KLAR!-Regionen, Dirndltal
Auftaktveranstaltung zur KLAR! Pielachtal

Wolfgang Stix, Martin Ruhrhofer, Anton Hackner, Edith Kendler, Herbert Formayer, Kurt Wittmann, Barbara Pletzer, Rainer Handlfinger, Alexander Simader, Wolfgang Schoberleitner | Foto: Christian Tillian
  • Wolfgang Stix, Martin Ruhrhofer, Anton Hackner, Edith Kendler, Herbert Formayer, Kurt Wittmann, Barbara Pletzer, Rainer Handlfinger, Alexander Simader, Wolfgang Schoberleitner
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Die Auftaktveranstaltung zur KLAR!-Pielachtal stand ganz im Zeichen „Klimafittes Pielachtal“. Gut 60 interessierte Teilnehmer diskutierten in der Laubenbachmühle über den regionalen Klimawandel bis 2100.

PIELACHTAL. Die Kleinregion Pielachtal beschäftigt sich derzeit intensiv mit den Auswirkungen des bereits bestehenden Klimawandels und gehört damit zu den Modellregionen Österreichs. Dies wird auch vom österreichischen Klima- und Energiefonds anerkannt, der die Region in dieser Vorreiterrolle unterstützt. Die heimischen Gemeinden wollen sich daher bis Anfang 2020 auf einen gemeinsamen Fahrplan zur Umsetzung von ökologischen Anpassungsmaßnahmen zum bereits existenten Klimawandel einigen. Unter den Bürgermeistern herrscht Einigkeit über ein gemeinsames Vorgehen.

Auftaktveranstaltung ist geprägt vom Ziel "klimafittes Pielachtal"

Im Oktober erfolgte dazu eine Veranstaltung für regionale Akteure und interessierte Bürgerinnen und Bürger in der Laubenbachmühle. Der renommierte BOKU-Meteorologe Prof. Herbert Formayer hielt dabei einen Fachvortrag über die aktuellen Erkenntnisse zur Klimaentwicklung.

Die Ergebnisse sind ernüchternd und zeigen, dass man weltweit mit dieser Veränderung ringt. Doch sind wir in Österreich noch in einer durchaus guten Lage und können in den kommenden Jahren mit verhältnismäßig geringem Aufwand positive Effekte erzielen.

„Weltweite Tendenzen werden nicht von einzelnen Maßnahmen im Pielachtal abhängen, doch mit guten Anpassungsmaßnahmen können wir innerhalb der Region den Druck lindern,“ beteuert Pielachtal-Obmann Bürgermeister Kurt Wittmann.

Damit spricht er wichtige Themen wie Starkregen oder Hangwässer an: „In erster Linie müssen wir unsere Bewohner vor persönlichen Verlusten schützen und gleichzeitig die Zukunft der Jugend bewahren! Hier geht es auch um Existenzen!“

Maßnahmen bei Wasser besonders wichtig

Ober-Grafendorfs Bürgermeister Rainer Handlfinger ist auch Vorstand von Klimabündnis Österreich und im Vorstand von Klimabündnis Europa. Er kennt die Situation über die Region hinaus und setzt vorallem auf Maßnahmen zum ökologischen Rückhalt von Regen direkt am Ort des Niederschlags: „Wenn wir den Regen direkt vorort speichern können, dann verfügen wir über ausreichend Kapazität zur Verdunstung. Die Vegetation wird bei längeren Trockenperioden nicht in der Lage sein, sich zu versorgen, wenn wir den gesamten Niederschlag in Kanälen ableiten.“ Für ihn sind daher künstliche Speicher aber auch eine ökologische Pielach die Grundvoraussetzung für eine intakte Umwelt.

Erhalt der Identität der Landschaft

Auch Kirchbergs Bürgermeister Anton Gonaus und der Vizebürgermeister von Hofstetten-Grünau, Wolfgang Grünbichler, pflichten hier bei. Der engagierte Bürgermeister Anton Gonaus ist vorallem Land- und Forstwirt mit Leib und Seele und merkt die deutliche Veränderungen im lokalen Klima:

„Beim Wald haben wir zwar Ausfälle aufgrund der Trockenheit, allerdings bei weiten nicht wie in anderen Regionen Österreichs. Unser Vorteil ist die tolle Mischwald-Population im Pielachtal. Da können auch andere von uns lernen,“ und er ergänzt weiter: „Allerdings haben wir aufgrund der Sommertrockenheit massive Ausfälle in der Weidewirtschaft. Die Vegetation stoppt im Sommer einfach!“

Hier kann es langfristig ohne Zufütterung schwierig werden. Laut Prof. Formayer ist im langfristigen Trend mit einer Verdreifachung der Trockenperioden bei gleichviel Niederschlag zu rechnen.

Für den erfahrenen Unternehmer Wolfgang Grünbichler liegt es daher auf der Hand: „Wenn es deutlich länger trocken bleibt und trotzdem gleichviel regnet, dann haben wir nicht ein Problem sondern zumindest zwei! Gefahrlose Hochwasserabfuhr muss möglich sein und dabei ist die Identität der Landschaft zu erhalten. Diesen Spagat müssen wir schaffen.“

Auftaktveranstaltung mit positiver Stimmung und guten Lösungsansätzen

Trotz der komplexen Thematik war es eine sehr positive und gelungene Auftaktveranstaltung mit einer spannenden Podiumsdiskussion. Mittendrin Wolfgang Stix, Eigentümer von Naturkosmetik Styx und mit seinen Produkten global vertreten, betonte die Vorteile des wunderschönen Pielachtals: „Wer wie ich weltweit unterwegs ist, sieht wie naturverbunden die Pielachtaler mit ihrer Heimat sind.“ Es liegt also auf der Hand, dass man die Bevölkerung in die gemeinsame Entwicklung einer Strategie zur Klimawandel-Anpassung miteinbindet,“ ist Obmann Bürgermeister Kurt Wittmann überzeugt.

Für Barbara Pletzer von ecolodge fashion ist ein breites Klimaschutz-Bewusstsein in der heimischen Bevölkerung bereits angekommen. Mit ihrem Unternehmen setzt sie fest auf nachhaltige, ökologische und faire Produkte.

„Klimagerechtigkeit ist heute ein stark wachsendes Bedürfnis bei allen Konsumenten in Österreich!“,

begeisterte die junge Pielachtaler Unternehmerin das Publikum.

Es wird wärmer werden

Die Wissenschaft geht davon aus, dass sich die Durchschnittstemperatur in der Region von +16,7°C im jährlichen Durchschnitt auf bis zu +20,3°C bis zu Jahr 2100 erhöhen könnte.

Wenn dies noch durchaus verträglich erscheinen könnte, so müsse man aber damit rechnen, dass andere Regionen wie Wien davon noch deutlich stärker betroffen wären. Ob das Pielachtal dadurch positive oder negative Effekte hat, liegt auch an den gemeinsam zu entwickelnden Ideen und Konzepten, ist sich Obmann Kurt Wittmann sicher.

Es wird trockener und nasser

Auch für Professor Formayer ist abwechselnde Dürre und Nässe kein Widerspruch und er verweist dabei auf ähnliche Situationen in Steppenregionen oder Wüsten. So wird es in der Zukunft weniger oft, jedoch insgesamt um bis zu +7% mehr regnen: „Der maximale Tagesniederschlag wird bis 2100 sogar um +16% zunehmen!“ Für die Bürgermeister jedenfalls ein klarer Auftrag Wasser in den Mittelpunkt einer langfristigen Strategie zu stellen.

Insgesamt halten sich Chancen und Risiken die Waage

Obmann Kurt Wittmann schloss die gelungene Veranstaltung und versprach alle Interessierte auch in der Zukunft in die Strategieentwicklung mit einzubinden und laufend zu informieren. Er wies auch darauf hin, dass man die Chancen der Zukunft erkennen sollte und sich vor der Veränderung nicht verschließen darf. Durchaus ein sehr positiver Zugang der heimischen Politik!

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