Burg Schlaining
Neujahrsempfang vom Wirtschaftsverband Burgenland

BK i. R. Christian Kern, Gerald Schwentenwein, LH Hans Peter Doskozil | Foto: Peter Seper
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Der Neujahrsempfang des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes auf Burg Schlaining war großartig besucht und zeigte die hohe Wertschätzung der Unternehmer und Politiker für den Wirtschaftsstandort Burgenland. Ein Fokus liegt auf erneuerbarer Energie.

STADTSCHLAINING. Viele Unternehmer und Politiker des Landes folgten der Einladung zum traditionellen Neujahrsempfang des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes (SWV) in der Burg Schlaining.
 In gewohnt charmanter Art führte Sissy Gamauf-Leitner durch das Programm und begrüßte den ehemaligen Bundeskanzler und Energieexperten Christian Kern als Festredner mit einem herzlichen Willkommen. LH Hans Peter Doskozil zeigte sich beeindruckt, dass nach zweijähriger Coronapause der Neujahrsempfang so großartig besucht war. Die Corona- und Pandemiesorgen sind kleiner geworden – andere Sorgen hingegen leider größer. Stichwort Energiekrise und die damit verbundene Teuerungswelle bereitet Privatpersonen genauso große Sorgen wie Wirtschaftstreibende und Unternehmer. Festredner Christian Kern beleuchtete diese Thematik aus verschiedenen Sichtweisen. Zwischendurch begleitete die Stadtkapelle Oberwart musikalisch durch den Abend.

Der Physiker, Autor und Kabarettist Werner Gruber mit Bgm. Markus Szelinger und Stadtrat Markus Schlögel. | Foto: Peter Seper
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Energiekrise - Burgenland geht neue Wege

Christian Kern zeigte sich begeistert vom großen Interesse dieses Neujahrsempfangs auf Burg Schlaining, zu dem der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband (SWV) mit Präsident Gerald Schwentenwein und Vizepräsident Michael Leitgeb geladen haben. "Hier im Burgenland entsteht etwas, das weit über die Grenzen des Bundeslandes hinaus Bedeutung haben wird. Unter der Federführung von LH Hans Peter Doskozil und der Burgenland Energie wurde die einzig richtige Antwort mit Ausbau erneuerbarer Energie und Speichertechnologie formuliert. Auf Bundesebene ist Frustration und Verunsicherung zu spüren, weil die Bundesregierung so wenig Vertrauen genießt wie kaum eine Regierung zuvor. Gleichzeitig erleben wir, dass viele politische Handlungsträger und Institutionen, auf die man sich in solch Krisenzeiten verlassen sollte, nicht in der Lage sind, ihre Rolle zu spielen - Energiekrise wird zwar monatelang thematisiert, jedoch keine Lösungen gefunden", so Kern.

Eine Ära geht zu Ende

Christian Kern spricht auch vom Ende einer Ära: Die Russlandkrise führt uns deutlich vor Augen, dass hier eine Ära zu Ende geht und wir alle nicht wissen, was sich weiter formieren wird. Was hier gerade passiert, hat unter enormen Einfluss zur Einschätzung geführt, dass wir es mit einem globalen Wirtschaftskrieg zu tun haben. Dadurch ist der soziale Zusammenhalt in unserer Gesellschaft in Gefahr – aber auch unsere Wettbewerbsfähigkeit sowie der weitere Lebensstandard und der Wohlstand. Wir erleben, dass die Energiepreise innerhalb von 18 Monaten fünf Mal so hoch sind wie vor dem Ausbruch der Krise. Die hohen Strom- und Gaspreise kommen zunehmend beim Konsumenten und in der Wirtschaft an. Diese Entwicklung führt zu dem Problem, dass sich viele Menschen ihren Lebensunterhalt kaum mehr leisten können und die Mieten gehen durch die Decke.

Christian Kern und LH Hans Peter Doskozil bei der Podiumsdiskussion. | Foto: Peter Seper
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Wenige diktieren die Preise

Christian Kern sieht auch keine Angebotskrise - Strom und Gas war nie knapp, trotzdem sind die Preise explodiert. Das liegt daran, dass heute das System der Energiewirtschaft auf marktwirtschaftlichen Prinzipien beruht. Ein Blick auf die Energiemärkte zeigt, dass wir Millionen europäische Konsumenten haben und zwei handvoll Unternehmen, die die Preise diktieren - darüber liegt noch die Struktur der finanziellen Player, die auf den Strommärkten agiert. Im Detail sieht man, dass die wenigen Unternehmer ihre Gewinne um das zehnfache erhöht haben und die europäischen Konsumenten die Zeche zahlen.

Demografische Entwicklung und Verschuldung

Ein wesentlicher Punkt für Christian Kern ist die Demografie. Wir haben keinen Fachkräftemangel sondern einen massiven Arbeitskräftemangel. Die Wirtschaft brauch die Menschen im Arbeitsprozess, um über die Runden zu kommen. Die jungen Menschen wollen die Erwerbsarbeit, wie bisher praktiziert, nicht mehr fortsetzen, weil sie damit den Lebensunterhalt auf Dauer ohnehin nicht bestreiten können. Die Angst, sich keine Wohnung leisten zu können und dass das Pensionsystem auch ungewiss ist, zeichnet dürstere Bilder in den Köpfen der jungen Menschen. Daher muss die Erwerbsarbeit attraktiver werden, denn unsere gesamte soziale Infrastruktur – Krankenhäuser, Schulen, Straßen und alles, was das Gemeinwohl ausmacht - wird im Wesentlichen durch Erwerbsarbeit finanziert. Es braucht eine poltische Strategie wie man sie im Burgenland bereits vorlebt – angemessene Löhne und vernünftige Konditionen, um sozial notwendige Einrichtungen ausreichend zur Verfügung zu haben.
Die fantasielose Politik hat auch seine Auswirkung. Die Staatsverschuldung wird in den nächsten Jahren auf 120% vom BIP steigen - die Maastrichtkriterien waren noch mit 60 % als solide Politik ausgelegt. Dieser Schuldenberg heißt 20 Milliarden Zinsen - so hoch ist derzeit das Bildungsbudget. Wir werden uns künftig überlegen müssen, was uns wichtig ist und wir künftig finanzieren wollen.
Christian Kern hat mit seinem Referat einen Einblick gegeben, wohin der Weg führen wird. In einer weiteren Podiumsdiskussion haben LH Hans Peter Doskozil, Gerald Schwentenwein und Michael Leitgeb mit Christian Kern über die Auswirkungen der Klein- und Mittelbetriebe im Burgenland gesprochen.
Viel Small-Talk und Erfahrungsaustausch gab es abschließend beim gemütlichen Teil des Neujahrsempfangs.

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