AK-Frauenmonitor zeigt
Jede neunte Oberösterreicherin ist armutsgefährdet
Bereits zum 14. Mal hat die Arbeiterkammer Oberösterreich (AK OÖ) mit dem Frauenmonitor eine umfangreiche Sammlung von Daten zur Lage der Oberösterreicherinnen herausgebracht. Die Zahlen zeigen, dass Verbesserungen für Frauen immer noch sehr schleppend vorangehen.
OÖ. Im Jahr 2021, und damit bereits vor der Teuerungswelle, waren laut Frauenmonitor schon rund 67.000 Oberösterreicherinnen armutsgefährdet. Bei Vollzeitbeschäftigung verdienen Frauen immer noch mehr als 11.000 Euro weniger im Jahr als Männer, sie sind stärker von Arbeitslosigkeit betroffen und die niedrigeren Einkommen, gepaart mit häufiger Teilzeitarbeit, schlagen sich später auch in niedrigeren Pensionen nieder. Daher sind Frauen auch verstärkt im Alter von Armut betroffen. Zudem weise Oberösterreich im Ländervergleich mit 60 Prozent die höchste Teilzeitquote auf. Die Begründung liegt für die AK OÖ an dem mangelhaften Angebot an Kinderbetreuung. Eine Vollzeitbeschäftigung werde damit fast unmöglich gemacht, sagt AK OÖ-Präsident Andreas Stangl.
Niedrigere Pensionen für Frauen
Laut der Auswertung war die durchschnittliche Alterspension von männlichen Beschäftigten beinahe doppelt so hoch wie jene der Frauen. Konkret erhielten Männer eine durchschnittliche Alterspension von 2.221 Euro, bei Frauen waren es knapp 1.180 Euro. Daher sind Frauen auch verstärkt im Alter von Armut betroffen.
Stärker von Arbeitslosigkeit und Armut betroffen
Laut den Auswertungen sind Frauen stärker von Arbeitslosigkeit betroffen als Männer. Teilzeitarbeit sowie Arbeit in schlecht bezahlten Branchen bringen auch niedrigere Ausgleichszahlungen im Falle von Arbeitslosigkeit mit sich. 67.000 Oberösterreicherinnen waren demnach 2021 von Armut bedroht.
Gleichstellung noch in weiter Ferne
Trotz formaler Gleichbehandlung hinke die tatsächliche Gleichstellung von berufstätigen Frauen laut AK-Frauenmonitor hinterher. Sie seien zwar durchschnittlich besser ausgebildet, ihre Einkommen aber meist niedriger und der Einzug in die Chefetagen bleibe ihnen oft verwehrt.
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