750 Jahre Großpetersdorf
Festakt mit Frühschoppen und viel Geschichte
Die Marktgemeinde Großpetersdorf beging das große Jubiläum mit einem Festakt in der Friedrichhalle.
GROSSPETERSDORF. Die Marktgemeinde Großpetersdorf feiert heuer das 750-jährige Jubiläum und zelebrierte dieses mit einem großen Festakt am Samstag, 23. September, in der Friedrichhalle.
Nach der Eröffnung der Feierlichkeiten durch Bgm. Harald Kahr hatten die Kleinen vom Kindergarten ihren großen Auftritt und begeisterten mit einstudierten Liedern, mit denen sie ihrer Heimatgemeinde zum Geburtstag gratulierten. Der Chor der Volksschule Großpetersdorf präsentierte musikalisch die große Vielfalt, die in der Gemeinde beheimatet ist.
Ökumenische Andacht und Festreden
Dechant Sebastian Edakarottu und Senior Carsten Marx hielten im Rahmen des Festaktes eine ökumenische Andacht, die auch die Verbundenheit beider Konfessionen zum Ausdruck brachte, die in Großpetersdorf vorbildhaft gelebt wird. "Großpetersdorf blickt auf 750 Jahre zurück, die Vergangenheit ist Geschichte, jeder Augenblick ein Geschenk und die Zukunft ein Geheimnis", meinte Pfarrer Sebastian.
"Heute ist ein Tag der Freude für Großpetersdorf. Wir feiern aber schon das ganze Jahr!", betonte Pfarrer Carsten Marx. Und beide strichen auch das Gemeinsame hervor. Dieses wurde auch in den anschließenden Festreden in dem Mittelpunkt gestellt.
"Gemeinsam und Miteinand"
"Die Vereine sind das Herzstück des Zusammenhalts und die Vielfalt der Vereine ist eine große Besonderheit in Großpetersdorf. Großpetersdorf verfügt aber auch über eine hervorragende Infrastruktur, viele Unternehmen, Bildungseinrichtungen und Geschäfte. Die Vergangenheit hat uns zu dem gemacht, was wir heute sind. Gestalten wir nun gemeinsam eine großartige Zukunft für die nächsten 750 Jahre", sagt Vizegbm. Lukas Faulhammer.
"Gemeinsam und Miteinand das ist Großpetersdorf. Wir haben viele tolle Vereine - von den Sportvereinen über Kultur- und Sozialvereine. Auch Inklusion wird bei uns groß geschrieben. Es ist in Großpetersdorf immer etwas los - auch unter Woche und sogar montags, denn da pilgern Cowboys und Indianer ins Lucky Town. Die Kirchen sind ein Grundstein für dieses Gemeinsame in der Gemeinde. Wir haben aktuell in Großpetersdorf Menschen aus 23 Nationen in Großpetersdorf", betont Bgm. Harald Kahr.
Beeindruckendes Jubiläum
LH Hans Peter Doskozil sprach in seiner Festrede von einem "beeindruckenden Jubiläum": "750 Jahre sind ein besonderer Anlass zurückzublicken. Das Burgenland zeichnet große Heimatverbundenheit und auch Stolz auf unsere Heimat aus. Das zeigt sich sogar bei jenen, die vor Jahrzehnten ausgewandert sind. Eine Frau erzählte mir beim Auslandsburgenlädertreffen, dass sie in der Zwischenkriegszeit aus Güssing in die USA auswanderte und jetzt in New York lebt. An der Wand über der Garage hat sie ein Bild der Burg Güssing angebracht, somit hat sie dieses tagtäglich vor Augen. Das hat mich sehr berührt."
"Großpetersdorf ist ein wichtiger Mosaikstein in der Entwicklung des Burgenlandes. Die Gemeinde ist Industriegemeinde mit vielen Vereinen und auch guten Bildungseinrichtungen. Damit wird Großpetersdorf auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen!"
Zum Jubiläum werden im Ort an verschiedenen Plätzen auf Plakaten historische Fotos gezeigt, die von der Bevölkerung zur Verfügung gestellt wurden.
Erste Erwähnung 1273
Die erste urkundliche Erwähnung Großpetersdorfs ist aus dem Jahr 1273 überliefert. 1539 findet sich der Ort als „Pettersdorf“ in einem Urbar. In den Jahren von 1850 bis 1854 war Großpetersdorf Bezirksvorort für 50 Gemeinden. Bis zum Ersten Weltkrieg erlebte der Ort einen wirtschaftlichen Aufschwung, der unter anderem in der Errichtung der ersten Straßenbeleuchtung 1909 seinen Ausdruck fand.
Ab dem Jahr 1957 setzte eine Welle der Industrialisierung ein, die ein ursprünglich bäuerliches Dorf für einige Jahre sogar zur größten Industriegemeinde des Burgenlandes machte. Im Jahr 2000 zur Marktgemeinde erhoben, gehören zu Großpetersdorf heute die vier Ortsteile Kleinzicken, Kleinpetersdorf, Miedlingsdorf und Welgersdorf. Historiker Prof. Gerhard Baumgartner, der sich auch für die neue Gemeindechronik verantwortlich zeigte, nahm die Festgäste auf eine historische Reise durch 750 Jahre Großpetersdorf mit.
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