Bewartung
Durch freiwillige Helfer kann die Schwarzenberghütte bestehen
Die Schwarzenberghütte ist nur noch durch Hüttenbewartung zu erhalten. Den Sommer lang kümmern sich freiwillige Helfer wöchentlich um die Hütte, die sonst schließen müsste.
FUSCH. Die Schwarzenberghütte musste seit ihrer Entstehung einiges durchhalten. Mehrfach wurde sie von Lawinen bis auf ihre Grundmauern zerstört, Stürme führten zu Schäden und auch den ein oder anderen Besitzerwechsel gab es bereits. Auch bekannt unter dem früheren Namen Mainzerhütte, lockt sie inzwischen viele Besucher über die Sommersaison an. Dabei ist die Hütte nur durch Bewartung zu erhalten.
Helfen, Hütten offen zu halten
In Österreich gibt es nur wenige Hütten, die bewartet werden, darunter auch die Schwarzenberghütte. Bewartung entsteht, wenn eine Hütte eine wichtige Rolle spielt, sich aber wirtschaftlich nicht bewährt. Darunter fällt auch die Schwarzenberghütte. Die Hütte im Pinzgau dient Wanderern zur Übernachtung auf dem Weg zur nächsten, weswegen es wichtig ist, dass die Hütte offen bleibt. Hier kommt Leopold Würtl ins Spiel. Bereits seit 2009 ist er als Hüttenwart tätig und organisiert seitdem die Bewartung besagter Fuscher Hütte.
Mehr Bewarter als nötig
Der Verein "Leckawossa" bewartet diese seit dem Jahr 2005, da man merkte, dass man sie nur so am Leben erhalten kann. Mit Hilfe einer finanziellen Unterstützung war man in der Lage, die Hütte wieder zu restaurieren. "Dafür musste ich versprechen, es noch zehn Jahre zu machen", erzählt Würtl lachend und erklärt, dass die Schwarzenberghütte daraufhin wieder in Schwung gebracht wurde. Seitdem gibt es einen Wochenplan für Bewarter, bei dem sich jeden Sonntag abgewechselt wird und jemand neues für die nächste Woche die Bewartung übernimmt. Bewartet wird von Mitte Juni bis Mitte September. "Meistens habe ich mehr Bewerbungen als ich brauche", erklärt der Hüttenbewarter auf die Frage, ob sich freiwillige Helfer leicht finden lassen.
Anders Leben
Barbara Lofer-Lainer ist eine Bewarterin der Hütte. "Das Leben dort oben ist anders", erklärt sie zu ihrer Tätigkeit. "Man lernt, sich die Ressourcen, die man hat, einzuteilen und sich aufs Elementare zu reduzieren. Vor allem am Abend steht das Gespräch mit den Besuchern im Mittelpunkt und man greift nicht auf digitale Medien zurück." Ebenfalls würde man auf viele Menschen treffen und Geschichten von Leuten aus den verschiedensten Orten zu hören bekommen.
Andere Zeiten
Dass das Leben auf 2.300 Metern Höhe anders ist, merkt man schnell wenn man die Erzählungen von Leopold Würtl zuhört. Trockentoiletten sind da nur der Anfang. "Zwei Mal im Jahr dürfen wir mit den Hubschrauber hochfliegen. Einmal zum Beginn der Saison für die Hütteneindeckung und dann nochmal meistens Mitte August. Dann fliegen wir dem Müll runter und füllen vielleicht einige Sachen nach. Alles andere was ausgeht muss man selber hochtragen und am Ende der Saison bleibt der Rest, den man nicht runterbringen kann, übern Winter bis zur nächsten Sommersaison oben.", erklärt der Hüttenwart über das Leben.
Ressourcen einteilen
Weiters hat man zwar warmes Wasser im Haus, aber keine Dusche für Gäste. Die Schwarzenberghütte ist mit einem Wassertank ausgefasst, der 7.000 Liter fasst und mit Regen- und Gletscherwasser gefüllt wird. Zwei Wochen kann man ziemlich gut damit auskommen, aber da muss man schon etwas sparen, erklärt Würtl und fügt hinzu: "Länger als 14 Tage Schönwetter hatte ich aber noch nie dort oben, normalerweise regnet es dann schon."
Besonderheiten an der Schwarzenberghütte
Was ebenfalls ganz besonders an der Schwarzenberghütte ist, ist dass Museum hinter dieser, wo man zum Beispiel alte Herdteile oder andere Dinge, die man dort oben gefunden hat, ansehen kann. Eine weitere Besonderheit ist die Transportkiste. Das ist eine Kiste, wo Bauern manchmal Dinge rein legen, die Wanderer bis zur Hütte mitnehmen können. "Natürlich weiß man nicht, wann der Nächste was mitnimmt, also kann man nur Dinge rein tun, die problemlos einige Tage überstehen.", erklärt der Hüttenbewarter und erklärt, dass kaum noch Hütten solche Kisten hätten.
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