Diskussion um Bahn
Dorner: "Bahnstrecke Oberwart-Friedberg für Güterverkehr gesichert!"
LR Heinrich Dorner bekräftigt, die Bahnstrecke Oberwart-Friedberg ist für Güterverkehr langfristig gesichert. Zuvor warnte der 3. Nationalratspräsident Norbert Hofer von möglichen Schließungsplänen. Grünen-Landessprecherin Regina Petrik spricht von einer Falschmeldung. ÖVP-Verkehrssprecher Bgm. Georg Rosner sieht auch Chancen für Personenverkehr.
BEZIRK OBERWART. Medienberichten zufolge stehe - laut einer Aussendung der FPÖ - die wichtige Transportstrecke von Oberwart nach Friedberg vor dem Aus. „Offenbar ist Verkehrsministerin Gewessler das Südburgenland nicht besonders wichtig“, zeigte sich der Dritte Nationalratspräsident Norbert Hofer darin von den Planungen enttäuscht.
Die Strecke wird für den Transport von Holz, Stahl und anderer Güter regelmäßig von den Steiermärkischen Landesbahnen genutzt. In dem von den ÖBB im Dezember 2021 veröffentlichten Streckenverzeichnis für 2022/23 wurde die Einstellung beantragt.
"Open Rail Lab" auf Strecke
Die Trasse war noch unter dem ehemaligen Verkehrsminister Hofer ein Open Rail Lab – ein autonom fahrender Zug, der den 2011 eingestellten Personenverkehr zurück auf die Strecke bringen sollte – geplant war.
„Das Open Rail Lab wurde von uns massiv vorangetrieben. Zudem wurden mit Ungarn Gespräche über eine Neuerrichtung der Bahnverbindung nach Steinamanger geführt“, erläuterte Norbert Hofer die damaligen Pläne, der für den wichtigen Infrastrukturausbau im Burgenland auch positiven Gespräche mit dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán führte.
Norbert Hofer: "Die Einstellung der Bahnstrecke wäre ein harter Schlag für das Südburgenland!"
„Dass die gesamte Bahnstrecke wie schon zuvor das zukunftsweisende Projekt Open Rail Lab eingestellt werden soll, ist ein harter Schlag für das Südburgenland. Damit wird auch jede Chance einer Anbindung an Steinamanger zu Grabe getragen. Ich fordere die Verkehrsministerin auf, diesen Kahlschlag für den Bahnverkehr im Landessüden umgehend zu stoppen“, so Hofer.
Güterverkehr langfristig gesichert
Einer möglichen Einstellung der Bahnstrecke tritt Verkehrslandesrat Heinrich Dorner vehement entgegen. "Der Infrastrukturvertrag zwischen Land und ÖBB zeigt ein klares Bekenntnis zu Projekt", bekräftigt Verkehrslandesrat Heinrich Dorner den langfristigen Fortbestand der Strecke Oberwart-Friedberg für den Güterverkehr.
LR Heinrich Dorner: "Die Strecke soll weiter für den Güterverkehr genutzt werden und dieser sogar noch weiter ausgebaut werden."
„Von einer Einstellung, wie kolportiert wird, kann überhaupt keine Rede sein - ganz im Gegenteil: Wir werden Anfang Februar einen mit der ÖBB ausverhandelten Infrastrukturvertrag präsentieren, in dem auch ein klares Bekenntnis zum Ausbau des Güterverkehrs auf der Strecke Oberwart-Friedberg wichtiger Bestandteil ist. Dabei wird auch das Übereinkommen zwischen Land und ÖBB weiter verlängert. Die ÖBB betreibt hier auch ein Forschungsprojekt, das DemoLab, bei es um selbstfahrende Züge geht. Dieses Projekt wird bis 2024 weitergeführt“, betont der Landesrat.
Holzverladestelle positiv
Man habe erst im Juni 2020 die neue Holzverladestelle in Rotenturm eröffnet, diese entwickle sich äußerst positiv, so Dorner. „Die Oberwarter Bevölkerung wurde durch diese Maßnahme massiv entlastet, mehr als 1.000 LKW-Fahrten durch die Stadt konnten damit eingespart werden. Das bedeutet ein deutliches Plus an Lebensqualität für die Menschen in der Stadt durch weniger Lärm und eine deutliche Reduktion an CO2-Schadstoffen“, hält der Landesrat fest.
Dem pflichtet auch Bgm. Georg Rosner bei: "Ich habe lange dafür gekämpft, dass die Holzverladestation aus dem Oberwarter Zentrum verlegt wird. Die Holzverladestation in Rotenturm ist eine große Erleichterung für die Bevölkerung!"
Mehr Güterverkehr auf Schiene
LA Regina Petrik (Die Grünen) weist die von Norbert Hofer (FPÖ) lancierte Meldung, dass die für Güterverkehr genutzte Bahnstrecke Friedberg-Oberwart eingestellt würde, als eine Falschmeldung zurück.
"Es gab zwar in früheren Jahren ein entsprechendes Ansinnen, aber die Regierungsbeteiligung der GRÜNEN im Bund brachte eine Abkehr vom alten Denken und einen deutlichen Kurswechsel in der Verkehrspolitik. Der Antrag auf Streichung der Strecke geht auf die Amtszeit von Norbert Hofer als Verkehrsminister zurück. Sich jetzt als Ankläger hervorzutun, mutet daher unehrlich an. Verkehrsministerin Leonore Gewessler wird diesen Antrag natürlich nicht umsetzen", so Petrik, Landessprecherin der Grünen.
Regina Petrik: "Die Bahn ist das Rückgrat unserer Mobilität, auch im Güterverkehr! Die Strecke Friedberg-Oberwart ist eine wichtige Verbindung für den Güterverkehr, eine Einstellung der Strecke ist längst vom Tisch!"
Petrik sieht in dieser Meldung eine künstlich erzeugte Aufregung: „Klimaministerin Leonore Gewessler hat den Paradigmenwechsel in der Verkehrspolitik eingeleitet. Die Bahn gilt als das Rückgrat einer klimafreundlichen, zukunftstauglichen Mobilität, dafür haben sich die Grünen immer eingesetzt. Auch die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene, steht auf der Agenda der Grünen. Die Strecke Friedberg-Oberwart ist eine wichtige Verbindung für den Güterverkehr, eine Einstellung der Strecke ist längst vom Tisch!“
Chance auch für Personenverkehr
Für ÖVP-Verkehrssprecher Bgm. Georg Rosner war die Meldung eine "Ente": "Ich habe sofort, als ich es hörte bei der ÖBB nachgefragt. Mittlerweile ist ja schon bekannt, dass daran nichts dran ist. Im anderen Falle hätten wir natürlich für den Güterverkehr gekämpft. Die Bahnstrecke ist immens wichtig für die Region und vor allem auch die heimischen Betriebe. Ich habe auch eine Anfrage über den aktuellen Stand des "Open Rail Labs" an Ministerin Gewessler und Landesrat Schneemann gestellt."
Georg Rosner: "Die Bahnstrecke Oberwart-Friedberg ist für die Region und heimischen Betriebe immens wichtig."
"Ich spreche mich auch dafür aus, dass Oberwart als "modales Zentrum" im Süden statt Pinggau installiert wird. Das würde auch die Bahnanbindung attraktivieren. Wenn es möglich ist, dass täglich 25 Busse nach Wien geschickt werden, denke ist auch die Umsetzung von Personenverkehr mit dem Zug nach Wien von Oberwart aus möglich. Eine Fahrtdauer von 100 Minuten sehe ich durchaus realistisch, wenn es eine direkte Verbindung ohne viele Haltestellen gibt", meint Rosner.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.