Tag der Pflege
35 Prozent der über 75-Jährigen im Burgenland in Pflege

Landesrat Leonhard Schneemann und Manuela Blutmager, Teamkoordinatorin der Pflege- und SozialberaterInnen der Pflegeservice Burgenland informierten zur Pflegesituation im Burgenland.  | Foto: Landesmedienservice
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  • Landesrat Leonhard Schneemann und Manuela Blutmager, Teamkoordinatorin der Pflege- und SozialberaterInnen der Pflegeservice Burgenland informierten zur Pflegesituation im Burgenland.
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Landesrat Leonhard Schneemann sieht das Burgenland in der Pflege als Vorreiter in ganz Österreich. Kritik kommt von ÖVP und Grünen. 

BURGENLAND. Der internationale Tag der Pflege wird alljährlich am 12. Mai begangen und gefeiert, um die Leistungen der Menschen in Pflegeberufen in den Mittelpunkt zu rücken, ihre Arbeitssituation zu verbessern und das Pflegesystem allgemein zukunftsfit zu machen.
Soziallandesrat Leonhard Schneemann zog anlässlich des Tags der Pflege Bilanz über die Stärkung des Pflegesystems im Burgenland.

LR Leonhard Schneemann: „Mit dem Anstellungsmodell für die pflegenden Angehörigen und dem Mindestlohn ist das Burgenland österreichweiter Vorreiter für die Pflege von morgen."

Im Burgenland sind rund 3.600 Personen in der Pflege beschäftigt. "Diese Menschen verrichten sowohl in der Versorgung von pflegebedürftigen Menschen als auch in der Betreuung von deren Angehörigen tagtäglich eine beachtliche und herausfordernde Arbeit. Wir arbeiten täglich daran, die Situation der Menschen in den Pflegeberufen zu verbessern, das Anstellungsmodell und der Mindestlohn sind Meilensteine dafür. All jenen, die tagtäglich in der Pflege tätig sind, gebührt unser großer Dank. Der Bund wäre gut beraten, die Meilensteine burgenländischer Sozial- und Pflegepolitik für ganz Österreich zu übernehmen. Die Stärkung der Pflege für die nächsten Jahre und Jahrzehnte ist eine der größten Herausforderungen unserer Gesellschaft“, so Schneemann, der auch darauf hinweist, dass das Land Burgenland das Pflegeheim in Bernstein übernehmen werde.

Pflegeversorgung absichern

„Wir wollen die Pflegeversorgung im Burgenland noch weiter absichern und das Pflegeangebot bedarfsgerecht ausbauen. Aber dann brauchen wir mehr Menschen - auch junge Menschen, die sich in diesen Branchen engagieren. Insgesamt brauchen wir bis 2030 mindestens 1.700 Menschen zusätzlich, die in Pflegeberufen arbeiten“, sagt Schneemann.
Er verwies in diesem Zusammenhang auf den neuen Schulzweig der Höheren Lehranstalt für Pflege- und Sozialberufe in Pinkafeld, der im Herbst startet und zahlreiche Burgenländer in Pflegeassistenz, Pflegefachassistenz und Sozialbetreuung mit Matura ausbilden wird, sowie auf die im Herbst startenden Ausbildungskurse in Pflegeassistenz in der Krankenpflegeschule Oberwart.

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Case- und Care-Manager

Beratung im Bereich der Pflege gibt es bei der Pflegeservice Burgenland. Die elf Case- und Care-Manager sind seit 2019 tätig und beraten über die praktischen Aspekte der Pflege, unterstützen aber auch bei Fragen rund um Förderungen oder Ausbildungen im Pflegebereich.
„Die Pflege- und Sozialberater unterstützen die Menschen dabei, für jede pflegebedürftige Person entsprechend ihren Bedürfnissen und Möglichkeiten die bestmögliche Pflegelösung zu finden – ob es nun darum geht, wie man einen Platz in einem Pflegeheim bekommt, oder um Unterstützung von pflegenden Angehörigen, die sich im Rahmen des Anstellungsmodells für pflegende Angehörige um pflegebedürftige Personen kümmern. Man kann sich mit allen Fragen an uns wenden, wir bieten unkomplizierte persönliche Beratung an“, erklärte Manuela Blutmager, Teamkoordinatorin der Pflege- und SozialberaterInnen der Pflegeservice Burgenland.

Beratungsangebot der Pflegeservice Burgenland

Das Beratungsangebot der Pflegeservice Burgenland kann nach Voranmeldung vor Ort in den Bezirkshauptmannschaften sowie über das Pflegeberatungstelefon wahrgenommen werden.
Beratungszeiten: von Montag bis Donnerstag, 8.00 bis 15.00 Uhr, und am Freitag, von 8.00 bis 12.00 Uhr. Pflegeberatungstelefon: 057 600 1000

"Community Nurses" statt großer Heime

"Es ist besonders wichtig, die Bedürfnisse und Wünsche der zu Pflegenden wie auch deren Angehöriger zu berücksichtigen. Der Landeshauptmann ignoriert mit seinem Pflegeheim-Konzept den Wunsch vieler pflegebedürftiger Menschen, möglichst lange in ihrer vertrauten Umgebung bleiben zu können", kritisiert LA Regina Petrik von den Grünen, die selbst Praktika in Pflegeheimen absolvierte, um die Probleme in der Pflegearbeit und die Bedürfnisse Pflegebedürftigen besser zu verstehen.
Statt in großen Pflegeheimen sehen die Grünen die Zukunft in den Community Nurses. "Sie sind fachlich qualifiziert und können in den Gemeinden Pflegebedürftige und deren Angehörige in ihrer gewohnten Umgebung begleiten. Die FH Burgenland wäre am Standort Pinkafeld zur Entwicklung eines Hochschul-Studienlehrgangs „Community Health Care“ prädestiniert und könnte auch entsprechende Forschungsarbeit leisten", erklärt Petrik, für die "der neue Ansatz einer kommunalen Gesundheitsversorgung ein Weg sei, dem Ärztemangel im ländlichen Raum zu begegnen."

Regina Petrik spricht sich für "Community Nurses" in den Gemeinden aus. | Foto: Die Grünen Burgenland
  • Regina Petrik spricht sich für "Community Nurses" in den Gemeinden aus.
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Community Nurses sind diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger, die in den Gemeinden als fachlich qualifizierte AnsprechpartnerInnen der Gesundheitsversorgung eingesetzt werden können. Sie sind Schnittstelle zwischen zu Pflegenden, Angehörigen, Ärzte, Hauskrankenpflege, Betreuern, Ehrenamtlichen, Behörden und Gesundheitsinstituten und tragen dazu bei, dass ein Altern zu Hause unter professioneller Begleitung ermöglicht wird.

Sagartz kritisiert Kürzungen

Der gf. ÖVP-Landesparteiobmann Christian Sagartz will auf die Herausforderungen der Menschen in Pflegeberufen aufmerksam machen: „Die Corona-Krise hat deutlich gezeigt, wie anfällig unser Pflegesystem ist, wenn es zu Engpässen, vor allem bei den zumeist ausländischen Pflegekräften, kommt. Deshalb ist eine Ausbildungsoffensive im Pflegebereich dringend notwendig. Umso wichtiger ist es, jetzt die angepeilte Pflegereform rasch voranzutreiben“.

Christian Sagartz: „Kürzungen im burgenländischen Gesundheitssystem sind der falsche Weg!“

Während der Bund bei der Pflegereform die Schlagzahl erhöht, plane, so Sagartz, die SPÖ im Burgenland massive Kürzungen in den Landesspitälern: „Es kann nicht sein, dass die SPÖ-Alleinregierung in der größten Gesundheitskrise massive Kürzungen in der Gesundheitsversorgung plant. Das wird den Personalmangel in den Gesundheits- und Pflegeberufen noch zusätzlich befeuern. Wir müssen unsere Spitäler jetzt stärken und nicht schwächen.“

Christian Sagartz will die Spitäler stärken, statt schwächen. | Foto: ÖVP Burgenland
  • Christian Sagartz will die Spitäler stärken, statt schwächen.
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"Die Menschen im Burgenland werden immer älter, der Pflegebedarf steigt seit vielen Jahren massiv an. Allein in den burgenländischen Altenwohn- und Pflegeheimen werden über 2.000 Menschen gepflegt und betreut. Viele Menschen werden von Angehörigen oder Betreuungsdiensten versorgt. Diese Aufgabe ist keine Selbstverständlichkeit, hier gebührt am morgigen Tag der Pflege unser Dank“, erklärt der 2. Landtagspräsident Georg Rosner.

Daten & Fakten

  • Im Burgenland leben rund 295.000 Menschen, rund 11% davon sind über 75 Jahre alt (31.500). Rund 7% beziehen Pflegegeld (rund 19.300), die meisten Pflegegeldbezieher sind in den Bezirken Oberwart (21 Prozent) und Neusiedl (18 Prozent) zu Hause
  • Rund 11.000 Personen nehmen professionelle Dienste in Anspruch, das sind 57 Prozent der Pflegegeldbezieher bzw. 35 Prozent der Einwohner im Alter ab 75 Jahren.
  • Bedingt durch die demografische Entwicklung und die steigende Lebenserwartung ist mit einem Anstieg pflegebedürftiger Menschen zu rechnen. 
  • Insgesamt sind im Burgenland rund 3.600 Personen in der Pflege beschäftigt, rund 1.690 Personen in Krankenhäusern und weitere 1.910 Personen in der Langzeitpflege (stationäre und teilstationäre Pflegeeinrichtungen, mobile Pflege und Betreuung).
Volkshilfe Burgenland betreut 700 Personen in der Pflege
Landesrat Leonhard Schneemann und Manuela Blutmager, Teamkoordinatorin der Pflege- und SozialberaterInnen der Pflegeservice Burgenland informierten zur Pflegesituation im Burgenland.  | Foto: Landesmedienservice
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