FC Südburgenland
Trotz Niederlage überwog Freude über Bundesligaverbleib
Kein "Happy End" gab es für den FC SKINY Südburgenland im Heimspiel gegen den FFC Vorderland. In den Schlussminuten ließen nach 3:2-Führung fragwürdige Schiedsrichterentscheidungen die Gäste jubeln. Dennoch überwog am Ende die Freude über den Klassenerhalt.
MISCHENDORF. Vor knapp 200 Zuschauern empfing der FC SKINY Südburgenland im letzten Match der Saison den FFC Vorderland. Mit einem Heimsieg würden die Südburgenländerinnen den 7. Platz von Innsbruck zurückholen. Bei einer Niederlage könnte das Team auf Platz 9 retourrutschen.
Gleich in Minute 2 gab es die erste schöne Aktion, doch der Schuss von Emily Planer ging knapp am langen Eck vorbei. Danach kamen die Gäste besser in die Partie und hatten auch ein wenig Glück. Ein zweiter Ball nach einem Corner sprang Emilia Purtscher vor die Beine, die aus knapp 20 Metern abzog und Magdalena Eberhardt ein wenig überraschte (11.).
Südburgenland voran
In den Folgeminuten konnte sich Eberhardt zweimal gegen Eileen Campbell (13.,23.) durchsetzen. auf der Gegenseite drehte Karina Kork einen Ball von Planer in den Corner (25.). Doch wenige Minuten später jubelten die Heimischen. Planer bediente Linda Popofsits, die den Ball praktisch ins leere Tor drückte (29.).
Emma Remich gelang erneut mit einem Traumtor die Führung. Aus gut 25 Metern jagte sie den Ball unter die Latte (38.). Nun schien es für das Heimteam zu laufen, doch ein missglückter Rückpass von Jennifer Köppel war die Vorlage für Campbell, die den Tick schneller als Eberhardt, das 2:2-Geschenk dankend annahm (40.). Bis zur Pause passierte nur noch wenig. So ging es mit einem Remis in die Kabinen.
Elfmeter zur Führung
NAch Seitenwechsel waren zunächst die Vorarlbergerinnen am Drücker. Linda Natter zielte zunächst drüber (50.). Nach einem Pass von Campbell zirkelte sie den Ball an die Querlatte (61.). Danach erfing sich Südburgenland wieder - vor allem mit Annalena Sauhammel kam neuer Schwung.
Sie war es dann auch, die im Strafraum zu Fall gebracht wurde. Schiedsrichter Dedic entschied sofort auf Elfmeter, zu dem diesmal Remich antrat und souverän zum 3:2 verwandelte (76.). Vier Minuten später vermochte Eberhardt mittels Parade einen Schuss von Natter zu entschärfen, den Nachschuss setzte Purtscher neben das Tor.
Klare Fouls ungeahndet
In den Schlussminuten - als schon viele mit dem dritten Sieg in Folge für Südburgenland liebäugelten - trat dann gleich zweimal Dedic in Erscheinung. Zunächst ließ er Natter "gewähren", als sie Torfrau Eberhardt klar am Körper traf, die darauf zu Boden ging und so keine Chance hatte, den Ausgleich zu verhindern (87.). Auf der Gegenseite hatte Dedic wenige Minuten zuvor bei einem eher harmlosen Zweikampf von Planer und Kork außerhalb des Strafraums auf Freistoß für die Torfrau entschieden.
Vier Minuten später blieb nach klarem Foul an Köppel im Mittelfeld erneut die Pfeife stumm, was die Gäste mit einem Konter gegen die im Aufbau befindliche Südburgenland-Defensive eiskalt ausnutzten. Plötzlich stand es 3:4 durch einen Natter-Doppelpack für die im Finish nochmal aufgekommenen Vorarlbergerinnen. Zum Abschluss zeigte sich Dedic nochmal "gnädig", denn als Remich völlig frei vom Sechzehner zum Schuss ansetzte, erfolgte plötzlich der Schlusspfiff. Nach kurzem Moment des Frustes über die späte Niederlage, konnten sich die Spielerinnen doch noch freuen, denn die positive Stimmung über den geschafften Verbleib in der Bundesliga überwog. Auch die Gäste aus dem Ländle durften nach dem Sieg jubeln.
Nach Niederlage auf Rang 9
Damit rutschte Südburgenland noch auf Rang 9 in der Tabelle zurück. Altenmarkt schaffte mit einem 3:0-Sieg gegen Horn noch den Klassenerhalt im direkten Duell. Horn muss damit wieder in die 2. Liga runter.
Im Kampf um den Vizemeistertitel setzte sich Austria Wien/Landhaus mit 4:2 bei Sturm Graz durch. Vorderland überholte mit dem Sieg in Mischendorf noch Bergheim (0:8 in St. Pölten) und belegte Rang 5, den bisher besten Platz in der Vereinsgeschichte. Innsbruck holte sich noch Platz 7 mit einem etwas überraschenden 3:1-Heimerfolg gegen Neulengbach.
Stimmen zum Spiel
Joachim Steiner (Trainer FC Südburgenland): "Heute spielten wir ohne Druck, sind aber etwas" zu lasch ins Match gegangen. Nach dem 0:1 nach einer Standardsituation haben wir durch schöne Tore von Popofsits und Remich zurückgefunden, dann ein unnötiges 2:2 erhalten. Nach der Führung aus dem Elfmeter haben wir zwei späte Tore noch bekommen, bei denen es Fehler in der Entstehung gab. Es war sicher zumindest ein Punkt drinnen, dennoch freuen wir uns, dass wir oben geblieben sind. Ich bin stolz auf die Mädels!"
Emma Remich (Doppeltorschützin FC Südburgenland): "Auch wenn es heute nicht reichte, ich bin stolz auf jede einzelne Spielerin und das Team. Nächste Saison geben wir wieder Vollgas."
Verena Müller (Spielerin FFC Vorderland): "Wir wussten, dass es ein schwieriges Spiel wird. Das zeigte sich auch an den sieben Toren. Es gab Chancen auf beiden Seiten. Am Schluss haben wir nochmal aufgedreht und die zwei wichtigen Tore erzielt. Ich bin sehr glücklich, mit dem fünften Platz haben wir die beste Platzierung aller Zeiten geschafft."
Heinrich Dorner (Sportlandesrat Burgenland): "Das Match war beeindruckend. Es konnte wieder vor Zuschauern stattfinden. Für mich war es das erste Damenmatch, das ich live mitverfolgte. Die Mädels haben gut gekämpft, leider ging es mit einem 4:3 für die Gäste aus. In der letzten Minute noch ein Tor zu bekommen, ist immer bitter. Dennoch zählt, dass der Klassenerhalt in der Bundesliga fixiert wurde."
Vorderland 1b feiert 4:0-Sieg
Im Spiel der Future Teams, das bereits um 10 Uhr vorm Bundesligaduell angepfiffen wurde, durften die Gäste aus Vorarlberg ebenfalls über einen Auswärtssieg jubeln. Bei den Südburgenländerinnen kamen einige Spielerinnen, die sonst nur wenig Spielpraxis hatten, zum Einsatz. Vor der Pause gab es eine offene Partie mit leichten Vorteilen für die Mädels von Trainer Szombati. Topchancen blieben aber aus, dafür hatte Torfrau Fazekas das eine oder andere Mal einzugreifen.
In Hälfte 2 erhöhten die Gäste den Druck und nutzten kleine Fehler von Südburgenland eiskalt aus. Vor allem Anja Schäfler zeigte sich nunmehr in Torlaune. Mit einem lupenreinen Hattrick (66.,82.,86.) sorgte sie quasi im Alleingang für klare Verhältnisse. Den Schlusspunkt zum klaren 4:0 setzte Katharina Rauch. Damit kletterte Vorderland 1b noch auf Platz 7, während Südburgenland 1b ebenfalls auf Rang 9 zurückfiel.
Spielerinnen verabschiedet
Der FC Südburgenland verabschiedete vorm Match die beiden verdienten Spielerinnen Stefanie Koch-Lefevre und Franziska Thurner, die im Winter ihre Karriere beendeten. Beide sorgten in den letzten Jahren immer wieder für wichtige Tore. Zudem wechselt Nachwuchstalent Anja Bacher nun in die Sturm Graz Akademie.
"Wir wollen nun schauen, dass wir den Rest der Mannschaft halten und auch die überzeugen können, die vielleicht weggehen wollen. Wichtig ist aber, dass wir uns für die kommende Saison verstärken. Dazu wird es wohl drei bis vier Spielerinnen auf verschiedenen Positionen brauchen", meint Sektionsleiter Alfred Weber.
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