OÖ Landesabfallverband
ASZ befürchten Nachteile bei Umstellung auf neues Pfandsystem ab 2025

Von links: Christian Ehrengruber, Geschäftsführer der OÖ. Landes-Abfallverwertungsunternehmen Gmbh, Roland Wohlmuth, Vorsitzender des OÖ. Landesabfallverbands sowie Geschäftsführer des OÖ Landesabfallverbands, Thomas Anderer. | Foto: OÖ. LAV
  • Von links: Christian Ehrengruber, Geschäftsführer der OÖ. Landes-Abfallverwertungsunternehmen Gmbh, Roland Wohlmuth, Vorsitzender des OÖ. Landesabfallverbands sowie Geschäftsführer des OÖ Landesabfallverbands, Thomas Anderer.
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Als "Oberösterreichs Nahentsorger" möchten sich die Umwelt Profis – ein Zusammenschluss der Bezirksabfallverbände und dem OÖ Landesabfallverband – mit ihrem Entsorgungsnetz auch in Zukunft positionieren. Die Umstellung auf Einwegpfand für Getränkeverpackungen aus Plastik und Metall stellt sie jedoch vor eine große Herausforderung. In den Abfallsammelzentren (ASZ) soll grundsätzlich eine Rückgabe möglich sein, es muss sich aber rentieren.

OÖ. Die 15 Bezirksabfallverbände samt den drei oberösterreichischen Statutarstädten (Linz, Wels und Steyr) bilden gemeinsam mit dem OÖ. Landasabfallverband die Umwelt Profis. Mit 177 Altstoffsammelzentren haben sie in den vergangenen 32 Jahren ein flächendeckendes Entsorgungsnetz in Oberösterreich aufgebaut. "Wir sind in Oberösterreich damit der Nahentsorger", betont der Vorsitzende des OÖ Landesabfallverbands, Roland Wohlmuth, Bürgermeister der Gemeinde Brunnenthal.

Trend zur Kreislaufwirtschaft

Im Vergleich zu anderen Bundesländern hat Oberösterreich die höchste Verwertungsquote: Im Jahr 2022 fiel pro Einwohner 512 Kilogramm Haushaltsabfall an. Rund 75 Prozent davon konnten höher verwertet werden, nur rund ein Viertel landete in der Müllverbrennung oder auf Deponien. "Dieser Erfolg war nur möglich durch die Mithilfe der Bürgerinnen und Bürger", sagt Thomas Anderer, Geschäftsführer des OÖ. Landesverbandes. Die gute Aufklärungsarbeit und entsprechende Sammelstrukturen hätten jedoch maßgeblich dazu beigetragen. "Die Abfallwirtschaft verändert sich immer stärker in Richtung Kreislaufwirtschaft", betont Christian Ehrengruber, Geschäftsführer der OÖ. Landes-Abfallverwertungsunternehmen GmbH. Er wünscht sich, dass möglichst viele Menschen ihre Wertstoffe im ASZ entsorgen.

Weniger Einnahmen durch neues Pfandsystem

Die so gewonnenen Einnahmen kämen laut Wohlmuth den Bürgerinnen und Bürgern in Form von günstigen Abfallgebühren zugute. Die Umwelt Profis agieren, im Gegensatz zu gewerblichen Anbietern, als "Non-Profit-Unternehmen". Durch anstehende Änderungen – etwa die Einführung des Einwegpfandes auf Getränkeverpackungen aus Plastik und Metall ab Jänner 2025 – könnte den ASZ jedoch einiges an Einnahmen entgehen. "Alleine der Verlust durch PET-Flaschen wird etwa eine dreiviertel Million pro Jahr ausmachen", rechnet Wolmuth. Neben Annahmestellen im Handel – ähnlich wie beim Glasflaschenpfand – wollen aber auch die ASZ eine Rückgabe anbieten. "Aber nur da, wo es sich auch rentiert", betont Wolmuth.

ASZ wünschen sich "Handling-Fees" 

"Im Handel wird die Anschaffung dieser Automaten aber mit bis zu 60 Prozent aus Bundesmitteln gefördert", merkt Wohlmuth in diesem Zusammenhang an. Das sei ein großer Wettbewerbsnachteil für die ASZ. Deshalb wünscht man sich "Handling-Fees", wie sie auch private Rücknahmestellen bekommen sollen. Davon wird es in Österreich rund 50.000 geben – jeder, der Einwegpfandverpackungen ausgibt, muss diese auch wieder zurücknehmen. Betroffen davon sind vor allem Kioske, Trafiken und kleinere Händler ohne eigene Automaten. Auch jene müssten die Pfandflaschen schlussendlich im ASZ entsorgen können, so der OÖ Landesabfallverbands-Vorsitzende.

Ab 2025: Gemeinsame Kunststoff- und Metallentsorgung 

Durch den zu erwartenden Wegfall der Getränkeverpackungen wird ab 2025 auch die Entsorgung von Kunststoff- und Metallabfällen auf eine "Mixsammlung" im gelben Sack umgestellt. Das ist bislang bereits in fünf oberösterreichischen Bezirken der Fall. "Auch hier werden wir als Landesabfallverbände im Vorfeld wieder wichtige Informations- und Aufklärungsarbeit für die Bürgerinnen und Bürger leisten müssen", so Anderer.

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