Wien-Penzing
Neue Details zum tödlichen Schusswechsel mit der Polizei
Bei einem Schusswechsel mit der Polizei kam ein 60-jähriger Mann am Samstag ums Leben. Aktuell laufen die Ermittlungen auf Hochtouren, die Polizei veröffentlichte aber weitere Details zum Großeinsatz in der Kienmayergasse.
WIEN/PENZING. Wie die BezirksZeitung am Samstag, 28. Jänner, berichtete, kam es in der Kienmayergasse in Penzing zu einem Polizeigroßeinsatz, bei der auch die WEGA und das Einsatzkommando "Cobra" ausrücken musste. Es sollen sich gar Wild-West-Szenen abgespielt haben.
Ein 60-jähriger Mann hatte zuvor seine Nachbarn bedroht und mit einer Schusswaffe hantiert. Als die Einsatzkräfte eintrafen, soll sich der Aggressor unkooperativ gezeigt und sogar das Feuer gegen sie eröffnet haben. Schließlich ging der Mann, getroffen von Gegenschüssen eines Cobra-Beamten, zu Boden. Die Berufsrettung versuchte ihn noch zu helfen, doch der 60-Jährige starb noch an Ort und Stelle.
Die Ermittlungen zum Großeinsatz laufen auf Hochtouren, doch am Sonntag, 29. Jänner, wurden weitere Details bekannt. Fest steht, dass der Tote im Vorfeld polizeilich bekannt war und auch ein Waffenverbot gegen ihn bestand. Laut Aussagen der Nachbarn kam es in der Vergangenheit zudem bereits immer wieder zu Problemen – auch Drohungen waren ausgesprochen worden.
"Cobra" ebenfalls im Einsatz
Zusätzliche Details zum Samstagseinsatz wurden ebenfalls veröffentlicht. So hatte sich sich der 60-Jährige in seiner Wohnung verschanzt, verbarrikadierte von innen die Eingangstüre und ignorierte sämtliche Aufforderungen der Polizisten, die Wohnung freiwillig zu verlassen. Stattdessen drohte er, auf alle Personen die seine Wohnung betreten wollen zu schießen.
Beim Versuch durch die Einsatzkräfte der WEGA in die Wohnung zu gelangen, gab der Mann plötzlich zahlreiche Schüsse aus dem Wohnungsinneren in Richtung der Polizisten bzw. des Stiegenhauses ab. Dadurch entstand laut Polizei auch eine akute Gefährdung für die Personen in den benachbarten Wohnungen.
Mann erlag seinen Verletzungen
Schließlich wurde sogar die Sondereinheit "Cobra" alarmiert. Diese positionierte sich unmittelbar vor der Wohnung hinter einem ballistischen Schutzschild und führte eine gezielte Sprengung der verbarrikadierten Eingangstüre durch. Der 60-Jährige schoss daraufhin dutzende Male in Richtung der Polizisten bzw. des Schutzschildes.
Es kam dann zu einem Schusswechsel, wobei der Mieter von einem Beamten der Cobra angeschossen wurde. Die Polizisten sicherten die Schusswaffe, die der 60-Jährige nach wie vor in der Hand hielt und begannen unverzüglich mit den Erste-Hilfe-Maßnahmen, die von der Berufsrettung fortgeführt wurden. Letztlich erlag der 60-jährige Mann seinen Verletzungen.
In der Wohnung befanden sich keine weiteren Personen. Eine Langwaffe wurde sichergestellt. Für die Dauer des Einsatzes kam es zu großräumigen Sperren. Den am Einsatz beteiligten Beamten wurde psychologische Unterstützung vom Peer Support des Bundesministeriums für Inneres angeboten. Die Ermittlungen zum tödlichen Schusswaffengebrauch werden von der Staatsanwaltschaft Wien geleitet.
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