Oberpullendorf/Steinberg-Dörfl
Protestaktion gegen geplantes Businesspark-Projekt

- Karin Parapatits, Federica Hannel, Wolfgang Spitzmüller, Peter Styrer, Roland Lehner, Sabrina Schremser, Michael Bacher
- hochgeladen von Gesa Buzanich
Der geplante "Businesspark Mittelburgenland" hat schon seit längerem immer wieder Diskussionen aufgeworfen. Am Samstag hat die GRÜNE Bezirksgruppe die Dimensionen der für den Businesspark geplanten rund 100.000 m2 (10 Hektar) Bodenversiegelung und Umwidmung von landwirtschaftlichen Flächen noch einmal sichtbar gemacht.
OBERPULLENDORF/STEINBERG-DÖRFL. Dafür stellten sich knapp 80 Aktivisten entlang der Grenzen des riesigen Gebiets beim Kreisverkehr zwischen Oberpullendorf und Steinberg-Dörfl auf. Die Fläche liegt von Oberpullendorf kommend unterhalb der Schnellstraße und rechts von der B 50, direkt gegenüber dem Biohof Rosnak.
Aufgrund der COVID-Bestimmungen wurde die gesamte Aktion mit FFP2-Masken durchgeführt, eine Drohne dokumentierte die Situation von oben.
Größe der Fläche sichtbar machen
"Wir wollen sichtbar machen, wie groß dieses Shoppinggelände werden soll. Das sind 100.000 m² betonierte und asphaltierte Ackerböden, die für ein weiteres Einkaufszentrum, in dem sich eh immer die gleichen Geschäfte ansiedeln, geopfert werden. Unser Boden ist kostbares, nur begrenzt verfügbares Gut und sollte so behandelt werden", erläutert Federica Hannel, Bezirksprecherin der Grünen. Dies habe auch spürbare Auswirkungen auf das Klein-Klima in der Umgebung und das Grundwasser. Asphaltierte Flächen bilden neue Hitzefelder und verhindern das Versickern von Niederschlägen.
Nachhaltige Lösungen
Auch die Oberpullendorfer Bürgerinitiative BLOP! nahm an der Aktion teil und fordert nachhaltige Lösungen: "Wir suchen auch die Gespräche mit Harald Zagiczek von der Wirtschaftsagentur und Landesrat Dorner, um das Projekt "Businesspark Mittelburgenland" zu einem ökologisch und ökonomisch nachhaltigen Projekt zu machen", so BLOP! Wirtschaftssprecher Dietmar Csitkovics. Stromversorgung durch Fotovoltaik-Anlagen auf den Dachflächen oder versickerungsfördernde Rasensteine statt asphaltierter Parkplätze wären zwei Beispiele für Möglichkeiten, die ökologischen Auswirkungen zumindest abzufedern.
Die Auswirkungen auf Gastronomie und Geschäfte in Oberpullendorf sind ein weiteres Thema. Die Frage der Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit eines "Businessparks Mittelburgenland" wird naturgemäß unterschiedlich beantwortet. Allerdings zeigte sich Bürgermeister Rudolf Geissler hier im Herbst eher fatalistisch: "Wenn mehr Kaufkraft im Bezirk bleibt, wird dies auch der Stadt zugute kommen – so unter dem Motto 'Lieber am Stadtrand als in Oberwart, der Shopping City oder in Parndorf'. Tatsache ist auch, dass es Betriebe gibt, die aufgrund ihrer Größe sowieso nicht ins Stadtzentrum gehen würden." Ob das die Wirtschaftstreibenden in der Stadt auch zu sehen?
9% des Burgenlands verbaut
Zurück zur Aktion auf der Bebauungs-Flächen bei Kreisverkehr zwischen Oberpullendorf und Steinberg unterhalb der Schnellstraße und rechts von der B 50.
GRÜNE Bezirkssprecherin Federica Hannel verweist darauf, dass das Burgenland mit 9% verbauter Fläche nach Wien sowieso schon den einsamen Rekord im Flächenverbrauch halte, damit müsse Schluss ein. "Alle, die sich die Betonzukunft schön reden, machen sich mitverantwortlich für die drohende Klimakatastrophe", erklärte Hannel abschließend.
Die GRÜNEN Bezirk Oberpullendorf
BLOP! Oberpullendorf
Überrascht über die Kampagne der Grünen zeigt man sich im Büro von LR Dorner:
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