Oberösterreich in Fernost
Mit Frau und vier Töchtern nach China übersiedelt

Dirk Erlacher  (r.) lebt seit 2022 im chinesischen Qingpu, 25 Kilometer westlich der 28 Millionen Einwohner-Metropole Shanghai. Dort traf der Mitgründer von Agiloxauf eine oberösterreichische Wirtschaftsdelegation, angeführt von Landesrat Markus Achleitner (l.).  | Foto: BRS/Winkler
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  • Dirk Erlacher (r.) lebt seit 2022 im chinesischen Qingpu, 25 Kilometer westlich der 28 Millionen Einwohner-Metropole Shanghai. Dort traf der Mitgründer von Agiloxauf eine oberösterreichische Wirtschaftsdelegation, angeführt von Landesrat Markus Achleitner (l.).
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Seit 2022 ist Dirk Erlacher für das von ihm mitbegründete Unternehmen Agilox mit Sitz in Neukirchen bei Lambach in China tätig, um die selbstfahrenden Lastenroboter in ganz Asien bis hinunter nach Australien zu vermarkten – mit Erfolg, wie der gebürtige Gallneukirchner, der bis 2022 in Enns lebte, im Gespräch mit der BezirksRundSchau in Shanghai erzählt.

Von Thomas Winkler aus Shanghai

SHANGHAI, NEUKIRCHEN BEI LAMBACH, ENNS, GALLNEUKIRCHEN. Im Rahmen des Besuchs einer oberösterreichischen Wirtschaftsdelegation unter Leitung von Landesrat Markus Achleitner nach Shanghai kam es zum Zusammentreffen mit Erlacher. Der 44-Jährige war gegen Ende der Corona-Pandemie mit seiner Frau und den vier Töchtern nach China übersiedelt und wird noch bis zum nächsten Sommer bleiben. Die Familie lebt in Qingpu, rund 25 Kilometer von der 28 Millionen Einwohner-Metropole Shanghai entfernt. Der Start verlief alles andere als einfach: "Wir mussten zehn Tage in Quarantäne, aber nicht zusammen. Die älteren Töchter, heute 16 und 18 mussten jeweils in ein eigenes Zimmer, meine Frau zusammen mit den heute 10 und 12 Jahren alten Töchtern in ein Zimmer und ich in ein eigenes Zimmer." Aber: Von einem Tag auf den anderen wurden in China laut Erlacher am 17. Dezember alle Corona-Maßnahmen beendet – "und danach war von Corona nix mehr zu sehen, obwohl wir davor täglich zu gut organisierten Tests mussten."

Chinesen sehr freundlich zu Ausländern

Den Töchtern, die auf eine deutsche Schule gehen, gefalle es in China sehr gut: "In Shanghai gibt es einfach alles", so Erlacher. Das Einzige, was abgehe: Schwimmmöglichkeiten, weil nur ein einziges Freibad vorhanden und das Schwimmen in Flüssen und Seen verboten sei. "Das ist vor allem im Sommer ein Problem, im Juli und August hält man es bei bis zu 40 Grad und 90 Prozent Luftfeuchtigkeit kaum aus." Davon abgesehen genieße die Familie die Freundlichkeit der Chinesen zu Ausländern und die große Sicherheit durch die komplette Überwachung: "Unsere Kinder sind sehr mobil und können sich völlig frei bewegen." Dazu komme der entspannte Lebensstil der Chinesen: "Da laufen schon mal welche im Pyjama durch die Stadt."
Da viele Ausländer wegen der strengen Covid-Maßnahmen China verlassen haben, versuche die Regierung aktuell, Menschen die Region wieder schmackhaft zu machen. So soll etwa ein 90-sekündiger Werbefilm über das Leben der Familie Erlacher als sogenannte Expatriats gedreht und international beworben werden.

Von Gallneukirchen über Enns nach China

Jetzt geht es aber erst einmal für zwei Wochen zurück nach Österreich – unter anderem zu Erlachers Eltern, die in Gallneukirchen am Punzenberg leben. Die sehen Sohn, Schwiegertochter und Enkel zum ersten Mal seit zwei Jahren wieder. Dirk Erlacher hatte nach der Schule in Gallneukirchen eine Dachdeckerlehre in Linz gemacht, danach die Abendmatura und studierte in der Folge an der Fachhochschule Steyr. Dort kam ihm mit einem Studienkollegen in der Vorlesung auch die Idee für das heute stark wachsende Unternehmen Agilox mit Sitz in Neukirchen bei Lambach. Es entwickelt und baut selbstfahrende Lastenroboter, die sich durch ihre einfache Bedienung und ihre besondere Genauigkeit von der Konkurrenz abheben: "In Europa haben wir etwa Mercedes und BMW als Kunden, in China Tobacco China und Mondelez, wir sind aber gerade in ganz Asien sehr erfolgreich, etwa in Südkorea, Malaysia oder Singapur." Das junge Unternehmen Agilox wächst dementsprechend kräftig: Die Zahl der Mitarbeiter ist in den letzten zwölf Monaten um 100 auf gut 260 gewachsen – zehn davon sind in China tätig.

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Dirk Erlacher  (r.) lebt seit 2022 im chinesischen Qingpu, 25 Kilometer westlich der 28 Millionen Einwohner-Metropole Shanghai. Dort traf der Mitgründer von Agiloxauf eine oberösterreichische Wirtschaftsdelegation, angeführt von Landesrat Markus Achleitner (l.).  | Foto: BRS/Winkler
Die selbstfahrenden Agilox-Transportroboter sind auch in Asien begehrt – dank der Kombination aus einfacher Bedienung und höchster Sicherheit durch zentimetergenaue Steuerung. | Foto: Agilox
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