Energiemanagement-Systeme
Strom aus der Photovoltaikanlage bestmöglich nutzen

Durch die Kombination von PV-Anlage, Wärmepumpe, Batteriespeicher und etwa einer Heizpatrone oder eine Ladestation für E-Autos mithilfe eines Energiemanagement-Systems kann das Haus bis zu 80 Prozent autark betrieben werden. | Foto: M-Tec
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  • Durch die Kombination von PV-Anlage, Wärmepumpe, Batteriespeicher und etwa einer Heizpatrone oder eine Ladestation für E-Autos mithilfe eines Energiemanagement-Systems kann das Haus bis zu 80 Prozent autark betrieben werden.
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Sogenannte Energiemanagement-Systeme sorgen dafür, dass möglichst viel vom Strom, den die PV-Anlage produziert, im eigenen Haus genutzt wird. Das spart den Betreibern nicht nur Geld, sondern könnte künftig auch zur Entlastung der Stromnetze beitragen. 

OBERÖSTERREICH. Die Photovoltaikanlage ist am Dach und liefert an sonnigen Tagen viel Strom, für den es aber derzeit eher bescheidene Einspeisetarife gibt. Batteriespeicher sind eine Möglichkeit, um möglichst viel vom selbst produzierten Strom zu nutzen und möglichst wenig aus dem Netz zukaufen zu müssen.
Es gibt aber noch weitere, bisher weniger bekannte, Möglichkeiten: Im Zuge der BezirksRundSchau-Berichterstattung über die Themen "Keine Mehrwertssteuer-Befreiung bei Nachrüst-Speicher" sowie "Förderung fürs Nachrüsten von PV-Speichern ab 10. April" haben Installateure auf die Möglichkeit hingewiesen, statt eines "teuren" PV-Batteriespeichers (ca. 8000 Euro für 15 kW-Speicher) oder zusätzlich zu einem solchen eine sogenannte E-Patrone im Warmwasser-Pufferspeicher nachzurüsten. Mit der könne das Wasser von den bei Wärmepumpen-Systemen üblichen gut 60 auf bis zu 100 Grad erhitzt und so überschüssige Energie aus der PV-Anlage gespeichert werden. Denn: Die Wärmepumpe ist dadurch seltener in Betrieb – im Sommer möglicherweise gar nicht, wenn das Haus nicht geheizt werden muss. Die geringere Zahl an jährlichen Betriebsstunden könne zudem die Lebensdauer der Wärmepumpe erhöhen. 

"Sobald ich zur Photovoltaikanlage mehr als ein Gerät kombiniere, also etwa Wärmepumpe und einen Speicher, brauche ich ein Energiemanagement", erklärt Peter Huemer, CTO und Miteigentümer von M-Tec GmbH, M-Tec Energy Systems GmbH und M-Tec International. | Foto: M-Tec
  • "Sobald ich zur Photovoltaikanlage mehr als ein Gerät kombiniere, also etwa Wärmepumpe und einen Speicher, brauche ich ein Energiemanagement", erklärt Peter Huemer, CTO und Miteigentümer von M-Tec GmbH, M-Tec Energy Systems GmbH und M-Tec International.
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Energiemanagement für mehr Autarkie

Zu den Erzeugern von Wärmepumpen zählt auch die in Pinsdorf ansässige M-Tec Energy Systems, die rund 4.500 davon im Jahr baut – zudem 10.000 Energiespeicher und: Energiemanagement-Systeme. "Sobald ich zur Photovoltaikanlage mehr als ein Gerät kombiniere, also etwa Wärmepumpe und einen Speicher, brauche ich ein Energiemanagement", erklärt Peter Huemer, CTO und Miteigentümer von M-Tec GmbH, M-Tec Energy Systems GmbH und M-Tec International.

Wenig Strom zukaufen ist das Ziel

Dieses Energiemanagement, das beispielsweise auch von Fronius angeboten wird, bestehe aus einem smarten Energiezähler, der etwa die Wärmepumpe laufen lässt, wenn genug Strom von der Photovoltaikanlage kommt. "Denn das Ziel muss ja sein, so wenig Strom wie möglich vom Energieversorger zuzukaufen und so viel wie möglich selbst sinnvoll zu verbrauchen", so Huemer. Mit einer Photovoltaikanlage könne ein Haushalt einen Autarkiegrad von 30 Prozent erreichen – sprich: Knapp ein Drittel des gesamten Verbrauchs können durch die PV gedeckt werden. Gut zwei Drittel müssen vom Energieversorger zugekauft werden, während der überschüssige PV-Strom gegen ein – derzeit niedriges – Entgelt ins Netz eingespeist wird.
Durch einen Batteriespeicher sei es möglich, den Autarkiegrad auf rund 60 Prozent zu erhöhen – es muss also deutlich weniger Strom vom Energieversorger zugekauft werden. Mit einem Energiemanagement-System könne der Autarkiegrad dagegen auf 75 bis 80 Prozent gesteigert werden – speziell dann, wenn zum Energiemanagement etwa auch noch eine Heizpatrone die Überschüsse der PV-Anlage für Heizung oder Warmwasser nutzt.

Der bei M-Tec sogenannte "Energy Heater" nutzt überschüssigen Strom aus der PV-Anlage, um die Heizung zu unterstützen oder das Warmwasser im Pufferspeicher auf eine höhere Temperatur zu bringen. | Foto: M-Tec
  • Der bei M-Tec sogenannte "Energy Heater" nutzt überschüssigen Strom aus der PV-Anlage, um die Heizung zu unterstützen oder das Warmwasser im Pufferspeicher auf eine höhere Temperatur zu bringen.
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3000 Euro für Energiemanagement & Heizpatrone

M-Tec produziert neben Energiemanagement-Systemen auch diese Heizpatronen – zusammen mit Wärmepumpen, Wechselrichtern und Batteriespeichern sowie Ladestationen für E-Autos. Die Kombination dieser hauseigenen Komponenten mit dem M-Tec-Energiemanagement sei wegen der bestmöglichen Abstimmung aufeinander die optimale Lösung, erklärt M-Tec CTO Huemer. Das Energiemanagement könne aber auch etwa mit Wechselrichtern anderer Hersteller verbunden werden – "allerdings mit mehr Aufwand für den installierenden Elektriker oder Installateur. Wir schulen genau deshalb extrem viele Elektriker und Installateure. Es braucht heute das Zusammenspiel beider, früher haben die ja bei der Austattung eines Hauses nicht miteinander geredet". Und was kostet etwa ein Energiemanagement-System plus Heizpatrone samt Einbau? "Rund 3000 Euro", so Huemer,

Energiemanagement entlastet Stromnetze

Eine verstärkte Nutzung des PV-Stroms gerade zu den Spitzenproduktionszeiten zu Mittag könnte auch die Stromnetze entlasten – dementsprechend sieht man bei den Netzbetreibern Potenzial in den Energiemanagement-Systemen. Allerdings seien die konkreten Auswirkungen auf das Netz derzeit noch schwer einschätzbar, weil die Erfahrungswerte fehlen, so Wolfgang Denk von der Netz OÖ. Für die Auswirkungen von Batteriespeichern gebe es dagegen schon Erfahrungswerte: „Mit jedem Batteriespeicher kann die Mittagsspitze, die bei der PV-Einspeisung das Stromnetz am stärksten belastet, geglättet werden. Wir begrüßen deshalb die Installation von Batteriespeichern - vor allem in stark ausgelasteten Netzbereichen kann das zu einer deutlichen Entlastung führen.“

Zur Sache:
Die beiden Gesellschaften M-Tec GmbH und M-Tec Energy Systems GmbH sind über Beteiligungsgesellschaften im Besitz von Peter Huemer und den Brüdern Klemens und Dominik Mittermayr. Die Eigentümer der M-Tec International sind Peter Huemer und Hannes F. Jakob.

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