvertreterin und Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander (ÖVP) jetzt per Videokonferenz. Behandelt wurden drei Schwerpunkte - Digitalisierung, Impfungen und der Umgang mit dem Corona-Virus.
Zweite Covid-19-Welle wahrscheinlich
Experten hätten berichtet, dass eine zweite Covid-19-Welle wahrscheinlich sei, meint Haberlander. In Krankenhäusern würden trotz Regelbetriebes weiterhin Betten für Covid-19-Patienten reserviert werden. Aus der derzeitigen Situation könne für die Zukunft gelernt werden.
„Als Vorsitzland wollen wir vor allem die Digitalisierung im Gesundheitswesen in den Mittelpunkt stellen und vorantreiben. Wir erleben derzeit eine Transformation hin zu digitalen Prozessen, die durch die aktuelle Covid-19-Pandemie beschleunigt wurde. Gerade jetzt gilt es, möglichst viel aus der derzeitigen Situation für die Zukunft zu lernen und mitzunehmen“, berichtet Haberlander.
Die oberösterreichische Gesundheitslandesrätin spricht sich dafür aus, Telegesundheitsdienste und die Gesundheitshotline 1450 weiterzuentwickeln. Dazu zähle etwa ein Ausbau des Webangebotes. Dass auf diese Dienste bereits häufig zurückgegriffen werde, würden 63.000 Anrufe zwischen dem 26. Februar und 15. Mai zeigen. Aus der Corona-Pandemie sei außerdem gelernt worden, dass externe Labore an ELGA angeschlossen werden sollten.
Beim Impfen wird auf Freiwilligkeit gesetzt
Landesrat Martin Eichtinger (NÖ) und Stadtrat Peter Hacker (Wien) gehen in der Pressekonferenz zu den Ergebnissen der Konferenz vor allem auf Impfungen ein. Impfen sei bisher Privatsache, der Zugang nicht niederschwellig. Eichtinger begründet das damit, dass Impfungen nicht überall angeboten werden, während Hacker auf die Vorarbeit wie den Erhalt des Impfstoffes hinweist. Bei der Grippe habe man derzeit eine Durchimpfungsrate von acht Prozent, Herdenimmunität würde erst ab etwa 40 Prozent vorliegen.
In Oberösterreich soll in etwa einem Monat eine Kampagne zum Impfen, die nicht nur die Grippeimpfung umfasst, starten. Eine verpflichtende Grippeimpfung für das Gesundheitspersonal sei nicht angedacht, ergänzt Haberlander.
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