Wandern vor der Haustür - Südburgenland
Zwischen Oberschützen, Pinkafeld und Riedlingsdorf

Tanzender Bodennebel - leider kann man den Tanz am Bild nicht erkennen 😉
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Kurz vor 10 Uhr gehe ich bei düsterem, nebeligem Wetter in Oberschützen los. Ich mag es ja sehr gerne, wenn ich einen Spielraum habe bzw. wenn ich mir selbst einen Spielraum gebe. Das heißt, ich weiß zwar im Groben wohin ich gehe, jedoch gebe ich mich dem Moment hin und folge dann meiner Intuition bzw. meinem Gefühl.

Heute gehen mir da so einige Gedanken durch den Kopf was Ziele anbelangt und ich bemerke, dass sich meine Einstellung zu Zielen in den letzten Jahren verändert hat. Es war mir mal sehr wichtig ein Ziel ins Auge zu fassen und dann alles daran zu setzen, dieses zu erreichen. Dabei ging mir oft die Leichtigkeit und Freude verloren. Manche Wege waren zwar "sinnvoll", aber auch anstrengend. Die Freude am Ziel angelangt zu sein, hielt dann manchmal nur kurz. Ein nächstes Ziel wurde ins Auge gefasst. Mich hat auch ein Glaubenssatz geprägt, der da hieß: "Was man anfängt, muß man auch zu Ende bringen". 
Heute gehe ich damit etwas entspannter um. Meine Hauptziel ist es nicht mehr, das Ziel zu erreichen, sondern den Weg dahin in einer guten Stimmung zu gehen. Mit mir im Reinen zu sein, mit meinen Sinnen wahrzunehmen und auf die Verbundenheit mit meinem Umfeld zu achten. Dies alles gelingt mir am Besten in der Natur, jedoch mache ich mir dies auch immerwieder in meinem Alltag bewusst. Ziele kann man ändern und auch den Weg zum Ziel. Wie oft entdeckt man Schönes, wenn man den vorgefassten Weg verlässt?

Auch heute lasse ich mich wieder führen und schlage einen Haken nach rechts, um über Pinkafeld nach Riedlingsdorf zu gehen. Da ich die Gegend recht gut kenne, gehe ich erst verschiedenen Waldwegen entlang und stoße dann auf die Markierung eines Wanderweges, dem ich bis Pinkafeld folge. 

Meine Augen sehen verschieden Blumen, Flechten und Pilze. Meistens entdecke ich einen Ort, der mich gefühlsmäßig tiefer berührt als Andere - so auch heute. Ich bleibe stehen, schaue, schnuppere und nehme die Stimmung wahr. Da entdecke ich vermooste Baumstümpfe, runde Steine und einen "Doppler". Manchmal entwickeln sich weggeschmissene oder vergessene Dinge auch zu wahren Kunstwerken. Die Flasche war mit Wasser gefüllt und durch die Wetterbedingungen hat sich in der Flasche wohl ein Mikroklima geschaffen, in welchem Moose und Algen zu wachsen begonnen haben. Mein kreativer Geist weiß sofort, wie er die Flasche und die Steine in Szene zu setzen hat und so schaffe ich ein Stilleben mit dem "Doppler" und einem Glückstürmchen. 

Fasziniert hat mich heute der Bodennebel, der wohl auch durch die sanfte Brise des Windes, über die gepflügten Felder tanzt - ein besonderes Schauspiel, welches ich das erstemal in dieser Form sehe. Immer wieder bleibe ich stehen, um diesen mystischen Schleiertanz zu bestaunen. Inzwischen verziehen sich die Wolken und die Sonne kommt zum Vorschein und beleuchtet das Nebeltreiben.

In Pinkafeld angekommen gehe ich durch die Stadt, um übers Lampelfeld nach Riedlingsdorf zu marschieren. Auch hier gehe am Wald entlang und folge nicht dem Güterweg. Von der Anhöhe habe ich einen schönen Blick auf Pinkafeld und den Hügel auf der Visavisseite, über den ich gewandert bin.

Schließlich schaue ich mir einige Stationen des Kreuzweges an, der bis zur Bergkirche am Kalvarienberg führt. Die Stationen sind in den 80igern mit sehr schönen Mosaiken erneuert worden.Der Kreuzweg ist einer der schönsten des Burgenlandes und ist gleichzeitig mit der Kalvarienbergkirche im Jahre 1748 errichtet worden. Jede Station und der Bereich der Kreuzigungsgruppe wurden mit einem QR-Code versehen. Mit diesem kann man übers Handy die jeweiligen Beschreibungen auf der eigens dafür eingerichteten Webseite kreuzweg.online aufrufen.

Da ich schon dreieinhalb Stunden unterwegs bin, mag ich den Kalvarienberg heute nicht mehr erklimmen und gehe auf direktem Wege zu meinem Elternhaus.
Ich freu mich, vertraute Wege und Gebiete neu zu sehen und an vergangene Zeiten erinnert zu werden. Dankbar schließe ich diesen Weg bei einer guten Tasse Kaffee in meinem Elternhaus hab.

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