SPÖ-Aktion - Zeichen gegen Gewalt an Frauen
„Die Scham muss die Seiten wechseln“

- Bundesrätin des Burgenlandes Mag.a Sandra Gerdenitsch, Vizebürgermeisterin von Kobersdorf Natascha Thurner, Abgeordneter des Landtags, sowie Lutzmannsburger Bürgermeister Roman Kainrath, GRin Barbara Landauer, GRin Elisabeth Schmidt, GRin Manuela Schönauer setzten gemeinsam ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen.
- hochgeladen von Vanessa Wittmann
Gewalt an Frauen ist ein Verbrechen, das mitten in unserer Gesellschaft geschieht. Jede dritte Frau in Österreich ist betroffen und dennoch bleibt die Gewalt oft unsichtbar – verborgen hinter Mauern, aus Angst, Scham und gesellschaftlichem Stigma. Um genau hier ein Zeichen zu setzen, organisierten die SPÖ-Frauen im Bezirk Oberpullendorf am Freitag, den 22. November 2024, eine Aufklärungs- und Verteilaktion im Einkaufszentrum Stoob-Süd.
„Hier geht es um Menschenleben!“
STOOB-SÜD. Trotz der eisigen Kälte am Freitag-Nachmittag versammelten sich zahlreiche SPÖ-Mitglieder:innen am Parkplatz des Einkaufszentrums Stoob-Süd. Zwischen Flyern und Gesprächen mit Passant:innen wurde eines klar: Hier geht es nicht nur um Zahlen und Fakten, sondern um Menschenleben.
„Die Scham gehört den Tätern, nicht den Opfern“
„Es ist wichtig, dass betroffene Frauen Hilfe suchen! Mir als Polizist ist es ein großes Anliegen, dass Frauen sich sicher fühlen und sich jederzeit an uns wenden können“, erklärte Roman Kainrath, entschlossen. Der Landtagsabgeordnete nutzte die Gelegenheit, um auf die Arbeit der Polizei und die vorhandenen Hilfsangebote hinzuweisen.
„Stoppen wir Gewalt an Frauen!“
Sandra Gerdenitsch, Bezirksfrauenvorsitzende und eine der treibenden Kräfte hinter der Aktion, war deutlich in ihrer Botschaft: „Frauen haben das Recht auf ein sicheres und selbstbestimmtes Leben, frei von Angst. Stoppen wir Gewalt an Frauen!“ Sie erinnerte daran, dass Gewalt oft im Verborgenen stattfindet, meist in den eigenen vier Wänden – und dass sie lange vor körperlichen Übergriffen beginnt, etwa durch verbale Demütigungen, Beschimpfungen oder den Versuch, die Partnerin zu kontrollieren.

- "Stoppen wir Gewalt an Frauen!“, betonte Sandra Gerdenitsch und teilte den Passantinnen zahlreiche Informationen mit.
- hochgeladen von Vanessa Wittmann
Eine Kampagne mit Signalwirkung
Die Aktion in Stoob-Süd ist Teil der SPÖ-Kampagne „Die Scham muss die Seiten wechseln“, die im Rahmen der „16 Tage gegen Gewalt“ österreichweit Aufmerksamkeit erzeugen soll. Das Motto bezieht sich auf die mutigen Worte der Französin Gisèle Pelicot, die nach jahrelangem Leid die Scham abgelegt hat und den Täter sowie seine Mittäter öffentlich anklagt. Ihre Geschichte inspiriert Frauen, ihre Stimme zu erheben und sich nicht länger von Schuldgefühlen lähmen zu lassen.
Höchste Zeit zu handeln
Auch in Österreich ist die Lage alarmierend. Bis Mitte November 2024 wurden 26 Femizide gezählt – 26 Frauen, die von der Gesellschaft nicht geschützt werden konnten. Im Bezirk Oberpullendorf allein wurden im vergangenen Jahr 37 Betretungs- und Annäherungsverbote ausgesprochen. Doch diese Zahlen erzählen nur einen Teil der Geschichte: Zu viele Fälle bleiben unentdeckt, zu viele Opfer schweigen aus Angst vor gesellschaftlicher Ächtung oder wirtschaftlichen Abhängigkeiten.
Gewaltprävention als Gemeinschaftsaufgabe
„Nun gilt es, das Gewalt-System aktiv zu brechen“, betonte Gerdenitsch. Die SPÖ fordert deshalb umfassende Maßnahmen: Ein nationaler Aktionsplan für Gewaltschutz, verstärkte Präventionsarbeit mit Männern und Burschen sowie eine bessere Vernetzung von Polizei, Gerichten und anderen Behörden. „Gewalt beginnt nicht mit einem Schlag“, so Gerdenitsch. „Sie beginnt im Kopf – mit sexistischer Sprache, Frauenfeindlichkeit oder kontrollierendem Verhalten. Daher müssen wir den Fokus auf die Täter legen und schon früh gegensteuern.“
Gemeinsam gegen Gewalt – Helfen und Hinschauen
Die Botschaft der Verteilaktion ist unmissverständlich: Wegschauen ist keine Option. Frauen, die Gewalt erfahren, brauchen Mut – aber sie brauchen auch Unterstützung von uns allen. Betroffenen stehen im Bezirk zahlreiche Anlaufstellen zur Verfügung, wie das Gewaltschutzzentrum Burgenland oder die Frauenhelpline. „Jede Frau hat ein Recht auf Schutz und Würde“, unterstrich Gerdenitsch. „Dafür kämpfen wir, hier und jetzt.“
Die SPÖ-Frauen haben mit ihrer Aktion ein klares Signal gesendet: Gewalt ist kein privates Problem. Sie geht uns alle an. Nur durch entschlossene Präventionsarbeit, breite gesellschaftliche Unterstützung und ein starkes Netzwerk an Hilfsangeboten können wir Frauen stärken und ein Leben ohne Angst ermöglichen.
Notrufnummern für von Gewalt Betroffene:
• Frauenhaus Burgenland: 05 09 44 4000 (24/7 erreichbar)
• Gewaltschutzzentrum Burgenland: 03352 31420
• Frauenhelpline gegen Gewalt: 0800 222 555 (rund um die Uhr, kostenlos)
• Polizei: 133
• Frauenberatungsstelle Bezirk Oberpullendorf: 02612 429 05




Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.