Schlägerei in Oberwart

Verletzte Frau kam erst 6 Stunden später ins Spital

„Mein Mädchen braucht starke Schmerzmittel. Hat für Wochen eine Schiene mit Gummibändern im Mund. Und ist noch ziemlich gezeichnet. Aber, es gibt auch eine gute Nachricht. Sie darf heute oder morgen das Spital verlassen“, fasst die verzweifelte Mutter, nach Tagen der Angst um die Gesundheit ihrer schwerverletzten Tochter, wieder Hoffnung. Unabhängig davon gibt es aber immer noch dutzende Rätsel um die mysteriöse Schlägerei vor einem Lokal in Oberwart. Eines davon: Warum kam die junge Frau erst 6 Stunden später ins Spital? Lesen Sie hier neue Erkenntnisse und aktuelle Fragen.

OBERWART. Kurz zur Vorgeschichte. Verletzter 1: Wie ausführlich berichtet, kam es Sonntag in den frühen Morgenstunden zu einer brutalen Prügelei mit einem Verletzten. Vor einem Lokal in der Oberwarter Innenstadt. Das Opfer namens Michael liegt mit massiven Kopfverletzungen und Serienrippenbrüchen im Oberwarter Spital. Ermittlungen nach Kapuzen-Rambos sind im Gange. Laut Zeugeninformationen handelt es sich um 6 - 7 Männer.

Verletzte 2: Beim Eintreffen der Polizei gab es Nächtens keinen Hinweis auf eine verletzte Frau. Das kam erst Stunden später zutage, als es einen viralen Facebook-Aufruf der besorgten Mutter gab, die, ob ihrer „schwerst zusammengeschlagenen Tochter“, um Zeugen-Hinweise bat. Wie sich herausstellte, erlitt die junge Frau namens Alexandra einen doppelten Kieferbruch, Nasenbeinbruch, Fußabdrücke am linken Schulterblatt, Würgemale am Hals, überall Prellungen und Schwellungen, zwei verdrehte Zähne sowie Kratzer im Gesicht.

Fakt: Beide verletzten Personen waren im selben Lokal, verließen aber zu unterschiedlichen Zeiten die Bar. So weit, so gut. Und jetzt beginnen viele, viele Rätsel, die von der Polizei geklärt werden müssen. Ermittlungen und Einvernahmen laufen.

Mutter: "Mein Mädchen erlitt ein Blackout"

Wo, wie, wann und von wem Alexandra, die in Oberwart wohnt, brutalst verprügelt worden ist - kann bis jetzt kein Zeuge benennen. Auch sie selbst nicht. „Mein Mädchen erlitt ein Blackout. Kann sich die Fragen, zumindest derzeit, auch nicht beantworten“, so ihre Mama im Gespräch mit den RegionalMedien Burgenland.

Mit schweren Verletzungen 6 Stunden ohne Hilfe?

Und jetzt der absolute Wahnsinn: Die Schlägerei fand gegen 2 Uhr früh statt. Alexandra kam jedoch erst gegen 8 Uhr, also satte 6 Stunden später, ins Krankenhaus Oberwart. Ganze 6 Stunden mit all ihren dramatischen Verletzungen ohne ärztliche Versorgung? Ihre Mama führt das auf ihren erlittenen Schock zurück. Aber wo war sie, in ihrer Oberwarter Wohnung? Alleine? Wieso? Warum?

Welche Rolle spielt Freund der verprügelten Frau?

Alexandras Vater meint: „Angeblich hat meine Tochter mit ihrem Freund die Flucht ergriffen“. Dann stellt sich die Frage, wovor? Der Schlägerei mit dem verletzten Mann? Hat ihr Freund sie dann nicht beschützt vor jenem Täter, der sein Mädchen verprügelt hat? Warum brachte ihr Freund die Schwerverletzte nicht sofort ins Krankenhaus und/oder verständigte Polizei und Rettung? Schlug Alarm? Welche Rolle spielt da ihr Freund und, wo war er? Die Mutter ratlos: „Gute Frage“.

Vater: "Als hätte Mike Tyson meine Tochter geschlagen"

Unklar auch, warum das Spital nicht sofort nach Einlieferung von Alexandra die Polizei alarmiert hat. Denn laut ihrer Mama steht auf dem Radiologie-Bericht von Sonntag „...vor einem Lokal geschlagen worden...“. Dazu der Vater empört: „Ich bin im Krankenhaus gewesen. Gegen 10 Uhr Vormittag wurde sie im Bett liegend aus dem CT-Raum gebracht. Ihr Gesicht hat ausgesehen, als hätte Mike Tyson mit seiner Faust auf sie eingeschlagen!“ Und weiter: „Am nächsten Tag, also Montag, bin ich um 9 Uhr vormittags auf die Polizei gegangen. Zu diesem Zeitpunkt war dort immer noch nichts von meiner verletzten Tochter bekannt!“

Alexandra wird demnächst einvernommen

Letzten Informationen nach wird Alexandra demnächst bei der Polizei Oberwart zur Einvernahme erscheinen. Spätestens am Wochenende. Bleibt zu hoffen, dass durch ihre Aussagen und rückkehrenden Erinnerungen endlich Licht ins Dunkel dieser unglaublichen Brutalo-Szenerie gebracht werden kann. Keiner der Täter darf hier ungestraft davonkommen!

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