Hohe Lohnnebenkosten
Hilferuf aus der heimischen Landwirtschaft
Die heimische Landwirtschaft steht unter Druck: Die Lebensmittel produzierenden Betriebe tun sich schwer, an Erntehelferinnen und -helfer zu kommen. Eine Studie der KMU Forschung Austria zeigt, dass sie in Österreich weniger verdienen als etwa im Nachbarland Deutschland.
OÖ. Österreich gehört im Bereich der Landwirtschaft zu jenen Ländern, die die höchsten Bruttolöhne für Saisonarbeitskräfte zahlen. „Trotz hoher Kosten für die Arbeitgeber sind die Nettolöhne und somit das, was die Arbeitskräfte tatsächlich erhalten, in Österreich – etwa im Vergleich zu Deutschland – geringer. Darunter leidet die Attraktivität der bäuerlichen Betriebe als Arbeitgeber im Vergleich zum benachbarten Ausland“, erklärt Wolfgang Ziniel von der KMU Forschung Austria. Weil dieser Umstand viele österreichische Betriebe ins Wanken bringe, fordern die heimischen Bauernvertreter nun Abhilfe.
Moosbrugger fordert Lohnnebenkosten-Senkung
Konkret wird gefordert, dass die Sozialabgaben für Saisonarbeitskräfte sinken – ähnlich wie in Deutschland. „Die österreichische Landwirtschaft steht zu ihren hohen Qualitäts- und Sozialstandards. Gleichzeitig ist es in Zeiten eines enormen Preiskampfes im Lebensmittelbereich unverzichtbar, dass Österreichs bäuerliche Betriebe im harten europäischen Wettbewerb nicht durch deutlich höhere Lohnnebenkosten unter die Räder geraten", betont Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Moosbrugger.
Waldenberger: Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit
Oberösterreich hatte schon immer eine spezielle Konkurrenzsituation zu Deutschland – sowohl am Markt als auch bei den Arbeitskräften. „Wir brauchen dringend eine Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit durch wirksame Maßnahmen zur Lohnnebenkostensenkung. Der zuletzt deutlich gestiegene Pro-Kopf- Verbrauch bei Gemüse muss als Auftrag gesehen werden, den Selbstversorgungsgrad zu steigern", so Landwirtschaftskammer OÖ-Präsident Franz Waldenberger.
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