Internationale Lieferketten im Fokus
Franz Staberhofer übernimmt Vorsitz von Forschungseinrichtung ASCII

V. l.: ASCII-Präsident Franz Staberhofer, Landesrat Markus Achleitner, ASCII-Vizepräsident Gabriel Felbermayr und voestalpine-Vorstandsmittglied Hubert Zajicek. | Foto: Land OÖ/Grilnberger
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Vor knapp einem Jahr wurde das Austrian Supply Chain Intelligence Institute (ASCII) gegründet. Finanziert wird es vom Bund und vom Land OÖ. Nun wechselte der Vorsitz von Wien nach Oberösterreich.

OÖ/Ö. Der hohe wirtschaftliche Stellenwert funktionierender Lieferketten wurde durch die Auswirkungen von Corona-Pandemie und Ukraine-Krieg mehr als deutlich. Mängel an Rohstoffen, Verpackungsmaterial, Halbleitern, wichtigen Komponenten für Autos, aber auch von Medikamenten haben Unternehmen und Konsumenten auf die Probe gestellt. Auch deshalb wurde vor knapp einem Jahr das Austrian Supply Chain Intelligence Institute (ASCII) gegründet.

Drohende Engpässe frühzeitig erkennen

„Durch die Forschungsergebnisse des ASCII sollen drohende Engpässe möglichst frühzeitig erkannt und die Sicherheit und Verlässlichkeit von Lieferketten erhöht werden“, erklärt Landesrat Markus Achleitner (ÖVP). Das Institut hat neben dem Sitz in Wien auch einen eigenen Standort in Steyr. Mit Jahresbeginn ist der Vorsitz auf Oberösterreich übergegangen. Der Leiter des Logistikums der Fachhochschule (FH) Steyr, Franz Staberhofer, hat die Präsidentschaft von WIFO-Direktor Gabriel Felbermayr übernommen.

„Wir tragen zur Versorgungssicherheit bei“

„In einem dynamischen Umfeld tragen wir durch faktenbasierte Analysen und Entscheidungsgrundlagen zur Versorgungssicherheit in Österreich bei. Grundlage dafür ist die in Europa einzigartige Bündelung von Wirtschaft, Wissenschaft & Forschung im ASCII“, betont ASCII-Präsident Staberhofer. Fragen mit denen sich das Institut aktuell beschäftigt, sind etwa: „Wie verändern sich die globalen Lieferketten durch den elektrischen Antrieb und welche neuen internationalen Abhängigkeiten entstehen für Ö- und OÖ-Automobilzulieferer?“ oder „Wo liegen die größten internationale Abhängigkeiten im Bereich Halbleitertechnik für Ö und OÖ?“

V. l.: voestalpine-Vorstandsmittglied Hubert Zajicek, Landesrat Markus Achleitner, ASCII-Präsident Franz Staberhofer und -Vizepräsident Gabriel Felbermayr. | Foto: Land OÖ/Grilnberger
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Möglichst effiziente Lieferkettensorgfaltspflicht

ASCII-Vizepräsident Felbermayr verweist im Zusammenhang mit der EU-Richtlinie zur Lieferkettensorgfaltspflicht darauf, dass sich das ASCII wissenschaftlich fundiert für eine möglichst effiziente und effektive Lieferkettensorgfaltspflicht in Europa einsetzt: „Das letzte, was gerade auch Oberösterreichs international agierenden Unternehmen jetzt brauchen, ist eine überbordende Bürokratie aus Brüssel. Das ASCII hat konkrete Änderungsvorschläge auf den Tisch gelegt“, so Felbermayr. Einerseits sollten sich die Gesetzgeber auf „das direkte Monitoring von Zulieferern anstelle bilateraler Lieferbeziehungen konzentrieren. Andererseits sollten Negativ- und Positivlisten eingeführt werden, um die Monitoringprozesse zu vereinfachen“. Das würde laut ASCII die Effektivität steigern und die Kosten für EU-Importeure senken.

Ergebnisse sollen Betrieben direkt nutzen

„Aus der Sicht des Wirtschaftsstandorts Oberösterreichs ist es wesentlich, dass die Forschungsergebnisse auch rasch bei den Betrieben ankommen. Gerade die Automobil-Zulieferbranche ist besonders auf funktionierende Lieferketten angewiesen“, so Achleitner. Und auch Hubert Zajicek, Leiter der Steel Division und Mitglied des Vorstandes der voestalpine, weist auf den konkreten Nutzen der ASCII-Forschungsergebnisse hin: „Der Erfolg unserer Reise in Richtung Net-Zero-Stahlproduktion ist abhängig von klimaneutraler Energie zu wirtschaftlichen Preisen und der Verfügbarkeit von Schrotten, deren Lieferkette derzeit nur bedingt transparent nachvollziehbar ist. Das ASCII hilft uns, diese komplexen Netzwerke zu verstehen und somit mehr Transparenz für unser unternehmerisches Handeln zu schaffen.“

Das Austrian Supply Chain Intelligence Institute (ASCII) wird mit insgesamt zehn Millionen Euro über fünf Jahre von Wirtschaftsministerium (7,5 Millionen Euro) und Land OÖ (2,5 Millionen Euro) finanziert. Gegründet wurde es 2023 von Complexity Science Hub (CSH) Vienna, dem Logistikum der FH OÖ, dem Verein Netzwerk Logistik (VNL) und dem Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO).

V. l.: ASCII-Präsident Franz Staberhofer, Landesrat Markus Achleitner, ASCII-Vizepräsident Gabriel Felbermayr und voestalpine-Vorstandsmittglied Hubert Zajicek. | Foto: Land OÖ/Grilnberger
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