Jubiläum in Großwarasdorf
25 Jahre zweisprachige Ortstafeln

Vor 25 Jahren wurden im Burgenland die ersten zweisprachigen Ortstafeln aufgestellt, ein wichtiges Zeichen für kulturelle Anerkennung und Sprachenvielfalt. Das Jubiläum wurde feierlich in Großwarasdorf begangen und verdeutlicht neben der historischen Bedeutung zugleich die Notwendigkeit, Mehrsprachigkeit und kulturelle Vielfalt auch in Zukunft aktiv zu fördern.

GROßWARASDORF/VELIKI BORIŠTOF. Direkt an der historischen Ortstafel Richtung Langental und musikalisch umrahmt von Tamburica-Klängen der zweisprachigen Mittelschule Großwarasdorf, wurde in einem feierlichen Festakt an die Einführung der zweisprachigen Ortstafeln erinnert. 

Zahlreiche Persönlichkeiten aus Politik und Volksgruppenarbeit nahmen am Jubiläum teil und betonten den Wert von Mehrsprachigkeit.
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Ehrengäste und Festbeiträge

Unter den Gästen waren zahlreiche Persönlichkeiten aus Politik und Volksgruppenarbeit vertreten. Bürgermeister Martin Karall eröffnete gemeinsam mit ÖVZ-Generalsekretär Josef Buranits die Feier. Auch Landesrat Heinrich Dorner nahm an den Jubiläumsveranstaltungen teil. Wolfgang Schüssel, ehemaliger Bundeskanzler, vor 25 Jahren ebenfalls involviert in die Einführung der mehrsprachigen Ortstafeln, hielt eine Festrede. Ebenso zu Besuch waren der ehemalige Nationalratspräsident Andreas Khol und die Südtiroler Ex-Landesrätin Martha Stocker. Von burgenländischer Seite unterstrich der Präsident der Landwirtschaftskammer, Niki Berlakovich, die Bedeutung des Jubiläums. Einen europäischen Blick brachte Julian Nyča vom DOMOWINA vom Bund Lausitzer Sorben ein.

Bürgermeister Martin Karall bei seiner Ansprache.

Ortstafeln als Symbol der Anerkennung

In seinen Grußworten hob Bürgermeister Karall hervor, wie wichtig es sei, das Kroatische zu bewahren, zu stärken und auszubauen: „Land Burgenland und Bund sind in der Verantwortung, dass die Sprachförderung auch in Zukunft besteht, damit Kinder und Jugendliche weiterhin Kroatisch lernen können.“

Ehemaliger Bundeskanzler Wolfgang Schüssel und Ex-Nationalratspräsident Andreas Khol nahmen am Festakt in Großwarasdorf teil.
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Der ehemalige Bundeskanzler Wolfgang Schüssel bezeichnete die zweisprachigen Ortstafeln als „Symbol dafür, dass Volksgruppen ein bedeutender Teil Österreichs sind“. Persönlich erinnerte er daran, dass er selbst familiäre kroatische Wurzeln habe: „Neben dem, dass man die Sprache des Landes lernen muss, ist es auch wichtig, die eigenen Wurzeln nicht zu vergessen. Außerdem: wer Kroatisch kann, versteht viele slawische Sprachen.“

Auch Niki Berlakovich betonte den Wert der Mehrsprachigkeit: „Diesen Reichtum zu erkennen und zu würdigen, bedeutet, ihn in Gegenwart und Zukunft begreifbar zu machen. Sprachenvielfalt ist wichtig und wertvoll.“

Die Schüler der zweisprachigen Mittelschule Großwarasdorf unterstrichen mit ihren Beiträgen die Bedeutung des Kroatischen für kommende Generationen.
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Volksgruppenpolitik mit Zukunftsperspektive

Landesrat Heinrich Dorner stellte die Bedeutung der zweisprachigen Ortstafeln in einen größeren politischen Zusammenhang: „Im Burgenland sind zweisprachige Ortstafeln eine Selbstverständlichkeit. Kein anderes Bundesland steht so sehr für Respekt, Offenheit und das gemeinsame Miteinander.“ Gleichzeitig verwies er auf den Zukunftsplan 2030 der Landesregierung, in dem die Volksgruppenpolitik eine zentrale Rolle einnimmt.

Die burgenländischen Volksgruppen, Kroaten, Ungarn und Roma, seien ein unverzichtbarer Teil der regionalen Identität. Klare politische Schwerpunkte seien daher unter anderem die neue Volksgruppenförderrichtlinie, verstärkte Unterstützung von Vereinen bei Bundesförderungen, der Ausbau von Medienangeboten in Volksgruppensprachen sowie die Stärkung eines eigenständigen ORF-Landesstudios mit Fokus auf Regionalität und Mehrsprachigkeit.

Bei der Podiumsdiskussion in der KUGA. | Foto: Landesmedienservice Bgld.
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Podiumsdiskussion im europäischen Kontext

Ein zentrales Element des Programms war die Podiumsdiskussion, die nach dem Festakt in der KUGA, unter der Leitung von Roman Roblek stattfand. Neben Dorner, Schüssel, Khol, Stocker, Nyča und Buranits wurden dabei europäische Perspektiven der Volksgruppenpolitik beleuchtet. Julian Nyča stellte in seinem Vortrag die Sprachenpolitik der Sorben in Deutschland als Vergleichsmodell vor und betonte die Rolle öffentlicher Zweisprachigkeit.

Am Ende der Feier stand der Ausklang bei einem gemeinsamen Buffet. 

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