Oberwart
Österreichische Judo-Staatsmeisterschaft trotz(t) Coronavirus
Die Staatsmeisterschaft im Judo findet unter völlig neuen Voraussetzungen in Oberwart statt.
OBERWART. Die Judo-Staatsmeisterschaften gehen am 17. und 18. Oktober in Oberwart über die Bühne. Allerdings sind es durch die Corona-Maßnahmen ganz schwierige Rahmenbedingungen. Organisator Roland Poiger und sein Team haben sich den großen Herausforderungen gestellt.
„Wir kriegen das hin, trotz aller Auflagen und Hindernisse. Es werden würdige Titelkämpfe“, betont Roland Poiger, seines Zeichens Veranstalter der Österreichischen Judo-Staatsmeisterschaften am kommenden Wochenende in Oberwart. Der Präsident des burgenländischen Judo-Verbandes zählt zu den routiniertesten Turnierveranstaltern des ÖJV. Aber die zahlreichen Gesundheits-/Sicherheits-Auflagen für die kommenden zwei Tage sind selbst für ihn Neuland, was er in einem Kurzinterview auch bestätigte.
Interview mit Roland Poiger
Wie herausfordernd waren die letzten Tage und Wochen?
Roland Poiger: Es fühlt sich ein bisschen so an, als würden wir die European Open mit 250 Startern aus über 40 Nationen organisieren. Dabei sind es diesmal „nur“ Österreichische Staatsmeisterschaften mit 158 Aktiven und die Hotelbuchungen werden von den Vereinen selbst übernommen. Das läuft normalerweise im Vorfeld sehr ruhig und geordnet ab, lässt sich eigentlich nebenbei erledigen. Aber diesmal war alles anders. Durch die Coronakrise hat sich der organisatorische Aufwand enorm erhöht. Ich habe gefühlt die letzten Tage nur am Telefon verbracht – in Abstimmung mit den Behörden oder in persönlichen Gesprächen mit dem Bezirkshauptmann.
Welche konkreten Maßnahmen sind aufgrund der COVID-19-Krise notwendig?
Am Donnerstag wurde Oberwart in der Corona-Ampel mit Orange eingestuft. Damit nicht genug: Jetzt gibt’s erstmals auch „rote“ Bezirke. Wir haben gerade noch kontrolliert, ob TeilnehmerInnen aus Kuchl anreisen. Die hätten wegen der Quarantäne ein Problem. Aber das ist zum Glück nicht der Fall… Wir gehen weiter davon aus, dass die 158 genannten StarterInnen fast ausnahmslos auch tatsächlich antreten. Unsere Regeln sind klar: Alle, egal ob Aktive oder BetreuerInnen, mussten einen Gesundheits-Fragebogen ausfüllen. Pro Verein ist nur ein Coach erlaubt. Ausschließlich registrierte Personen werden in die Halle gelassen. Zuschauer bleiben gezwungenermaßen ausgesperrt. Wir haben vier in sich geschlossene Turnier-Blöcke eingerichtet, die Kontakte untereinander werden auf ein Minimum beschränkt. Ich kann mit voller Überzeugung behaupten: Wir haben alles im Griff, sind gut vorbereitet! Auch wenn’s herausfordernd wird: Ich freue mich aufs Wochenende.
Konkret nachgefragt: Durch die Orange-Schaltung von Oberwart haben sich keine großen Änderungen, Probleme ergeben?
Das Sicherheitskonzept stand seit Wochen, da mussten wir nichts anpassen. Auch die strengen Zutritts-Auflagen inklusive Maskenpflicht und Körpertemperatur-Kontrollen sind weiterhin gültig. Aber als Klubobmann in Oberwart blutet mir das Herz. Ab sofort darf bei uns das Judotraining nur mehr kontaktlos erfolgen – das kommt bei den Kinderkursen einem Trainingsverbot gleich.
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