Palmsonntag
Palmsonntag - was hat es mit Palmbuschen und Palmesel auf sich?

Bei der Palmsonntagsprozession werden die Palmbuschen und - sträußchen geweiht und anschließend als Schutzsymbol mit nach Hause genommen.  | Foto: Adobe Stock /  Spitzi-Foto
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  • Bei der Palmsonntagsprozession werden die Palmbuschen und - sträußchen geweiht und anschließend als Schutzsymbol mit nach Hause genommen.
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Am Palmsonntag beginnt die Karwoche, im christlichen Kirchenjahr die letzte Woche der Passionszeit.

OSTTIROL. Ostern nähert sich mit großen Schritten. Am Beginn der Karwoche steht der Palmsonntag, an dem, in Erinnerung an den Einzug Jesu vor über 2000 Jahren in Jerusalem, in den Osttiroler Gemeinden traditionell Prozessionen mit Palm- und Ölzweigen zelebriert werden.
Vor allem die Woche vor Ostern wird im Bezirk Lienz und in vielen anderen christlich geprägten Regionen sehr intensiv gelebt und ist reich an Brauchtum und Tradition. So darf am Palmsonntag der Palmbuschen, auch Palmbesen genannt und mancherorts auch der Palmesel nicht fehlen.

Wozu der Palmbuschen?

Das Palmbesen- oder Palmbuschenbinden ist ein wunderschöner Brauch der mit allerlei Symbolik behaftet ist. Die "Palmzweige", bei uns großteils Weidenkätzchen, werden vor Ort von den Sträuchern geholt und symbolisieren den König. Die Ölzweige sind Symbolträger für den Frieden. Da bei uns recht selten Ölzweige aus fernen Ländern zu finden sind, werden sie durch Buchsbaum, Wacholderstrauch, Haselzweige oder ähnliches ersetzt. Liebevoll geschmückt mit bunten Bändern und manchmal auch mit kleinen Salzbrezelnwerden die Palmbuschen und -sträußchen von den Burschen, Kindern und auch Erwachsenen zur Prozession getragen und im Laufe des Umzugs geweiht. Dabei liest der Pfarrer auch das Evangelium vor, welches vom Einzug Jesu nach Jerusalem kündet, bevor die Gläubigen gemeinsam in die Kirche einziehen. Die geweihten Buschen und Sträußchen werden nach der Messe mit nach Hause genommen und sollen ein Zeichen des Lebens und der Erinnerung an Christus sein. Der Palmbuschen, der in der Kirche verbleibt, wird zur Asche für den Gottesdienst am Aschermittwoch des nächsten Jahres verbrannt, mit der den Menschen das Aschenkreuz auf die Stirn gezeichnet wird.

Die Palmzweige dienen als Schutz
Die geweihten Palmbuschen und die Palmsträußchen haben aber nach dem Palmsonntag keineswegs ausgedient. Sie finden etwa auf den Gräbern Angehöriger ihren Platz. Vorrangig werden die Sträußchen aber im Herrgottswinkel hinter dem Kreuz aufbewahrt oder beim Weihwasserkrügerl platziert. Sie gelten als Schutzsymbol für die Wohnung, für das Haus, den Hof, ect. Palmsträußchen finden sich auch im Stall oder an anderen wichtigen Plätzen. Man kann sie auch teilweise auf Äckern oder in Gärten entdecken - dort sollen sie das Wachstum der Pflanzen schützend begleiten. Vielerorts wurden und werden auch heute noch im Zuge eines Schutzrituales bei heranziehenden Unwetterfronten oder Gewittern Palmzweige im Ofenfeuer verbrannt um Haus, Hof und die dort lebenden Menschen vor Unglück und Unheil zu schützen.

Der Palmesel

Im Mittelalter war es üblich, dass der Pfarrer die Prozession auf einem lebendigen Esel reitend anführte. Da sich die Tiere jedoch meist als sehr störrisch erwiesen, wurden sie später oft durch Esel und Christusfiguren aus Holz ersetzt. In manchen Orten Osttirols, beispielsweise in Dölsach oder Lavant, wird diese Tradition auch heute noch lebendig gehalten. Dort darf bei der Palmsonntagsprozession, die es seit dem 8. Jahrhundert in der katholischen Kirche gibt, auch der Palmesel nicht fehlen. Aus der Überlieferung der Evangelisten wissen wir, dass Jesus vor mehr als 2000 Jahren auf einem Esel in Jerusalem eingezogen ist. Der biblischen Erzählung nach jubelten ihm die Menschen zu, breiteten ihre Kleider auf dem Weg aus und rissen Zweige von den den Bäumen, mit denen sie die Straße vor ihm säumten.

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Ostergrab in der Pfarrkirche St. Andrä

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