Krieg in Ukraine

Gasspeicher in Oberösterreich sind gut gefüllt

140.000 oberösterreichische Haushalte heizen mit Gas. Etwas mehr als zwei Milliarden Kubikmeter Erdgas verbraucht das Land OÖ pro Jahr, der Großteil davon hält allerdings die industrielle Produktion – Chemie, Papier, Stahl und Co. – am Laufen.

OÖ/UKRAINE. Oberösterreich ist also wie der Rest Österreichs stark von Gaslieferungen, speziell aus Russland abhängig. Was heißt es nun, wenn der Zar in Moskau als Reaktion auf die Sanktionen doch den Gashahn zudrehen sollte? „Die Gasspeicher sind ausreichend für die Wintersaison gefüllt, bis Anfang April bzw. bis zum Ende der Heizsaison geht sich das ganz leicht aus“, sagt Michael Haselauer, Geschäftsführer der Netz Oberösterreich GmbH.

Allerdings komme Russland bis dato all seinen Lieferverpflichtungen nach, und das sei schon seit dem Jahr 1968, als die Gasverträge abgeschlossen wurden, der Fall gewesen. Sollte es dennoch zu Engpässen kommen, würde Privatkunden ein priviligierter Status zukommen, so Haselauer. Die priorisierte Belieferung gehe zunächst an Privathaushalte und in weiterer Folge an die Industrie mit "hoher" wirtschaftlicher Bedeutung, und schließlich an die Industrie mit „geringerer“ wirtschaftlicher Bedeutung.

Alternativen derzeit (noch) Mangelware

Alternativen zum Erdgas seien derzeit schwer zu realisieren, für die Bereitstellung von viel mehr „grünem Gas“ würden derzeit noch die Rahmenbedingungen fehlen, meint der Netz OÖ-Chef. Und der Weg, den Deutschland gerade angekündigt habe – nämlich Flüssiggas-Terminals zu errichten, um Gas aus den USA einzuschiffen, sieht Haselauer mit erheblichem Aufwand verbunden. So sei die Umwandlung von Flüssiggas in Gas relativ energieintensiv, es komme also zu größeren Energieverlusten. Somit wird die Abhängigkeit von Gas aus Russland nicht über Nacht zu ändern sein.

Mehr zu diesem Thema finden Sie hier – Ukraine-Krieg und die Auswirkungen auf OÖ