PV-Anlagen für alle
„Balkonkraftwerke“ werden immer beliebter
Mit vergleichsweise geringen Kosten und ebenso überschaubarem Aufwand, kann man sogar als Bewohner einer Mietwohnung seinen eigenen „grünen“ Strom produzieren.
OÖ. Wie Oberösterreichs größter Stromnetzbetreiber Netz OÖ vermeldet wurden seit Jahresbeginn bereits mehr als 1.000 Kleinsterzeugungsanlagen gemeldet. Im Volksmund „Balkonkraftwerke“ genannt, können solche Anlagen überall dort eine Alternative sein, wo Auf-Dach-Anlagen nicht in Frage kommen.
„Wir unterstützen jede Form von dezentraler, erneuerbarer Stromerzeugung. Auch wenn die Balkonkraftwerke kleine Schritte in die Energiezukunft sind, helfen auch viele davon, das Ziel zu erreichen“,
so Manfred Hofer, Geschäftsführer der Netz Oberösterreich GmbH.
Unbedingt bei Hausverwaltung nachfragen
Ab etwa 500 Euro, also mit vergleichsweise geringem finanziellem Aufwand kann man so sogar als Bewohner einer Mietwohnung Sonnenstrom produzieren und aktiv Teil der Energiewende zu werden. Allerdings sollte man sich in diesem Fall vorher unbeding mit der Hausverwaltung bzw. dem Haus- oder Wohnungsbesitzer absprechen, denn es kann durchaus vorkommen, dass hier jemand etwas dagegen einzuwenden hat. So besteht so mancher Mietshaus-Besitzer beispielsweise auf ein gleichförmiges Aussehen der Balkone bzw. Fassade und verbietet sogar Blumenkisterl oder Sichtschutz – was auch sein gutes Recht ist. Um Verletzungen zu vermeiden sollte – egal wo – unbedingt auf eine ordentliche, sturmsichere Befestigung geachtet werden.
800 Watt Leistung genehmigungsfrei
In der Gesamtleistung sind die kleinen PV-Anlagen für Private auf 800 Watt begrenzt. Eine aufwändige Installation ist nicht notwendig: die Module können an den Wechselrichter und dieser mittels Stecker an den Stromkreis der Wohnung angeschlossen werden, empfehlenswert ist laut Netz OÖ aber ein Direktanschluss in der Hausinstallation durch einen Elektriker. Die Anlagen sind „genehmigungsfrei“ und beim Netzbetreiber nur „meldepflichtig“. Die Meldung der Anlage dauert nur einen Augenblick.
Leider keine Vergütung für Überschuss
Einziger Nachteil der Anlagen: Strom, der nicht im eigenen Haushalt verbraucht werden kann, wird ohne Vergütung in das Stromnetz eingespeist. Da im Normalfall von den 800 Watt nur ein Bruchteil übrigbleibt, würde die Administration einer vergüteten Einspeisung die tatsächlichen Kosten deutlich übersteigen, heißt es vonseiten Netz OÖ.
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