Eurothermen
"Wie geht es mit dem Aquapulco weiter?"

Patrick Hochhauser (46) ist seit Anfang Juni offiziell Geschäftsführer der Eurothermen mit den drei Standorten in Bad Schallerbach, Bad Ischl und Bad Hall. | Foto: Eurothermen
  • Patrick Hochhauser (46) ist seit Anfang Juni offiziell Geschäftsführer der Eurothermen mit den drei Standorten in Bad Schallerbach, Bad Ischl und Bad Hall.
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Der Buchkirchener Patrick Hochhauser ist seit Anfang Juni offiziell Nachfolger des jetzigen Wirtschaftslandesrats Markus Achleitner als Chef der Eurothermen. Der 46-Jährige hat Betriebswirtschaftslehre an der Johannes Kepler Uni studiert, war danach beim Magistrat Wels tätig und ist seit 2002 bei den Eurothermen beschäftigt. Im Interview mit der BezirksRundschau skizziert der zweifache Vater die Herausforderungen für ihn als Geschäftsführer.

Wie läuft es nach knapp einem halben Jahr an der Spitze der Eurothermen?
Wir haben eine sehr, sehr gute Jahresentwicklung, liegen an allen drei Standorten perfekt auf Kurs – was nicht selbstverständlich ist. Denn das Klimathema und die vielfältige Entwicklung der Freizeitaktivitäten machen es uns nicht gleich leichter.

Welche Herausforderungen gibt es sonst noch?
Das Thema Personalführung und HR-Management beschäftigt uns sehr intensiv. Da werden wir eine neue Stabsstelle etablieren. Und wir wollen uns auch die Bereiche Vertrieb, Marketing und Social Media genauer ansehen – weil sich Rahmenbedingungen verändert haben. Das hat sicher Auswirkungen auf unser Konzept von Werbung.

In welcher Hinsicht?
Das Thema Digitalisierung: Auf was legen unsere Kunden Wert, wie werden sie angesprochen, auf was reflektieren sie – da muss man bei der Auswahl der Instrumente und bei der Sprache Adaptierungen vornehmen. Bild vor Wort und viel Emotionen sind heutzutage gefragt – egal ob auf der Homepage oder im Katalog. Die Information, die wir bisher in schriftlicher Form gegeben haben, die kann man etwas in den Hintergrund rücken. Unsere Gäste werden sensibler, was Dienstleistungen betrifft, sie legen noch mehr Wert auf Qualität, auf Regionalität. Und unsere Besucher werden, gemäß der demographischen Entwicklung, auch älter.

Familien wollen zur Piratenwelt auch Erholung

Braucht es die Piratenwelt für 60plus?
Vielleicht nicht ganz. Das Aquapulco gilt nach wie vor als Freizeitattraktion Nummer 1 unter Kindern und Jugendlichen. In den letzten zwei Jahren nehmen wir aber zunehmend wahr, dass auch unsere Thermen für Familien verstärkt von Interesse geworden sind. Die Familien sagen: „Neben der Action im Wasserpark Aquapulco möchten wir auch die Attraktionen in der Cabrio-Therme Tropicana genießen und kaufen uns daher ein Kombiticket, das Zutritt zu beiden Bereichen ermöglicht." Diese Entwicklung sehen wir seit eineinhalb Jahren, das wollen wir ernst nehmen und in eine strategische Weiterentwicklung einfließen lassen.

Stichwort Regionalität – wie regional kann ein Großbetrieb wie die Eurothermen agieren?
Wir verfolgen seit Jahren gerade im Lebensmitteleinkauf den Weg der Regionalität – soweit es mengenmäßig geht. Überall dort, wo es möglich ist, Produkte vor Ort, aus dem Bundesland oder aus Österreich zu kaufen, haben wir das im Fokus.


Aquapulco bereits der älteste Bereich

Schallerbach ist das Flaggschiff der Eurothermen: Alle ein- bis eineinhalb Jahre gibt es eine Neuerung wie die Rutschen. Geht es in der Taktung weiter?
Wir können fast nicht anders, das wird von uns auch erwartet. Das ist auch unser sportlicher Zugang. Eine neue Rutsche ist ja grundsätzlich relativ schnell gemacht, wie man am Beispiel der heuer neu eröffneten "Black Jack"-Rutsche im Aquapulco gezeigt hat. Aber man muss nachdenken: Wie geht es mit dem Aquapulco weiter? Wie schaut es bei der Therme Tropicana aus? Diese beiden Bereiche sind eigentlich mittlerweile unsere ältesten, obwohl sie erst vor fünf bis zehn Jahren neuentwickelt worden sind.

Digitalisierung ist ja das große Thema. Wie digital muss ein Erholungs- und Erlebnisort sein?
Die Frage stellen wir uns fast wöchentlich selbst. Wir sind in den letzten Jahren Vorreiter bei der Digitalisierung in unserem Segment gewesen. Ob das die Buchbarkeit war, der selbst ausdruckbare Gutschein, die Möglichkeit, sich bei uns im Haus zu bewegen. Wir sind aber trotzdem sensibel in diesem Bereich, wenn es um eine Weiterentwicklung geht. Denn gerade in der Wellness-Hotellerie gibt es auch vereinzelt Tendenzen hin zu einer Gegenbewegung. Aber im Verkauf kommt man um das Thema Digitalisierung, Online-Auftritt, Online-Verkaufsplattform nicht umhin – da gilt es, sich in diesem Bereich weiterzuentwickeln. Und bei unserem jüngeren Publikum ist das Thema ganz stark verankert, wir sehen das an unserer neuen Rutsche in Bad Schallerbach. Du kannst im Vorfeld von zuhause aus bis 1000 Rutschkonfigurationen einstellen – unterschiedliche Licht- und Soundeffekte. Das wird massiv angenommen.

Wohnungen für Mitarbeiter als Thema

Neben der Digitalisierung ist in Ihrer Branche gerade das Finden von Mitarbeitern eine große Herausforderung ...
Wir sind noch in der glücklichen Lage, dass wir Mitarbeiter und Lehrlinge bekommen. Aber: Wir spüren leichten Gegenwind in dem Bereich. Wir haben heuer zehn Lehrlinge aufnehmen können, es hat aber auch Jahre gegeben, in denen wir durchaus eine höhere Anzahl hatten. Gerade am Standort Bad Schallerbach hätten wir noch Mitarbeiterbedarf. Darum haben wir ein Projekt zu den Themen wie Personalrekrutierung, On- und Off-Boarding, und wie erfüllt man die Bedürfnisse der Mitarbeiter, laufen. Sonst würde das Thema wirklich relativ rasch zu einem Problem. Wir möchten als Arbeitgeber auch verstärkt in die Schulen gehen, wir haben ein sehr gutes Sozialleistungspaket. Möglicherweise werden wir das Thema Wohnungen für Mitarbeiter neu denken– wir bieten bereits über 120 Wohneinheiten für Mitarbeiter an unseren drei Standorten.

Immer wieder geistert ein vierter Eurothermen-Standort neben Bad Ischl, Bad Hall und Bad Schallerbach herum – ist das ein Thema?
Wir haben in den letzten Jahren mit unseren drei Standorten bewiesen, dass wir das Geschäft beherrschen und es gibt natürlich schöne Plätze in Oberösterreich. Andererseits sind wir gut mit Arbeit eingedeckt. Aber sollte uns der Ruf ereilen, zeigen wir uns natürlich gesprächsbereit.

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