Befreiungsfeiern
77. Gedenken bei den Memorials Mauthausen und Gusen
Die Befreiungsfeiern in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen finden heuer wieder ohne Corona-Einschränkungen statt. Erstmals besuchen offizielle Vertreter der Republik sowohl Mauthausen als auch das Memorial Gusen, um der Opfer zu gedenken.
MAUTHAUSEN, REGION GUSEN. Keine Einschränkungen hinsichtlich Teilnehmerzahl bestehen am 15. Mai bei den 77. Befreiungsfeiern am Areal des ehemaligen Konzentrationslagers Mauthausen. Bei der europaweit größten Veranstaltung im Gedenken an die Opfer des nationalsozialistischen Regimes kommen Überlebende, deren Angehörige und Nachfahren sowie internationale Vertreter der Opfernationen zusammen, um ein Zeichen für Solidarität und Frieden zu setzen.
Russland ist nicht eingeladen
Eine Nation wird allerdings fehlen, zumindest unter den offiziellen Delegationen: Das Mauthausen Komitee Österreich, das Internationale Mauthausen Komitee und das Mauthausen Memorial beschlossen, Russland bei den 77. Befreiungsfeiern nicht zu empfangen. "Was den Krieg Russlands gegen die Ukraine betrifft, können wir angesichts der ausgeübten ungerechtfertigten Gewalt und schwerster Verletzungen der Menschenrechte nicht umhin, diesen mit aller Deutlichkeit zu verurteilen", so die gemeinsame Erklärung.
Offizielles Gedenken erstmals auch in Gusen
Das offizielle Österreich gedenkt am 4. Mai, dem Vorabend der Befreiung des KZs Mauthausen, der Opfer der nationalsozialistischen Verbrechen. In diesem Jahr steht dabei das Mauthausener Außenlager Gusen im Fokus. Die Flächen des ehemaligen Konzentrationslagers befinden sich seit März dieses Jahres im Besitz der Republik. Bei der Veranstaltung wird es nach dem Gedenken in Mauthausen erstmals eine Begehung der KZ-Gedenkstätte Gusen und ein gemeinsames Gedenken auf dem ehemaligen Appellplatz geben. „Bei dem Ankauf von Liegenschaften des ehemaligen KZs Gusen handelt es sich um einen Meilenstein für die Sichtbarmachung und Aufarbeitung unserer Geschichte. Die Weiterentwicklung der Gedenkstätte Gusen wird einen wichtigen Beitrag zu einer zeitgemäßen und modernen Erinnerungskultur leisten“, sagte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) anlässlich der bevorstehenden Gedenkfeier.
Namen leuchten beim Memorial Gusen
Bei der Feier am 4. Mai wird ab Einbruch der Dunkelheit die Gedenkaktion #eachnamematters, eine Lichtinstallation in Kooperation mit Ars Electronica, vor dem Memorial Gusen starten. Statt bloßer Zahlen leuchten individuelle Namen auf den Mauern der Gedenkstätte auf, um der mehr als 35.000 Opfer des KZs Gusen zu gedenken. Die Aktion ist am 4., 5. und 6. Mai zwischen Sonnenuntergang und Mitternacht zu sehen.
In Kürze
Am 5. Mai 1945 befreiten US-amerikanische Soldaten die Konzentrationslager Mauthausen und Gusen. 90.000 Menschen wurden in diesen Lagern getötet. Zum 77. Mal finden heuer die Befreiungsfeiern statt, um der Opfer der KZ-Systeme zu gedenken und ihr Schicksal als Mahnung in Erinnerung zu behalten. Das Gedenken widmet sich heuer dem Schwerpunkt "Politischer Widerstand".
Kommende Termine
- 4., 5., 6. Mai: "eachnamematters", Lichtinstallation beim Memorial Gusen, ab 20.30 Uhr. Mehr dazu lesen Sie hier
- 5., 6., 7. Mai: Rundgänge im Stollensystem „Bergkristall“, Anmeldung erforderlich unter education@mauthausen-memorial.org oder 07238/226 910
- 13., 14., 15. Mai: Rundgänge auf den Grundstücken in Gusen, Anmeldung nötig: education@mauthausen-memorial.org oder 07238/226 910
- 14. Mai, 17 Uhr: Befreiungsfeier beim Memorial Gusen
- Die Befreiungsfeier bei der Gedenkstätte Mauthausen am 15. Mai um 11 Uhr wird live auf den Online-Kanälen des Mauthausen Komitees Österreich gestreamt und von ORF III übertragen.
- 20. Mai, 19 Uhr: Ausstellungseröffnung, Rudolf Burger, "Das Unfassbare fassen", Haus der Erinnerung, St. Georgen/Gusen
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