Kommentar
Wenig abwechslungsreicher Sommer in der Corona-Krise
Seit Anfang Mai gibt es weitere Lockerungen der Corona-Eindämmungsmaßnahmen. So wurde der gesamte Handel aufgesperrt, auch Frisöre usw. dürfen wieder öffnen. Zudem fiel die allgemeine Ausgangssperre für die Bevölkerung weg.
Klingt nach positiven Schritten im Corona-Marathon, aber der Weg ist trotz der großen Anstrengungen in den vergangenen Wochen und hoher Disziplin noch ein weiter. Zwar dürfen auch bestimmte Sportstätten wieder genützt werden, aber bis wirklich Sport betrieben werden darf - vor allem im Mannschaftsbereich oder im Kampfsport, werden noch viele Monate vergehen. Doch ein zu befürchtendes Vereinssterben muss verhindert werden - da ein solches negative Auswirkungen auf sehr viele Bereiche hätte - einschließlich dem Gesundheitssektor.
Absagen statt Abwechlung
Auch im Veranstaltungsbereich gibt es aktuell kaum Lichtblitze am Horizont, vielmehr kommen täglich neue dunkle Wolken eines "Absagen-Gewitters" hinzu. Gerade im Bezirk Oberwart, der - auch aufgrund vieler Vereine und toller Vorreiter - eine bunte Vielfalt an größeren und kleineren Events bietet, wird vom Verbot tief getroffen. Vom Weinfrühling bis zu diversten Festen in den letzten Wochen blieb nichts über, auch im Wonnemonat Mai bleibt die Aussicht düster.
Was bleibt vom Sommer?
Man hört immer wieder, mit dem "Lucky Town" beginnt der Sommer, mit der Inform hört er auf. Nachdem die Woche zuvor bereits die Jubiläums-Inform abgesagt und aufs kommende Jahr verschoben wurde, folgte nun auch das Lucky Town, die legendäre Westernstadt, die drei Monate lang jeden Montag seit über 20 Jahren schon den Besuchern ein einzigartiges Sommer-Gefühl im Wilden Westen bescherte.
Doch auch dieses fällt Corona zum Opfer. Da stellt sich schon die Frage, was bleibt vom Frühling, was vom Sommer? Bis 30. Juni sind alle Veranstaltungen untersagt, Treffen mit Freunden sind bis zu zehn Personen erlaubt und auch danach werden kleinere Veranstaltungen unter den aktuellen Voraussetzungen nur schwer umsetzbar sein. Dabei lebt gerade der ländliche Raum von den vielen kleinen Events der Vereine - angefangen bei den vielen Frühschoppen. Einige Vereine haben diese auch bereits für den Juli gestrichen.
Sicherheit und Gesundheit zentral
Die Gesundheit steht natürlich über allem, da es um den Schutz der Menschen geht - und da insbesondere der Risikogruppen. Deshalb waren auch tiefgreifende Maßnahmen notwendig, nun ist es aber ebenso wichtig, dass die unzähligen wirtschaftlich hart getroffenen Personen in den unterschiedlichen Bereichen abgesichert und unterstützt werden - von den vielen Unternehmen bis hin zu Kunstschaffenden.
Da liegt noch viel Arbeit vor der Regierung, denn die aufgebrochenen Gräben sind breit und tief. Somit ist es notwendig, so rasch als möglich, entsprechende Erleichterungen in Bereichen zu realisieren, in denen derzeit noch Riegel vorgeschoben sind. Großveranstaltungen mit zigtausend Besuchern sollten erst am Ende kommen, aber viele kleinere Events ehebaldigst wieder erlaubt werden - gewisse Grundregeln als Basis selbstverständlich. Die Bevölkerung braucht weiter Disziplin und gegenseitige Solidarität - aber gleichzeitig auch Abwechslung und Freiheit, sie hat es sich verdient. Doch in allem ist viel Eigenverantwortung gefragt.
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