Schöne neue Welt
Viel Utopisches beim RLB OÖ-Netzwerkabend
OÖ. Die Anforderungen von Firmenkunden seien grundsätzlich sehr individuell, gleichzeitig gebe es bei Unternehmen die Erwartung einer drastischen Vereinfachung des Handlings durch ein modernes und transparentes Online-Angebot, beschreibt RLB OÖ-Generaldirektor Heinrich Schaller den Antrieb für die Entwicklung einer neuartigen Online-Plattform. „Wir arbeiten derzeit an der Entwicklung einer Plattform, die als digitaler Kommunikations- und Vertriebskanal neue Standards schafft. Maßgeschneiderte Informationen, Interaktions- und Transaktionsmöglichkeiten werden einen Mehrwert bieten, der weit über das klassische Produktdenken und Bankgeschäft hinausgeht.“ Ganz im Zeichen zukünftiger Technologien stand auch das restliche Programm des Netwerkabends der Raiffeisenlandesbank OÖ im Linzer Musiktheater.
Patrick Kramer: „Micro-Chips können, unser Leben einfacher machen“
Die Digitalisierung hat viele Ausprägungen. Über eine spezielle referierte Patrick Kramer, Chef des Hamburger Unternehmens Digiwell – upgrading humans („Digital Wellness“), dem führenden europäischen Anbieter von Biohacking-Artikeln. „Wir sind zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte in der Lage, dass Technologie es ermöglicht, dass der Blinde wieder sehen, der Taube wieder hören oder der Lahme wieder gehen kann.“ Neben den medizinischen Implantaten gebe es nun die wachsende Gruppe der Biohacker. Diese nutzen Mikrochip-Implantate, die dem Körper neue Funktionen geben: Sie entsperren Handys und Computer, öffnen Haus-, Auto- oder Firmentüren, starten Motoren, speichern Informationen jeder Art etc. „Wir hatten vor ein oder zwei Jahren noch fünf Milliarden vernetzte Geräte, in eineinhalb Jahren werde es bereits 50 Milliarden sein und in fünf Jahren wird es weltweit 500 Milliarden vernetzte Geräte geben. Überall müssen wir uns dann entweder mit einem Schlüssel, einem Passwort oder einem PIN-Code identifizieren. Micro-Chips sind eine weitere Möglichkeit, unser Leben einfacher zu machen.“
Stelzer und Luger: Faszination und Vorsicht
Bei der Interviewrunde zeigte sich Landeshauptmann Thomas Stelzer fasziniert davon, welche Grenzen der Mensch mittlerweile im technologischen Bereich überschreiten kann, ist aber gleichzeitig davon überzeigt, dass vieles erst nach einem breiten und sorgfältigen gesellschaftlichen Diskurs umgesetzt werden sollte. „Die Digitalisierung ist ein umfassendes Thema. Daher beschäftigen wir uns auch intensiv damit, wie wir die Infrastruktur ausbauen können, die wir künftig brauchen, um den Wirtschaftsstandort Oberösterreich wettbewerbsfähig zu halten.“ Für den Linzer Bürgermeister Klaus Luger sind Technologien mit Implantaten und dergleichen vor allem sinnvoll, wenn es um den Einsatz in der Medizin geht und damit Menschen auch wirklich geholfen werden oder sogar Leben gerettet werden kann. Aber auch er meinte: „In gewissen Einsatzbereichen sind für mich Grenzen gesetzt, auch wenn etwas technologisch möglich wäre.“
Beim Netzwerkabend u.a. mit dabei:
WKO-Vizepräsidentin Ulrike Rabmer-Koller, Siemens OÖ-Direktor Josef Kinast, Unternehmer Dionys Lehner, Generaldirektor OÖ Thermenholding Markus Achleitner, Wolfgang Fischer, Geschäftsführer der Wiener Stadthalle, Josef Stockinger, Generaldirektor der OÖ Versicherung, Nationalrat Klaus Fürlinger, JKU-Rektor Meinhard Lukas, Landeshauptmann a.D. Josef Pühringer, die Unternehmerinnen Gertrude Schatzdorfer und Rosa Cech, Steuerberater Markus Raml und Universitätsprofessor Franz Zehetner. Vom Vorstand der RLB OÖ: Generaldirektor Heinrich Schaller, Michaela Keplinger-Mitterlehner, Stefan Sandberger, Reinhard Schwendtbauer und Michael Glaser sowie Aufsichtspräsident Jakob Auer und Vizepräsident Volkmar Angermeier.
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