Corona-Pandemie
Hotels im Bezirk nutzen Lockdown für Modernisierungen
Hotels im Bezirk sind auf eine Öffnung gut vorbereitet. Mitarbeiter werden permanent getestet.
BEZIRK. Der Lockdown trifft die Tourismusbranche besonders hart. Frühestens Anfang März soll es - nach aktuellem Stand - frühestens ein Öffnen von Hotels, Gastronomie und Thermen geben.
Im Bezirk Oberwart versuchen die Hotels die momentane Sperre bestmöglich zu nützen, um sich auf einen Neustart vorzubereiten.
Revision und Schulung
"Wir warten und planen. Die Mitarbeiter sind auf Weiterbildung, um die Qualität weiter zu steigern. Im Marketing überlegen wir neue Angebote und ich arbeite an einem neuen Masterplan für Hotel und Therme. Mein Tag ist trotz der Situation voll ausgefüllt", berichtet AVITA-Geschäftsführer Peter Prisching.
"Für die Mitarbeiter ist es natürlich eine immens schwierige Phase. Wir versuchen sie von der Couch zu holen und zu beschäftigen, damit sie nicht die ganze Zeit nur daheim sitzen und auf Informationen warten. Der Großteil ist auf Kurzarbeit, wobei diese bis zu 80 Prozent geht. Wir haben die Revision bereits vorgezogen, somit brauchen wir, wenn es dann los geht, im Sommer nicht mehr zusperren", berichtet Prisching.
Für Dienstreisen offen
"Den Mitarbeitern geht es gleich wie dem Arbeitgeber. Es ist nicht zufriedenstellend. Die Kurzarbeit hilft schon über die Zeit, aber ansonsten ist es schwierig. Unterstützung habe ich bislang gerade 2.300 Euro bekommen. Da wir erst im Sommer neu aufsperrten, fallen wir um weitere Hilfeleistungen bislang um. Das empfinde ich als Frechheit, immerhin haben wir doch viel Geld investiert", sagt Klaus Glavanics vom Stadthotel Oberwart.
Für Dienstreisende hält er offen: "Es sind aber nur sehr wenige unterwegs, somit haben wir nur vereinzelt Gäste. Ein Bestell- und Abholservice im Gastrobereich zahlt sich bei mir nicht aus."
Umbau und Modernisierung
"Wir sind aktuell fleißig am Umbauen. Das Hotel Vital wird komplett neu klimatisiert, es entstehen neue Musterzimmer mit neuen Möblen und Teppichen. Auch im Pool- und Saunabereich wird modernisiert. Vieles davon wäre erst für Sommer geplant gewesen. Durchs Vorziehen nutzen wir die Zeit und brauchen es nicht bei laufendem Betrieb umsetzen", schildert Reduce-Hoteldirektor Marcel Pomper.
"Die meisten Mitarbeiter sind in Kurzarbeit. Personal, das täglich notwendig ist, wie Techniker, sind immer im Haus. Das Wichtigste ist, trotz der Krise brauchten wir keinen Mitarbeiter zu kündigen", betont Pomper.
Prävention seit Sommer
Auch im Bereich der Prävention ist das Reduce Gesundheitsresort bestens aufgestellt. "Seit Juni machen wir bereits wöchentliche Testungen bei Mitarbeitern. Wir haben weniger Liegen im Poolbereich und Sessel im Restaurant usw., um die Frequenz niedriger zu halten. Wir haben auch mehrere ausgebildete Covid19-Beauftragte im Team, da wir im Resort Veranstaltungen planen", so Pomper, der hofft, dass die Hochzeitsmesse im April planmäßig durchgeführt werden kann.
Mitarbeiter in Kurzarbeit
"Alle Mitarbeiter sind in Kurzarbeit, gekündigt haben wir niemanden. Die größte Herausforderung im Moment ist, dass wir seit Beginn dieses Lockdowns ab Anfang November noch keinen Cent für die Kurzarbeit in Bad Tatzmannsdorf erhalten haben. Bis vor wenigen Tagen gab es auch noch keine Zusage. Das geht und ging sehr an die Nerven und ist an sich völlig unnötig. Für Stegersbach haben wir das Geld erhalten", kritisiert Karl J. Reiter die Verzögerungen.
"Wir nützen die Zeit, da wir trotz allem sehr an die Zukunft glauben mit Bauvorhaben, Planungen und natürlich auch Reparaturen. Durch das nicht im Betrieb sein, wird einiges mehr kaputt als sonst. Wir beschäftigen im Moment 2 Architekten und 4 Innenarchitekten. Also wir sind total auf die Zukunft fokussiert und glauben daran - obwohl es man uns wahrlich nicht einfach macht. Aber wir haben ein tolles Team und ganz super Gäste, dafür lohnt es sich", betont Reiter.
Fürs Öffnen bereit
"Nur zu warten, wäre fatal! Wir müssen gemeinsam einen Weg finden, um endlich wieder öffnen zu dürfen. Wir sind in ständigem Kontakt mit anderen Hotels und Thermen. Unsere Präventionsmaßnahmen ermöglichen kontrolliertes Öffnen. Wir sind bereit, unseren Beitrag zu leisten. Dazu gehört auch die Möglichkeit des Eintrittstestens. Unsere Mitarbeiter werden schon seit geraumer Zeit wöchentlich getestet. Die Sicherheit für Mitarbeiter und Gäste steht ganz oben", bekräftigt Prisching.
"Wir stehen in Kontakt mit den anderen Hotels. Gemeinsam wollen wir ein entsprechendes Konzept erarbeiten. Testungen und Präventionsmaßnahmen, werden wir in Kooperation gemeinsam umsetzen", sagt Pomper.
"Wir haben keine Ahnung, ob wir dann im März aufsperren dürfen. Angeblich bekommen wir 14 Tage vorher Bescheid, das ist für einen neuen Start auch sehr wichtig. Diesen Vorlauf braucht man unbedingt", so Reiter.
"Ich hoffe, dass es bald weitergeht, aber vor März rechne ich nicht damit, wenn überhaupt. Zumindest gibt es aber momentan eine gewisse Planbarkeit. Das ständige Auf und Zu - ja und vielleicht - ist jedenfalls zum Vergessen. Und selbst wenn wir aufsperren dürfen, rechne ich mit verschärften Regeln, somit werden Gäste die Gastronomie wohl kaum stürmen. Gleiches wird wohl beim Hotel sein", meint Glavanics.
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