Lange Nacht der heimischen Kräuter
Mit Musik und köstlichen Cocktails ging die Gartensommernacht in Weinburg stimmungsvoll über die Bühne.
WEINBURG. Wussten Sie, dass im Pielachtal die Traditionelle Europäische Heilkunde (TEH), gepflegt wird? Das Gegenstück zur Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), wartet in dem parkähnlich angelegten Schaugarten mit einheimischen Kräutern und Wildpflanzen auf, die in der Heilkunde verwendet werden. Darüber wissen auch Romana und Daniela Handl aus Kilb Bescheid. Sie waren schon öfter hier und haben selbst viele Kräuter im Garten. „Wir verwenden Kräuter als Medizin und wenn es wirklich nicht anders geht, im Notfall dann die Schulmedizin“, erzählt Daniela. Der Kräuterbezug der Schwestern entstand „durch unsere Mama“. Ein Tipp: Rotkleetee bei Frauenleiden.
Wiola Biernat und Anna Nowiecka sind zum ersten Mal hier. Sie haben über Facebook von der Veranstaltung erfahren. Schneidermeisterin Wiola, Chefin von „Stoff & Dekor“ in Obergrafendorf, hat auf ihrer Terrasse viele Kräuter, die sie liebend gern als Gewürze verwendet. Medizinisch lässt sie sich bei Kräutern in der Apotheke beraten. Ihre Freundin Anna macht es ähnlich. Die Sängerin am Keyboard findet Wiola „genial, es ist ist sehr angenehm, ihr zuzuhören.“ Ein Tipp: Globuli, in denen Schlangengift enthalten sein soll, für die Menopause.
Die chillige Atmosphäre mit Lagerfeuer im Zentrum der Gartenanlage genießen auch die Freundinnen Magdalena Biro und Simone Pollhammer. Küchenkräuter wie Basilikum und Petersilie schmücken ihre Balkone. „Zum Abschalten und Entspannen ist es hier ganz angenehm“, findet Magdalena. „Man kann von früh bis spät hierherkommen.“ Und das bei freiem Eintritt. Aber auch Führungen und Fachseminare mit Experten werden angeboten. Außerdem wurde die Anlage aufgrund ihrer Qualität als eine von drei TEH Ausbildungsstandorten Österreichs ausgewählt. Kochkurse und spezielle Kinderkurse runden das Angebot mit den neun Themengärten wie etwa Duft-, Erkältungs- oder Verdauungskräutergarten ab.
Katharina Hinterberger verkauft heute im Namen des Kräutergartens hier geerntete und produzierte Produkte. Die ausgebildete Diätologin und TEH Praktikerin war schon immer an Kräutern interessiert.
Anna Höllerer sitzt mit ihrer Schwester Maria Boria in einem der schönen Pavillons. „Ich verwende Blüten nicht nur als Deko, sondern auch zum Essen“, meint Anna. „Arnika fehlt auf keiner Reise. Er ist Erste Hilfe bei Verletzungen.“ Sie legt Arnikablüten in Schnaps ein und stellt ihn dann sechs Wochen lang in die Sonne.
Auch Roman Ziegler aus Herzogenburg hat einiges zu bieten: Obstgarten, Biotop und Kräuter an diversen Standorten. „Was ich mir angewöhnt habe, ist Lavendeltee am Abend. Er ist sehr beruhigend und fördert die Durchblutung.“ Ein sehr interessanter und stimmungsvoller Abend geht zu Ende. Um eine echte Kräuterhexe zu werden, muss ich mich noch weiterbilden.
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