Ausweitung des Marktgebiets
Stadt Wels knackt die Umsatzmilliarde

Im Bild (v.l.n.r.): Peter Jungreithmair (GF Wels Marketing & Touristik GmbH &Tourismusverband Region Wels), Bürgermeister Andreas Rabl (Stadt Wels), Wirtschaftsstadtrat Martin Oberndorfer (Stadt Wels), Diplomgeograph und Projektleiter Gino Meier (GMA/GM). | Foto: Wels Marketing & Touristik GmbH
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  • Im Bild (v.l.n.r.): Peter Jungreithmair (GF Wels Marketing & Touristik GmbH &Tourismusverband Region Wels), Bürgermeister Andreas Rabl (Stadt Wels), Wirtschaftsstadtrat Martin Oberndorfer (Stadt Wels), Diplomgeograph und Projektleiter Gino Meier (GMA/GM).
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Die Stadt Wels konnte ihr Marktgebiet deutlich vergrößern und die Innenstadt-Gastronomie  gewinnt an Bedeutung – das sind zentrale Ergebnisse der aktuellen Einzelhandels- und Strukturanalyse.

WELS. Die Konsumenten kommen aus einem größeren Markgebiet nach Wels, das ist eines der Ergebnisse der Einzelhandels- und Strukturanalyse, die alle fünf Jahre die Wels Marketing & Touristik GmbH in Auftrag gibt und welche die GMA – Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung GmbH abwickelt. Dank der Ausweitung des Marktgebietes auf mehr als 500.000 Einwohner konnte auch der Umsatz des Welser Einzelhandels um 20 % auf 1,055 Milliarden Euro erhöht werden. (2018: € 879,3). Somit konnte Wels die Zentren Linz und Steyr zum Marktgebiet gewinnen.

Gastronomie löst Einkaufen als Besuchsgrund ab

Bei den Besuchsgründen gibt es einen richtungsweisenden Wechsel. Die Gastronomie (44 %) löst hier erstmals den Handel (38 %), knapp vor Bummeln (32 %) und Veranstaltungen (25 %) ab. Die Attraktivität der Innenstadt hat sich deutlich verbessert und die Veranstaltungen genießen höchste Zufriedenheit. Die Ergebnisse dieser repräsentativen Studie mit dem Vergleich zu 2018 zeigen klar, dass der Welser Handelsstandort trotz Krisen und gestiegener Konkurrenz nach wie vor ein beliebtes Ziel ist und die positive Kehrtwende in der Innenstadt weiter fortläuft.

„Wels wird immer beliebter. 4,54 Mio. Menschen haben heuer unsere Innenstadt besucht, das ist eine Steigerung von 7 Prozent. Vor allem unsere Events haben sich zu Besuchermagneten entwickelt. Aber auch unser Branchenmix, die hervorragende Gastronomie, die gute Erreichbarkeit sprechen für Wels. Wir werden aufbauend auf die Ergebnisse der Analyse die nächsten Weichen stellen und die Lebensqualität unserer Stadt weiter steigern.“ Bürgermeister Andreas Rabl

Umsatzmilliarde erreicht

Insgesamt verfügt Wels über 680 Betriebe (+ 13 % zu 2018) in Einzelhandel und konsum-orientierter Dienstleistung mit einer Gesamtverkaufsfläche von 315.260 m² (+2 %). Diese erwirtschaften einen Gesamtumsatz von € 1.055,4 Mio. (+ 20 % zu 2018). Die Flächen-produktivität je m² Verkaufsfläche konnte um 18 % auf 3.350,- am Handelsstandort Wels gesteigert werden. Die Verkaufsflächenausstattung in Wels beträgt nun 4,9 m² je Einwohner (-4% zu 2018).

Die Attraktivität der Innenstadt hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert.  | Foto: OberoesterreichTourismus/RegionWels/RobertJosipovic
  • Die Attraktivität der Innenstadt hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert.
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Positive Entwicklung der Welser Innenstadt

Die Welser Innenstadt verfügt über 296 Betriebe in Einzelhandel und konsumorientierter Dienstleistung (+3 % zu 2018) mit einer Gesamtverkaufsfläche von 39.960 m². Einschließlich der erfassten 108 gastronomische Einrichtungen in der Welser Innenstadt wird ein Gesamtumsatz in der von € 329,1 Mio. (+13 % zu 2018) erzielt. Die Flächenproduktivität je m² Verkaufsfläche konnte um 19 % auf € 4.970,- deutlich gesteigert werden und bestätigt die positive Umsatzwirkung für die Betriebe durch die eingeschlagene Innenstadtstrategie.

„Wir ALLE sind die Stadt! Die Gäste, die Bewohner, die Besucher, die Unternehmer und alle die in der Stadt Ihren Beitrag leisten sind die Grundlage für die erfolgreiche Entwicklung. Derzeit gelingt es hervorragend, dass alle einem Strang ziehen und so die Stadt ein Stück weiterbringen. Mit dieser gemeinsamen Kraft wird die Lebens- und Aufenthaltsqualität immer weiter steigen!“ Peter Jungreithmair, Geschäftsführer der Wels Marketing & Touristik GmbH, Tourismusverband Region Wels

Marktgebiet wächst

Die Abgrenzung des Marktgebietes für das überregionale Zentrum Wels stellt eine wesentliche Grundlage zur Ermittlung des Kundenpotenzials und der Kaufkraft dar. Das Marktgebiet lässt sich durch die Mobilfunkdaten ermitteln, welches sich im Norden bis Engelhartszell, im Osten bis Schwertberg, im Süden bis Ebensee am Traunsee und im Westen bis Vöcklamarkt erstreckt. Im Marktgebiet leben aktuell. 1.018.985 Einwohner (2018: 501.885 Einwohner) Wels konnte somit seine Anziehungskraft in Richtung Westen, aber vor allem in östliche Richtung deutlich steigern. So zählen Traun, Ansfelden und vor allem die beiden überregionalen Zentren Linz und Steyr mittlerweile zu den regelmäßigen Herkunftsorten, aus denen Kunden/Gäste nach Wels kommen.

Verschiebung der Prioritäten

Als Hauptgründe für einen Innenstadtbesuch werden Gastronomiebesuche (44 %), Einkaufen (38%), Bummeln / Flanieren (32 %) sowie der Besuch von Events (25 %) genannt. Deutlich wird im Vergleich zu 2018 eine Verschiebung der Prioritäten hin zum Gastronomiebesuch. (2018: Einkaufen 41,8 %, Bummeln & Flanieren 34,5 %, Gastronomie 23,9 %) Dies unterstreicht die Transformation der Innenstadt vom Einkaufsort hin zum multifunktionalen Begegnungs- und Freizeitort. Die Innenstadt punktet mit Einkaufsatmosphäre und gastronomischen Angebot und die Shoppingcenter überzeugen mit Erreichbarkeit und Parkplatzangebot. Diese Funktionsteilung ermöglicht eine optimale gegenseitige Ergänzung.

Die Innenstadt punktet mit ihrem gastronomischen Angebot.  | Foto: Tourismusverband Region Wels
  • Die Innenstadt punktet mit ihrem gastronomischen Angebot.
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Nahversorgung in Wels

Die Analyse des Einzelhandelsbestandes in den Branchengruppen Nahrungs- und Genussmittel sowie Drogeriewaren vermittelt in Wels einen positiven Eindruck. Das  Versorgungsnetz im Kernstadtgebiet konnte erhalten und durch standortsichernde Maßnahmen wie Betriebsmodernisierungen gesichert werden. Eine flächendeckende Nahversorgung ist somit auch in den kommenden Jahren gewährleistet und gewinnt vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung sowie damit verbundener Wohnbauprojekte (z. B. Wohnprojekt „Oberfelder Höfe“, Wohnpark Europastraße) an Bedeutung („Wohnen und Nahversorgung zusammendenken“).

Leerstandsentwicklung

Im bundesweiten Vergleich positioniert sich Wels hinsichtlich seiner innerstädtischen Leerstandsquote infolge der erfolgreichen Anstrengungen in den vergangenen Jahren mittlerweile unter den TOP 3 der 24 untersuchten Primär- und Sekundärstädte (inkl. fünf Wiener Teilräumen). Wels gehört dank des proaktiven Flächenmanagements mit seiner vitalen Innenstadt damit zu den „gesunden Städten“ mit einer Leerstandsquote von 2,3 % gesamt (2018: 2,9 %) und 0,7 % in der 1A Lage. (2018: 1,1 %)

Starke Modekompetenz in der Innenstadt

Die lokale Geschäftsstruktur ist zum überwiegenden Teil von inhabergeführten Fachgeschäften (71 % der Innenstadtgeschäfte, 55 % im gesamten Stadtgebiet) geprägt. Die starken Marken und Filialen findet man in der Innenstadt-1A Lage (61 %) und am Stadtrand (58 %). Es zeichnet sich ein Kompetenzschwerpunkt im Bereich Mode in der City ab. So liegt die Innenstadt hinsichtlich der absoluten Betriebsanzahl deutlich vor der Gesamtstadt und hier dominiert der Sortimentsschwerpunkt „Bekleidung, Schuhe, Sport“. Die Innenstadt trägt in dieser Branche mit 36 % (2018: 38 %) zum Branchenumsatz in der Gesamtstadt bei.

„Wels leistet, was das Internet nicht bieten kann: eine vielfältige Gastronomie, ein ansprechendes Ambiente, in dem man Freunde und Bekannte treffen kann, hohe Qualität im Handel und einen soliden Branchenmix mit vielen eigentümergeführten Geschäften.“ Wirtschaftsreferent Martin Oberndorfer

Durchschnittlich 135 m² Ladenfläche

Mit Blick auf die Betriebsgrößen dominieren in Wels Betriebe unterhalb der 200 m²-Grenze die Ladenstrukturen (knapp Dreiviertel des gesamten Betriebsbestandes), die ca. 10 % der Gesamtfläche und 18 % der Umsatzanteile stellen. Die durchschnittliche Betriebsgröße sank auf 464 m² VK (- 9 % zu 2018). In der Innenstadt sank die Durchschnitts-Ladengröße von 153 m² auf 135 m² (- 12 % zu 2018). Die Verkleinerung ist zum einen das Ergebnis eines sich verlangsamenden Wachstumstrends großflächiger Betriebseinheiten auf einem von Unsicherheiten geprägten Immobilienmarkt. Zum anderen kommt darin die lokale Standortstrategie zum Ausdruck, nach der kleinteilige Betriebsstrukturen eine höhere Krisenresilienz und bessere Wiedervermietbarkeit mit sich bringen.

Besucherzahlen wieder auf Vor-Corona-Niveau

Die Wels Marketing & Touristik GmbH führt monatliche Frequenzmessungen in der Innenstadt durch, um das Passantenaufkommen abzubilden. So werden bereits seit 2014 kontinuierlich monatliche Messreihen mittels LasePeco System angefertigt, welche den Jahresgang der innerstädtischen Besucherfrequenz (kumuliert Bäckergasse und Schmidtgasse) nachzeichnen. Im Vergleich zum Vorjahr 2022 (Jänner bis September kumuliert 4,24 Mio. Innenstadtbesucher) kamen zwischen Jänner und September 2023 insgesamt 4,54 Mio. Passanten in die Innenstadt. Dies entspricht einem Frequenzzuwachs von 6,9 %. In Summe hat Wels eine Jahresfrequenz vonüber 6. Mio. Messungen. (2018: 5,8 Mio.)

„In bewegten Zeiten hat sich die Stadt trotz Corona-Krise und Ukraine-Krieg als Zukunftsanker in Oberösterreich etabliert. Der erfolgreiche Umgang mit den Krisenauswirkungen ist in Wels vor allem aufgrund eines engagierten Zusammenwirkens von unterschiedlichen Stadtakteuren aus Politik, Verwaltung, Wels Marketing & Touristik GmbH und den Gewerbetreibenden selbst gelungen.“ Gino Meier, Diplomgeograph und Projektleiter (GMA/GM)

Die Besucherzahlen in Wels sind wieder auf Vor-Corona-Niveau. | Foto: Tourismusverband Region Wels
  • Die Besucherzahlen in Wels sind wieder auf Vor-Corona-Niveau.
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Wels wird als „Wirtschaftsstark“ wahrgenommen

Nach dem Markenprozess und der Markeneinführung vor 6,5 Jahren ist die Marke Wels mit Logo jedem bekannt (98 % Wels, 92 % Umland). Top-Eigenschaft von Wels ist 2018 wie auch heuer die Zuschreibung „wirtschaftsstark“. Die Verbindung von Tradition und Internationalität spiegelt sich in den Assoziationen der Befragten genauso wider wie Geselligkeit und Tatkraft. Die Veranstaltungen wurden auf hohem Niveau bewertet, wobei das Stadtfest neu mit einer Note von 1,9 gemeinsam mit dem MusikfestiWels, der ShoppingNights und der Welser Weihnachtswelt als beste Veranstaltungen bewertet wurden.

Identifikation intensiviert

Die Identifikation mit dem Wirtschaftsstandort Wels und die damit verbundene eigene Überzeugung hinsichtlich der generellen Standortwahl bestätigten dreiviertel (85 %) der befragten Unternehmen. (2018: 68 %)Diese würden bei einer Neugründung/Neuansiedlung prinzipiell wieder nach Wels kommen, über die Hälfte sogar wieder an aktuellen Betriebsstandort. Lediglich 4 % der Befragten würden Wels den Rücken kehren.

Steigerung der Nächtigungen

Wenngleich sich die geschätzten Gästeausgaben auf einem überschaubaren Niveau bewegen, zeigt sich doch die ökonomische Relevanz des Tourismus für die lokale Wirtschaft. Dabei wirken sich die sehr gut bewertete Einkaufsatmosphäre, Gastfreundschaft, Sauberkeit sowie eine gut strukturierte Einkaufsinnenstadt mit einer hohen Beratungs- und Servicequalität positiv auf den Tourismus aus. Im Tourismusjahr 2022/2023 verzeichnete Wels insgesamt 124.138 Ankünfte und 223.203 Nächtigungen (+ 24 % im Vergleich zu 2018).

Bewerbung über Internet und Social Media 

Es wird deutlich, dass die digitalen Informationskanäle ihren Platz eingenommen haben und sich klar positioniert haben. Die klassische Rundfunkwerbung belegt den letzten Platz im Reichweitenranking um das größte Publikum. (75 % Online, 50 % Veranstaltungswerbung OOH, 45 % Printmedien, 41 % Mundpropaganda, 8 % Radio & TV).

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Foto: Cityfoto
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