Barrierefreiheit im Test
Ambitioniertes Projekt: Zu Fuß mobil in jedem Alter
Verkehrslawine, Stolperfallen, Hindernisse für Rollatoren oder Kinderwägen: Fußgänger haben es in St. Georgen nicht immer leicht. Mit einem ehrgeizigen Projekt soll sich das nun nachhaltig ändern und "zu Fuß gehen" attraktiv und nachhaltig in den Köpfen der Bevölkerung verankert werden.
ST.GEORGEN/GUSEN. Nicht nur stetig zunehmender Verkehr, der neben Gefahr und Lärm auch enormen Flächenverbrauch, Bodenversiegelung und Hitzeinseln bedeutet, macht vielerorts den Gang per pedes im Ort unattraktiv. Manchmal ist es bestimmten Bevölkerungsgruppen schlicht unmöglich, mangels Barrierefreiheit überhaupt Gehsteige, Gebäude oder Fußgängerübergänge zu erreichen. Das soll nun gezielt verbessert werden.
Fußwege attraktiv und komfortabel machen
Bürgermeister Andreas Derntl (VP): "Wir wollen unsere Gemeindebürger motivieren, früher selbstverständliche Wege wieder verstärkt zu Fuß zu gehen. Das ist nicht nur gesund, sondern schont auch das Klima und reduziert den lokalen Verkehr enorm. Dafür werden wir die örtlichen Fußwege attraktivieren. Ganz wichtig sind uns dabei Bevölkerungsgruppen, die es im Straßenverkehr nicht so leicht haben -etwa Ältere und Gehbehinderte, Menschen mit Beeinträchtigungen oder Familien mit kleinen Kindern. Deren konkrete Bedürfnisse wollen wir uns vorab genau ansehen."Barrieren mit Betroffenen ausfindig machen
Der Ausschuss für Ortsentwicklung, Raumplanung und Verkehr wird durch Begehungen Problemstellen ausfindig machen und gemeinsam mit Betroffenen und der Gemeindeverwaltung möglichst optimale Lösungen finden. Der Beginn wurde bereits gemacht: Als Experten in eigener Sache fungierten dabei Bewohner und Betreuer des örtlichen Seniorenwohnheims .
„Gemeinsam mit den Betroffenen konnten wir einige Stellen dokumentieren, die für Menschen mit Rollator oder Rollstuhl teils enorme Hindernisse darstellen. Wenn man zwei gesunde Beine hat, würde man diese gar nicht bemerken. Unsere nächsten Barriere-Experten werden daher Bewohner der Lebenshilfe sein", berichtet Ausschussobfrau Renate de Kruijff (Grüne).
Problemstellen melden, Ideen einbringen
Erklärtes Ziel des Projekts ist, St. Georgen Stück für Stück mit einem Mix aus Maßnahmen zu einer deutlich fußgängerfreudlicheren Gemeinde zu machen. Alle Beteiligten haben sich zum Ziel gesetzt, konsequent am Thema dran zu bleiben und mit eigenem Vorbild voranzugehen. Hinweise zu bestehenden Fußgängerbarrieren und Ideen zur Verbesserung aus der Bevölkerung bieten wichtige Inputs, die gerne in des Projekt integriert werden. "Wir ersuchen aber gleichzeitig um Verständnis, wenn die Gemeinde vielleicht nicht jede gemeldete Stelle sofort und perfekt beheben kann oder erst konkrete Maßnahmen entwickelt werden müssen. Aber wir freuen uns definitiv über jeden, der zu einer guten Lösung beiträgt", so die Ausschussmitglieder.
Ansprechpartnerin für Hinweise und Anregungen:
Ausschuss-Obfrau Renate de Kruijff
renate.dekruijff@gmx.at
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