Ehrenamtliches Engagement in Kroatisch Minihof
Deutsch als Schlüssel zur Integration für ukrainische Geflüchtete

- Sprachkurs im Alten Pfarrhof
- hochgeladen von Gesa Buzanich
KROATISCH MINIHOF/MJENOVO. Seit Herbst vorigen Jahres läuft in Kroatisch Minihof/Mjenovo ein privat finanzierter Deutschkurs für ukrainische Geflüchtete. Einige Monate später kam dann das ehrenamtliche Angebot von Hans Voigt für ein regelmäßiges Konversations-Training als Ergänzung dazu.
Im Herbst kein anderes Angebot in der Region
Mit ehrenamtlichem Engagement, Unterstützung der Zweisprachigen Bibliothek der Ortes und privaten Spenden konnte so für Ukrainer:innen aus der Großgemeinde Nikitsch und umliegenden Ortschaften eine Möglichkeit geschaffen werden, schnell und unbürokratisch Deutsch zu lernen. „Die ersten Kurse der in der Region aktiven Bildungs-Organisationen hätten, wenn überhaupt, frühestens im Frühjahr gestartet. Sprache ist schließlich der Schlüssel zur Integration, darum haben wir uns entschlossen, selbst einen Kurs für die neu angekommenen Ukrainer:innen zu organisieren“, skizziert Organisatorin Katharina Grainer die Situation im Frühherbst letzten Jahres.
Erst mal die Buchstaben lernen
Eine russischsprachige Kursleiterin wurde gefunden und man startete mit zwei Kurstagen pro Woche. Vom Erlernen unserer Schrift bis zur deutschen Grammatik war alles Neuland, der Spracherwerb stellt eine große Herausforderung für die Gruppe dar. Die Kursleiterin unterstützt nicht nur als Sprachlehrerin, sondern wird auch immer wieder zur Ansprechpartnerin für die vielen Probleme des Alltags.
Sich trauen zu reden
Das im Kurs Gelernte auch aktiv anzuwenden, ist eine weitere Hürde für die Lernenden. Hier engagiert sich Hans Voigt. Er berichtet, wie er im Herbst Schritt für Schritt mit Bilderbüchern seiner Enkeltochter begonnen hat, die Gruppe zum aktiven Reden zu bringen. „Wir haben mit Situationen und Begriffen begonnen, die fürs Überleben wichtig sind. Einkaufen, die Rettung rufen und so weiter“, berichtet er von den mühsamen Anfängen. „Anfangs hatten viele Stress, Fehler zu machen, aber diese Angst haben wir jetzt zum Glück überwunden.“
Viel Geduld
Der gebürtige Wiener, der seit einigen Jahren in Kr. Minihof lebt, begleitete die Lernenden geduldig durch die mühsame Anfangszeit. Anfangs einmal, mittlerweile zweimal pro Woche trifft er sich unentgeltlich mit jenen, die durchgehalten haben. Vereinzelt stießen sogar andere neu zugezogene Migranten zu der Gruppe. „Wer schon Englisch konnte, hatte große Vorteile, allein wegen der anderen Schrift, alle anderen mussten komplett von vorne anfangen“, erzählt Voigt, der sich auch schon an seinem früheren Wohnsitz als Lesepate für Volksschüler engagiert hatte.
Sprache als Schlüssel für Alles
Mittlerweile sind die Lernenden in der Lage, sich immer besser auszudrücken und einfache Gespräche zu führen – ein großer Schritt, um aus der sprachlichen Isolierung herauszukommen und in unserer Gesellschaft Fuß zu fassen.
Ermöglicht wurde dies nur durch privates Engagement, das engagierte Team der Bibliothek Kr. Minihof und finanzielle Unterstützung mehrere Spender.
Zweisprachige Bibliothek Kroatisch Minihof





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