AK Konsumentenschutz zieht Bilanz
Phishing-Attacken und Online-Betrug nahmen zu
Die Abteilung Konsumentenschutz der Arbeiterkammer OÖ zieht nach dem zweiten Jahr der Corona-Pandemie Bilanz und warnt vor Betrugsversuchen im Internet.
OÖ. Die Konsumentenschützer der Arbeiterkammer (AK) OÖ hatten auch 2021 alle Hände voll zu tun: 79.779 Mal wandten sich Ratsuchende mit ihren Fragen und Problemen an die Berater – 63.335 Mal telefonisch, 15.402 Mal per E-Mail, 210 Mal mittels Brief und 832 Mal persönlich. Viele Fragen zu Online-Geschäften, Freizeit-Verträgen und Internet-Betrügereien prägten das Jahr 2021. Dazu kamen enorme Preissteigerungen bei Energie und Bau sowie massive Schäden durch starke Unwetter.
Heiraten und Fitnessstudio
Das Online-Angebot des AK-Konsumentenschutzes wurde im vergangenen Jahr 662.000 Mal genutzt. Insbesondere Corona-Themen waren besonders stark nachgefragt – allen voran das „Heiraten in Corona-Zeiten“. 90.000 Mal nutzten Konsumenten die bereitgestellten Musterbriefe. So wurde etwa das Formular zur Kündigung eines Fitnessstudio-Vertrags 13.500 Mal und jenes zum Aussetzen von Zahlungen an Fitnessstudios wegen Corona-bedingter Schließung 4.200 Mal aufgerufen. Laut AK haben sich die Konsumenten durch die bereitgestellten Leistungen insgesamt mehr als 13,8 Millionen Euro erspart.
Kryptowährungen und Phishing
„Viele Probleme aus dem ersten Corona-Jahr haben uns auch im zweiten begleitet", sagt Ulrike Weiß, Leiterin der Abteilung Konsumentenschutz. Besondere Probleme bereiteten Reistornos sowie Flugannullierungen, als auch Online- und SMS-Betrug sowie Phishing-Attacken. Betrugsversuche per SMS oder im Internet nahmen während der Corona-Pandemie deutlich zu. „Es wird versucht, mit der Not und den Sorgen der Menschen Geschäfte zu machen", erklärt Weiß. Viele würden sich von gefälschten Gewinnspielen oder dubiosen Online-Shops in die Irre führen lassen. Stark zugenommen haben zudem die Probleme mit Phishing-Attacken und Investitionen in Kryptowährungen mittels betrügerischer Online-Plattformen. Die Arbeiterkammer empfiehlt bei etwaigen Unsicherheiten „einfach beim Konsumentenschutz nachzufragen."
Langer Atem für Reisende
Reisestornos, Flugannullierungen und Reiserücktrittsversicherungen waren die häufigsten Probleme der reisewilligen Oberösterreicher:innen. Als besonders ärgerlich erwiesen sich die langen Wartezeiten bei der Anfragebearbeitung bei den Reiseveranstaltern und über Monate nicht erfolgte Rückerstattungen. Darüber hinaus weigerten sich viele Hotels trotz Beherbergungsverbots, bereits beglichene Beträge zu refundieren.
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