Corona-Virus
Heftige Kritik der Vereine im Bezirk Oberwart an Maßnahmen
Die Verlautbarungen der Bundesregierung zu neuen Corona-Maßnahmen stößt auf großen Ärger bei den Vereinen - auch im Bezirk Oberwart. Viele fordern eine Unterbrechung der Meisterschaft, einige sind diesbezüglich skeptisch. Der BFV will die Herbstsaison durchziehen.
BEZIRK OBERWART. Kein Ausschank in der Kantine, Schutzmaskenpflicht für die Zuschauer und ab 13 Besuchern ist eine Anzeigenpflicht bei der Behörde sowie nur noch zugewiesene Sitzplätze notwendig. Diese Maßnahmen sollen bis Donnerstag in eine Verordnung gegossen werden und ab Freitag gelten. Damit verschärft sich die Lage für die Vereine - vor allem Sportvereine - weiter, organisatorisch und vor allem finanziell.
BFV-Präs. Gerhard Milletich betonte das Ziel einer einheitlichen Lösung aller Länderverbände und sprach im ORF-Interview auch einige Problematiken an: "Bei einem Abbruch wie im Frühjahr entstehen neue Probleme. Die Alternative dazu ist, zu unterbrechen. Aber wir wissen nicht, wie es im Frühjahr 2021 weitergeht. Die Befürchtung von mir ist, dass wir erst wieder im Sommer normal spielen können. Wir haben ja rechtzeitig beschlossen, dass ein Durchgang für die Definition des Aufsteigers und des Absteigers genügt, und da wäre es schon gut, wenn wir ein Ergebnis hätten.“
Großer Unmut bei Funktionären
Bei den Vereinen im Bezirk Oberwart ist der Unmut aus mehreren Gründen groß. Die Bezirksblätter hörten sich bei Sportvereinen um. Ein Großteil sieht eine Fortsetzung der Saison mit großer Skepsis entgegen.
"Es wurde wieder etwas kommuniziert, was noch nicht klar geregelt ist und jeder interpretiert etwas anderes hinein. Völlig unverständlich ist mir, dass in einem Gasthaus verteilt 50 und mehr Personen sitzen dürfen - ohne Maske. Dort gibt es auch Speisen und Getränke. Das Risiko ist in geschlossenen Räumen aber höher. Bei Fußballspielen sollen die Zuschauer nun im Freien mit Maske sitzen und es darf nichts mehr ausgeschenkt werden. Das macht für mich absolut keinen Sinn. Als Verein habe ich eine Konzession und bin Gastronomen somit gleichgestellt. Für mich stellt das eine Ungleichbehandlung dar, die mehr als nur fragwürdig ist", kritisiert Martin Vörös, Obmann vom SV Rechnitz die Regelungen heftig.
Martin Vörös: "Für mich sind diese Maßnahmen der größte Schwachsinn, den die Bundesregierung bisher präsentiert hat. Da gibt es jede Menge Widersprüche in sich."
Als weiteren Aspekt führt er den finanziellen Aspekt an: "Die Kantine ist ein wichtiger Teil bei den Einnahmen. Die bisherige Regelung hat gut funktioniert. Durch diese geplanten Maßnahmen muss ich auch den Wandertag am 25. Oktober absagen. Wir dürften als Verein nicht einmal Labestationen machen bzw. die Teilnehmer müssten wohl Masken tragen. Das ist ein Wahnsinn und für mich völlig sinnlos."
"Manche Maßnahmen sind für mich nicht nachvollziehbar. Spiele mit geschlossener Kantine sind für alle Vereine aus wirtschaftlicher Sicht eine Katastrophe. Ich hätte mir diesbezüglich mehr Fingerspitzengefühl gewünscht. So wäre zum Beispiel ein Ausschank im Freien und beim Anstehen das Tragen von Mund-Nasen-Schutz eine mögliche Lösung gewesen", meint FC Südburgenland-ObfStv Stephanie Jandl.
Kein Unterschied zwischen indoor und outdoor
Christian Portschy, Obmann vom SV Zuberbach: "Ja, was soll ich sagen. Einerseits geht die Gesundheit der Spieler, Zuschauer und Funktionären vor. Wie alle Vereine leben wir vom Kantinenverkauf bei den Heimmatches. Es ist auch Tradition, dass man sich eine Wurstsemmel und ein Bier bei der Kantine holt (Angeblich schmeckt es am Sportplatz viel besser)."
Christian Portschy: "Wer soll das verstehen: Man sitzt im Freien mit dem Mindestabstand, mit Maske und darf sich kein Bier kaufen."
"Uns trifft diese Verordnung jetzt mit voller Wucht, denn am Montag spielen wir das Derby gegen Markt Neuhodis. Wie viele Besucher werden Interesse haben, wenn man mit Maske auf der Tribüne sitzen muss. Hier wurde kein Unterschied zwischen indoor und outdoor gemacht", kritisiert Portschy.
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