Licht am Ende des Tunnels?
Wirbel um ehemaliges Zollhaus in Nikitsch

- Ein Feuerwehreinsatz war notwendig, um lose Teile des Dachstuhls zu sichern.
- Foto: Vinzenz Fleischhacker
- hochgeladen von Stefan Schneider
Das alte Zollhaus in der Gemeinde Nikitsch sorgt derzeit für Wirbel. Die baufällige Liegenschaft sollte von einem Unternehmer revitalisiert werden, bis heute hat sich wenig getan. Kürzlich kam es durch herabfallende Teile sogar zu einem Feuerwehreinsatz. Gefahr im Verzug, heißt es vonseiten der Gemeinde.
NIKITSCH. Das Zollhaus in Nikitsch wurde 1924–1925 von der Universale Bau AG errichtet. Insgesamt waren im Nikitscher Zollhaus zehn Wohneinheiten untergebracht. Eine der Aufgaben des hier untergebrachten Personals war es, den Schmuggel, der nach der Errichtung der Grenze in den 1920er Jahren aufblühte, zu unterbinden. Bereits im März 2021 berichtete MeinBezirk über das leer stehende Zollhaus, damals war eine Revitalisierung des Gebäudes in Planung.
"Gefahr im Verzug"
Der Gemeinde ist das Gebäude schon länger ein Dorn im Auge. Herabfallende Teile brachten das Fass nun zum Überlaufen. "Wir mussten die Straße sperren lassen, um die Bevölkerung zu schützen", meint Bürgermeister Christian Balogh. Er plädiert dafür, das Gebäude so schnell wie möglich abzureißen und zu sichern, die Bezirkshauptmannschaft sei jedenfalls am Zug, so Balogh.
Ähnlich sieht das Gemeinderat Vinzenz Fleischhacker von der Bürgerliste Filez-Geristof-Mjenovo (FGM), der sich, nach einer Besichtigung vor Ort, an die Medien wandte. "Ich erwarte und verlange eine sofortige Vollstreckung des Abbruchbescheides, da es sich um Gefahr im Verzug handelt", schreibt Fleischhacker.

- Balken des Dachstuhls lösten sich und fielen auf die Straße.
- Foto: Vinzenz Fleischhacker
- hochgeladen von Stefan Schneider
Immobilienanzeige ohne Einreichung
Eine Immobilienanzeige zu dem verlassenen Gebäude ist online schnell gefunden. Hier heißt es: "Zum Verkauf stehen insgesamt zwölf Eigentumswohnungen (zwischen 51 und 90 Quadratmetern) im ehemaligen Zollhaus in Nikitsch (Villa Anna). Das Gebäude wird komplett entkernt und generalsaniert." In der Gemeinde weiß man jedoch nichts von dem Bauvorhaben. "Bei uns wurde nichts eingereicht", so Bürgermeister Balogh. Vom Besitzer gebe es schon länger keine Reaktionen mehr.
Kontakt mit der BH
Zu einem Abbruch sollte es schon längere Zeit kommen. Bezirkshauptmann Klaus Trummer beschreibt den Fall in Nikitsch als "komplexe Situation". "Ein entsprechender Bescheid für den Abriss erging bereits an den Vorbesitzer der Liegenschaft", wie Trummer aufklärt. Der Eigentümerwechsel habe die Vollstreckung anschließend hinausgezögert. Eine Baubewilligung aus dem Jahr 2020 ist bereits erloschen.
Aufgrund der Baufälligkeit sei der jetzige Besitzer nun aufgerufen, schnell zu handeln. Dieser habe in den letzten Tagen mit der BH Kontakt aufgenommen und auf die Androhung des Vollstreckungsverfahrens reagiert, sagt Trummer gegenüber MeinBezirk. Der Besitzer sei auch bereit, etwaige erste Abbrucharbeiten "sehr zeitnah" umzusetzen, so die Informationen, die der BH Oberpullendorf vorliegen. "Sollte nichts passieren, läuft das Vollstreckungsverfahren weiter. Zwei Angebote für die Abrissarbeiten haben wir bereits erhalten", betont Trummer.
Zum Thema:
Auch interessant:



Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.