Burgenland
Neues Angebot zur Ausbildung bei 24-Stunden-Pflegebetreuung

Neuer Ansatz in der 24-Stunden-Betreuung: Erich Mauersics (vida), Christoph Lipinski (vidaflex), LR Leonhard Schneemann, Martina Meister (BFI-Projektleiterin), Kursteilnehmerin Marija Buntic und Jürgen Grandits (Geschäftsführer BFI Burgenland) stellten das Projekt vor. | Foto: Michael Strini
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  • Neuer Ansatz in der 24-Stunden-Betreuung: Erich Mauersics (vida), Christoph Lipinski (vidaflex), LR Leonhard Schneemann, Martina Meister (BFI-Projektleiterin), Kursteilnehmerin Marija Buntic und Jürgen Grandits (Geschäftsführer BFI Burgenland) stellten das Projekt vor.
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LR Leonhard Schneemann stellte gemeinsam mit dem BFI, der Gewerkschaft vida Burgenland und vidaflex-Betreuerinnen Service GmbH ein neues Angebot für die Ausbildung in der 24-Stunden-Betreuung vor. Fachkräfte sollen aus den Nachbarländern angelernt werden. 

BURGENLAND. Leonhard Schneemann, Landesrat für Wirtschaft und Soziales, stellte am Montag, 26. Feber, im BFI Oberwart einen neuen Ansatz zur Lösung des Pflegekräftemangels und zur Qualitätssteigerung in der 24-Stunden-Betreuung vor. Es handelt sich um ein Angebot in der Ausbildung von Pflegekräften mit dem Ziel, qualifizierte Arbeitskräfte für die 24-Stunden-Betreuung im Burgenland zu gewinnen.

LR Leonhard Schneemann: " „Mit dieser Maßnahme wirken wir nicht nur dem Pflegekräftemangel entgegen, sondern stellen auch die Qualität der Betreuung sicher.“

"Ausgebildete 24-Stunden-Betreuungskräfte zu finden, war bis dato fast unmöglich. Dies wollen wir mit dem Projekt ändern. Die kulturelle und sprachliche Verbindung des Burgenlandes zu Ungarn und den Slawischen Ländern insbesondere Kroatien, macht diese zu optimale Kooperationspartner“, so Jürgen Grandits, Geschäftsführer des BFI Burgenland, der diese neue Ausbildungsschiene als Chance auch für die Pflegerinnen und Pfleger selber sieht: "Es besteht zukünftig der Plan, dass die Betreuerinnen zur Heimhelferin aufgeschult werden."

Foto: Michael Strini

Qualitätssteigerung in der Pflegebetreuung

Das Projekt verfolgt das Ziel, die Qualität der 24-Stunden-Betreuung im Burgenland zu erhöhen und dem Mangel an Betreuer und Betreuerinnen entgegenzuwirken. Durch die Zusammenarbeit mit mehreren Partnern soll eine umfassende Ausbildung gewährleistet werden.
Über die Sozialen Dienste Burgenland wurde das BFI Burgenland mit der Projektleitung, Konzeption und Ausbildung beauftragt. Die vidaflex Betreuerinnen Service GmbH ist für die Akquise verantwortlich, während die Gemeinwohlplattform betreuerinnen.at die Vermittlung an burgenländische Familien übernimmt.

Foto: BFI Burgenland

Neue Anforderungen

„Gerade in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten haben sich die Anforderungen an den Pflegeberuf aufgrund von demografischen Entwicklungen, veränderten Krankheitsbildern, einem Pflegepersonalmangel und nicht zuletzt der Pandemie einem massiven Veränderungsprozess unterzogen. Unzählige Herausforderungen und Belastungsfaktoren wirken auf MitarbeiterInnen beruflich wie auch privat ein“, so Schneemann.
"Durch die großen Veränderungen im Pflegebereich braucht es auch neue Konzepte und Lösungen. Wir nehmen viel Geld in die Hand, um den Pflegebereich zukünftig abzusichern und gleichzeitig auch die Qualität zu erhalten", betont der Landesrat.

Foto: BFI Burgenland

Pflegeservice ausbauen

Um dies zu bewerkstelligen sollen die Tagesstrukturen und Pflegeeinrichtungen in den Gemeinden ausgebaut werden. "Wir brauchen einen Pool an Pflegekräften, um die Qualität zu sichern und etwaigen Personalengpässen vorzubeugen. Ein wichtiger Schritt sind die neuen 71 Pflegestützpunkte, die im gesamten Burgenland errichtet werden. In jedem wird zumindest eine Wohnung für eine Betreuerin zur Verfügung stehen. Es geht darum mehr Menschen durch die 24 Stunden-Betreuung vor Ort zu unterstützen", so Schneemann.
Ein Punkt im Angebot ist auch die Transparenz. "Es gibt im Burgenland 51 Agenturen, die Pflege anbieten. Da ist es immens schwierig für die Klienten einen Überblick zu behalten. Deshalb wurde auch die Plattform www.betreuerinnen.at installiert, um ein ergänzendes transparentes Angebot zu ermöglichen", betont der Soziallandesrat.

Foto: BFI Burgenland

Fachkräfte aus Drittstaaten

„Im Burgenland wurde das Ausbildungsangebot enorm aufgewertet. Trotzdem braucht es auch Kräfte aus Drittstaaten, weil es nicht möglich ist, das Loch von 1.700 Pflegekräften allein durch die Ausbildung im Land zu schließen. Daher werden wir in Zukunft den Bedarf über Kräfte aus dem Ausland decken. Nun setzen wir mit der Rekrutierung und Ausbildung von 24h-Betreuungskräften einen Schritt, um die flächendeckende Pflege und Betreuung auch künftig sicherzustellen“, so Schneemann.

Martina Meister: "Das Projekt im Burgenland hat eine Vorreiterrolle im Bezug auf qualitative 24-Stunden-Betreuung."

Da Deutschkenntnisse bereits vorab vorhanden sein müssen, konzentriert sich die Ausbildung auf die Betreuung. „Das Projekt im Burgenland hat eine Vorreiterrolle im Bezug auf qualitative 24-Stunden-Betreuung. Eine verpflichtende Ausbildung in diesem Bereich wäre der nächste logische Schritt, um langfristige die Qualität in der Betreuung zu verankern“, so Martina Meister, Fachbereichsleitung Pflege und Gesundheit BFI Burgenland.

Foto: BFI Burgenland

Umfassende Ausbildung

Die Ausbildung – derzeit sind es drei Kurse mit je 18 TeilnehmerInnen - findet in Kroatien und Serbien statt. Fertig ausgebildet werden die 54 BetreuerInnen an burgenländische Familien vermittelt. Danach besteht die Möglichkeit eine Ausbildung zur Heimhilfe anzuschließen.
Diese umfasst 200 Unterrichtseinheiten theoretischer Ausbildung und 200 Stunden praktischer Ausbildung.

Projektteilnehmerin Marija Buntic: "Ich bin dankbar, dass ich am Projekt "Qualitative 24 Stunden Betreuung im Burgenland" teilnehmen konnte. Im Laufe der Ausbildung erweiterte und vertiefte ich meine Kompetenzen enorm."

"Die ersten 100 Einheiten werden im Heimatland zweisprachig abgehandelt. Es gibt auch einen Online-Deutschkurs. Nach einem Praktikum in einer burgenländischen Pflegeeinrichtung von 40 Unterrichtseinheiten gibt es eine Zwischenprüfung. Danach haben die Betreuerinnen die Wahl sofort in die 24 Stunden-Betreuung zu gehen oder eine Heimhilfeausbildung zu starten. Dadurch ermöglicht sich ihnen auch später eine Ausbildung zur Pflegeassistenz", fasst Meister zusammen.

(vl:) Jürgen Grandits, GF des BFI Burgenland, Martina Meister, Fachbereichsleitung Gesundheit und Pflege, LR Leonhard Schneemann, Erich Mauersics, vida-Landesgeschäftsführer und Christoph Lipinski, vidaflex | Foto: LMS Burgenland
  • (vl:) Jürgen Grandits, GF des BFI Burgenland, Martina Meister, Fachbereichsleitung Gesundheit und Pflege, LR Leonhard Schneemann, Erich Mauersics, vida-Landesgeschäftsführer und Christoph Lipinski, vidaflex
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Vorreiterprojekt

Vida Burgenland-Landesvorsitzender Erich Mauersics: „Das Burgenland ist im Pflegebereich in Österreich ein Vorzeigeland. Das freut mich natürlich sehr. Es ist wichtig, den Pflegenden beratend zur Seite zu stehen - egal sie einen Lohnzettel oder einen Gewerbeschein haben. Mit vidaflex unterstützen wir auch die Einpersonenunternehmen und Neuen Selbstständigen. Da es in der Vergangenheit auch Beschwerden gab, haben wir nach einer Studie die Gemeinwohlplattform für 24-Stunden-Betreuung www.betreuerinnen.at ins Leben gerufen.“

Erich Mauersics: "Ich freue mich als Burgenländer über diese Vorreiterrolle bei der 24 Stunden Pflegebetreuung."

Begeistert vom Projekt ist auch Christoph Lipinski von der vidaflex Betreuerinnen Service GmbH: „Es herrscht eine große Intransparenz im Pflegebereich bezüglich Kosten, Kompetenzen usw.. Mit unserer Gemeinwohlplattform gehen wir einen anderen Weg und stellen die Qualität für alle Beteiligten ins Zentrum. Es gibt eine intensive Vorarbeit, bevor eine Betreuung vermittelt wird. Es gibt keine "Knebelverträge" und entsprechende Deutschförderung, weil Sprachkenntnis ein ganz entscheidender Faktor ist. Dank der hervorragenden Kooperation mit dem Land Burgenland und dem BFI Burgenland können wir 24-Stunden-Betreuung den Burgenländern zu moderaten Preisen und mit fachkundigen Betreuerinnen anbieten.“

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