Integration am Arbeitsmarkt
Neues Beschäftigungsmodell für Menschen mit Beeinträchtigung
Im Sinne der Chancengleichheit versucht das Land Oberösterreich den Zugang zum primären Arbeitsmarkt für Menschen mit Beeinträchtigung zu erleichtern. Gemeinsam mit der Wirtschaftskammer OÖ, dem Arbeitsmarktservice sowie dem Sozialministerium wurden Maßnahmen gesetzt und neue Angebote geschaffen, die in den kommenden Monaten umgesetzt werden sollen.
OÖ. Neu ist das Beschäftigungsmodell „Arbeitsüberlassung inklusiv“. Menschen mit Beeinträchtigung arbeiten für maximal ein Jahr auf Probe in einem Betrieb. Verläuft die Zusammenarbeit für beide Seiten positiv, erfolgt die Übernahme durch den Arbeitgeber. Als Zielgruppe dienen Personen in Fähigkeitsorientierter Aktivität beziehungsweise Geschützter Arbeit in Werkstätten. Die Pilotphase startet im Herbst 2024 und sieht zunächst 50 Arbeitsplätze vor. "Menschen mit Beeinträchtigung gehören in die Mitte der Gesellschaft, da gehört die Arbeitswelt mit dazu", sagt Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP), der "viele neue Chancen für beide Seiten" sieht.
Anreize für Unternehmen
Um die Unternehmen zu unterstützen, ist in Zukunft ein Service-Center geplant, das als zentrale Anlauf- und Beratungsstelle dienen soll. Zu den Aufgaben sollen unter anderem die aktive Akquise von Arbeitsplätzen, die Einrichtung einer Job- und Vermittlungsbörse oder eine Fähigkeitsanalyse der Menschen mit Beeinträchtigung zählen. Mit einem Zuschuss zu den Lohnkosten will das Land OÖ einen zusätzlichen Anreiz für die Betriebe schaffen. Angestellt werden die Mitarbeiter zum Kollektivvertragslohn. Das Einkommen liegt damit deutlich höher als in geschützten Bereichen. Sollte das Beschäftigungsverhältnis nicht erfolgreich verlaufen, kann der Mitarbeiter in seinen geschützten Bereich zurückkehren.
WKOÖ-Vizepräsidentin Angelika Sery-Froschauer sieht die Unternehmen als Brückenbauer: "Wir versuchen auf die Talente der beeinträchtigten Menschen einzugehen und diese bestmöglich zu fördern. Menschen mit Autismus können beispielsweise sehr gut im IT-Bereich eingesetzt werden. Die Vermittlung dieser Mitbürgerinnen und Mitbürger in den Arbeitsmarkt ist daher ein wichtiges Anliegen."
Etwas mehr als 13.000 Menschen nehmen in OÖ Leistungen im Sinne des Chancengleichheitsgesetzes in Anspruch – über 6.700 davon sind Leiitungsbezieher im Bereich Arbeit. Insgesamt gibt es knapp 700 Kooperationsbetriebe für Geschützte Arbeit und Integrative Beschäftigung.
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