Standort sorgt für Unstimmigkeiten
Für Wirbel sorgt ein gemeinsamer Gemeinderatsbeschluss in Ritzing hinsichtlich des örtlichen Nahversorgers. Die SPÖ spricht sich für einen Neubau aus, die ÖVP will sanieren.
RITZING (EP). Konkret geht es um das gemeindeeigene Gebäude, in dem der örtliche Nahversorger unterbracht ist. Das Geschäftslokal wurde um etwa 1911 errrichtet und hat historischen Wert, wie Bürgermeister Walter Roisz betont. Seit dem Jahr 2000 sind Ulli und Johann Reitgruber Pächter des Gebäudes. Nach langen Überlegungen und Kostenschätzungen ist die Gemeinde zum Entschluss gekommen, das historische Gebäude zu erhalten und hat sich für einen Um- und Zubau entschlossen. „Dies wurde in einer Gemeinderatssitzung im September des Vorjahres einstimmig, also mit den Stimmen der SPÖ Fraktion, beschlossen. Eigenartigerweise hat die SPÖ ihre Meinung geändert und plädiert plötzlich für einen Neubau“, wundert sich Walter Roisz. Diese Pläne eines Neubaus von 2005, wurden damals auch von der SPÖ abgelehnt, „Das Gebäude hätte vis a vis des Gemeindeamtes entstehen sollen und wurde unter anderem auch deshalb abgelehnt, weil das Grundstück einfach nicht dazu geeignet ist und nicht barrierfrei gebaut hätte werden können. Außerdem wäre der Neubau nur 120 Quadratmeter groß, das bestehende Geschäft wird aber auf 200 Quadratmeter vergrößert.“ Die Kosten für den Um- und Zubau belaufen sich laut Roisz auf etwa 150.000 Euro.
Gemeinsamer Beschluss
Was Roisz nicht versteht, ist die Vorgangsweise der SPÖ. „Es wurden regelmäßig Briefe mit Unwahrheiten an die Bevölkerung ausgeschickt, wo bewusst mit der Angst der Leute gespielt wurde.“ Am 19. Juli erhielt der Bürgermeister einen Brief von der SPÖ Fraktion nach der Forderung einer Gemeinderatssitzung. Im Vordergrund sollte das Thema Neubau zur Sprache kommen. Unter anderem sollten Verhandlungsniederschriften, sowie Genehmigungsbescheide, die Einholung von Kostenvoranschlägen für die Neuerrichtung und die Durchführung einer Volksbefragung zum Thema Nahversorgungsgeschäft diskutiert werden. Im Zuge der Sitzung wurde allerdings wieder um die Absetzung dieser Punkte ersucht, da ja einige Dinge schon gemeinsam beschlossen waren“, wundert sich Roisz, warum die damals abgelehnten Pläne wieder aufs Tablett gebracht wurden. SPÖ Vizebürgermeister Dr. Harald Reißner hat eine Erklärung. Er glaubt, dass die Kosten für die Sanierung weitaus höher sein werden, als vom Bürgermeister angeben. „Ich befürchte, diese werden sich trotz Eigenleistungen auf mehr als 200.000 Euro belaufen. Gewisse Dinge wie die Fassadengestaltung sind in der Kostenschätzung nicht eingebunden. Außerdem wollen wir einfach die Bevölkerung dazu befragen.“ Ein Verkauf während der Umbauphase sei mehr als schwierig, ein Neubau wäre langfristig einfach die bessere Lösung, glaubt Reiszner. „Die SPÖ ist keinesfals gegen die Nahversorgung. Wir waren die ersten, die das Geschäft und die Kaufleute unterstützt haben und wollen einfach das Beste für die Menschen im Ort“, so der Vizebürgermeister.
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