Konsolidierungsphase
Rosenbauer verordnet sich selbst „Fitnessprogramm“

Auch Rosenbauer kämpft mit aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen. | Foto: Rosenbauer
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Feuerwehrauto-Profi Rosenbauer will seine Wettbewerbsfähigkeit in wirtschaftlich schwierigen Zeiten absichern. Neo-CEO Sebastian Wolf erklärt wie das gemacht werden soll.

LEONDING. Nach den ersten 100 Tagen mit dem neuen CEO Sebastian Wolf steht Feuerwehrauto-Branchenführer Rosenbauer am Anfang eines selbst auferlegten „Fitnessprogramms“: „Mit dem Programm wollen wir nachhaltig unsere Wettbewerbsfähigkeit und damit auch den Standort Österreich für uns absichern“, erklärt Wolf – „Der Trainingsplan steht jetzt.“ So begibt man sich „trotz schwieriger Zeiten“ in eine Konsolidierungsphase, frei nach dem Motto „Ergebnis vor Umsatz“. Unterstützung soll der mit 1. Dezember neu eingesetzte Finanzvorstand (CFO) Markus Richter bringen.

„Energiepreise sind kein Thema“

Zwar bestehe bei einem Auftragsbestand von 1,4 Milliarden Euro derzeit keineswegs ein Nachfrageproblem, trotzdem müsse man jetzt aktiv werden. Aktuell problematisch sind laut Wolf vor allem Fixpreiszusagen für die zu rund 90 Prozent öffentlichen Kunden bei gleichzeitig steigenden Material- und Lohnkosten in Kombination mit längeren Lieferzeiten, etwa für die benötigten Fahrgestelle. Die gestiegenen Energiekosten seien bei rund einem Prozent des Umsatzes an Energieausgaben, hingegen „kein Thema“.

Interne Schrauben

Bei all den externen Faktoren sei es jetzt wichtig, jene Dinge anzugehen, die man selbst im Unternehmen verbessern kann und damit die Produktivität zu erhöhen: So etwa Planzeitverkürzungen in der Produktion, Kostenreduktion im Herstellungsprozess und Verbesserungen in Angebots- und Auftragsabwicklung. Zu den kurzfristigen Maßnahmen zählen auch ganz einfache Dinge wie der Abbau von Urlauben und Zeitsalden für weniger Rückstellungskosten, Nachverhandlung von bestehenden Aufträgen und Lieferantenpreisen aber auch „Personalanpassung“. Letzteres bedeutet für die Österreich-Niederlassungen, dass 27 Vollzeitäquivalente abgebaut werden sollen – allerdings passiere ein Großteil davon durch „natürliche Abgänge“ wie Pensionierungen.

Zusammen, was zusammen gehört

Eine organisatorische Maßnahme im „Fitnessplan“ ist die Neuordnung der Markteinteilung, der sogenannten „Areas“. Man sehe hier gewisse Synergieeffekte durch „aufgeräumte Kulturkreise“. So werden etwa Nord- und Südamerika zu den „Americas“ zusammengelegt und Teile Nordafrikas sowie der Mittlere Osten, die zuvor noch zusammen mit einigen europäischen Staaten bzw. Asien gemanaget wurden, bilden künftig die Area „Middle East & Africa“. Skandinavien, das Vereinigte Königreich sowei Frankreich, Spanien und Portugal werden dafür künftig zu „Europe“ gezählt.

„China schottet sich zunehmend ab“

Beinahe weggebrochen ist China als Markt: Wurden zu früheren Zeiten noch teils 100 Fahrzeuge pro Jahr ins Reich der Mitte geliefert, sind es 2023 nurmehr 15: „Der Markt schottet sich zunehmend ab“, so Wolf. Am amerikanischen – dem weltweit größten – Markt ist Rosenbauer laut Wolf mal Zweiter, mal Dritter, jedoch immer gut dabei: „Wir sehen hier ein größeres Wachstumspotenzial als in anderen Regionen“, so Wolf. Mit dem „Commander“ hat man dort sogar ein eigenes Fahrgestell im Portfolio und generiert so eine tiefere Wertschöpfung.

Bis 2030 zur Hälfte elektrisch

Bis 2030 soll die Hälfte aller ausgelieferten Rosenbauer-Fahrzeuge mit alternativen Antrieben laufen. Auch vom Flagschiff, dem Panther, ist eine elektrifizierte Variante in Arbeit – ein fahrender Prototyp wurde auf der Branchenmesse „Interschutz“ in Hannover gezeigt. Das bereits verfügbare vollelektrisch betreibbare Modell „RT“ komme bereits gut an.

Auch Rosenbauer kämpft mit aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen. | Foto: Rosenbauer
Sebastian Wolf, Rosenbauer-CEO/CFO | Foto: Rosenbauer
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