Bezirk Oberwart
Winzer erwarten Topqualität bei der Weinernte
Die Weinlese ist im Bezirk derzeit voll im Gange. Die Weißweine sind großteils bereits gelesen, einige Winzer haben auch schon mit Rotweinsorten begonnen.
BEZIRK OBERWART. Die Bezirksblätter Oberwart sprachen mit Winzern aus dem Bezirk Oberwart, wie der diesjährige Jahrgang sein wird. Der Tenor lautet, dass die Qualität Spitze sein wird, auch wenn die Mengen etwas geringer ausfallen werden.
Starke Struktur 2021
"Wir haben zum Großteil nur Weißweinsorten bislang gelesen und nun auch mit ersten roten Sorten begonnen. Die Qualität ist jedenfalls Top! Die Weine werden aromatisch und mit kräftigem roten Farbstoff sein. Es wird ein stark strukturierter Jahrgang sein. Die Lese hat zwar etwa eine Woche später als sonst begonnen, ich schätze aber das das Leseende ziemlich normal sein wird. Wir werden bald auch mit dem Blaufränkisch starten", meint Winzer Mathias Jalits aus Badersdorf.
"Der Wein hat sich heuer super entwickelt. Es war relativ trocken, was der Qualität zugute kommt, aber der Ertrag ist definitiv niedriger. Bei den Weißweinen werden es etwa 25 bis 30 Prozent sein. Am Königs- und Hannersberg hatten wir ein paar leichte Hagelschäden. Insgesamt freue ich mich aber schon auf den Jahrgang 2021", betont Jalits.
Hohe Zuckergrade
"Beim Rotwein gab es in der Blüte ein Problem, deshalb rechne ich teilweise mit 50 Prozent weniger Menge, bei den Weißen so zwischen 20 und 30 Prozent. Die Zuckergrade sind aber sehr hoch und die Qualität wird heuer super. Von Unwettern sind wir glücklicherweise heuer verschont geblieben. Somit bin ich insgesamt sehr zufrieden", meint Adele Kanitz aus Rechnitz.
Tolles Septemberwetter
Auch Reinhold Krutzler aus Deutsch Schützen, der kürzlich als einer von 28 Betrieben in Österreich mit fünf Kronen von Vinaria für den "Alten Weingarten" ausgezeichnet wurde - ebenso wie Uwe Schiefer aus Welgersdorf - stellt dem 2021er eine hervorragende Note aus. "Die Qualität ist super! Ich würde sie mit 2009, 2012, 2015 oder 2017 vergleichen. Es gab zwar eine spätere Blüte, aber die fast sommerlichen Septembertage waren für die Entwicklung ein Wahnsinn. Die Menge ist geringer, aber die Qualität eben hoch. Wir hatten auch das Glück, dass es heuer weder Frost noch Hagel gab", sagt Krutzler, der sich über die neuerliche Auszeichnung freut: "Das taugt uns natürlich."
Er spricht auch eine weitere Schwierigkeit an: "In unserem Betrieb ist das zwar noch kein Problem, aber bei größeren Unternehmen wird sicher in den nächsten Jahren auch die Situation mit den Erntehelfern eine Herausforderung. Einige haben schon jetzt Schwierigkeiten, genügend Mitarbeiter zu finden. Das ist bei unseren kleinstrukturierten Betrieben aber noch kein Thema."
Hagel am Radlingberg
"Es schaut wirklich nach einer Topqualität aus. Die Quantität ist aber geringer. Die Weißweinsorte haben dicke Schalen, was einen geringeren Saftgehalt wiederspiegelt. Wir sind Gott sei Dank von Hagel verschont geblieben. In Winten oder auch am Radlingberg zog vor einigen Wochen eine schmale Front durch, die bis zu 70 Prozent und mehr die Rebfläche vernichtete. Die kühlen Nächte sind gut für die Qualität. Der Jahrgang 2021 wird sicher ausbalanciert und langlebig sein", ist Winzer Markus Faulhammer aus Deutsch Schützen überzeugt.
Zum Thema Erntehelfer meint er: "Einige Betriebe setzen teilweise schon Lesemaschinen ein, weil es zu wenige Arbeitskräfte gibt. Für mich kommt das nicht infrage, da der persönliche Aspekt wegfällt. Bei uns helfen Freunde und Bekannte mit. Es gibt dabei auch einen interessanten interkulturellen Austausch, da bei uns Leute aus Argentinien, Kroatien oder Ungarn mithelfen. Auch die Nähe zum Weingarten durch die händische Arbeit ist mir wichtig. Ein Thema ist dabei natürlich eine gerechte Bezahlung der Mitarbeiter", so Faulhammer.
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