Salzburger Adventsingen
"Ich bin ein verfressener Schmarotzer"

Die neuen Hirtenkinder: Elisa Oberkofler, Johannes Doppler, Julia Burkali, Magdalena Öschlberger, Anna Lechner | Foto: Salzburger Adventsingen/recreation
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  • Die neuen Hirtenkinder: Elisa Oberkofler, Johannes Doppler, Julia Burkali, Magdalena Öschlberger, Anna Lechner
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Am Soderkaser auf der Almenwelt Lofer haben sich statt der Senner und der Kühe wieder die Hiatamadl und -baum vom Salzburger Adventsingen eingenistet. Sie proben für das neue Stück.

LOFER. Die Hiatamadln und Hiatabuam vom Salzburger Adventsingen probten wieder auf der Loferer Alm. Begleitet wurden sie von Hans Köhl (Textautor), die neue Schauspielregisseurin Daniela Meschtscherjakov und das Betreuungsteam mit Simon Haitzmann (Hirtenmusik), Markus Helminger und Gudrun Köhl-Korbuly.

Heuer steht eine komplett überarbeitete Wiederaufnahme von „Der Sterngucker” aus 2014 bevor. Da das Werk mit Hirtenkindern völlig neu besetzt ist, waren die musikalischen und textlichen Proben für die Kinder sehr intensiv.

Alles neu

Hans Köhl (Gesamtleitung) erzählt: „Das Stück haben wir in wesentlichen Bereichen geändert und überarbeitet. Die Hirtenkinder sind heuer zweimal im kompositorischen Werk von Klemens Vereno eingebunden. Ich habe ein neues Hirtenspiel geschrieben und Rollen für das Bettlmandl Jåggerl und für die Base Elisabeth hinzugefügt. Neu im Team ist auch Daniela Meschtscherjakov, die erstmals den wichtigen Part der Schauspielregie übernimmt und das Werk in Szene setzen wird.“

Fünf neue Hirtenkinder wurden von den 14 bereits bühnenerfahrenen Hirten und vom ganzen Team herzlich aufgenommen. „Die Buben haben heuer viel Karten gespielt – Watten – wie im Wirtshaus“, erzählt Gudrun Köhl-Korbuly lachend. „Die Mädchen hatten auch viel Spaß – wie immer hatten wir ein paar Heimwehkinder dabei, aber das war heuer eigentlich nicht der Rede wert.“

Mädchen in der Überzahl

13 Mädchen und 6 Buben hat Markus Helminger mit dem Betreuungsteam heuer auf die Auftritte im Großen Festspielhaus vorzubereiten. Dass die Mädchen so stark vertreten sind, führt er darauf zurück, dass „die Buben mit Sport sehr beschäftigt sind. Der Zugang zur Musik ist bei Mädchen mittlerweile auch ausgeprägter. Wir haben einen Stamm von Kindern zwischen 8 und 14 Jahren. Zwischen zwei und fünf entwachsen dem Hirtendasein jedes Jahr.

Auch heuer gab es daher wieder ein Casting von rund 20 bereits vorausgewählten Kindern. Dabei sind nicht nur junge Leute aus der Stadt Salzburg, sondern auch aus allen Bezirken vertreten gewesen. Und ja, dann hatten wir die Qual der Wahl.“ Markus ist seit unglaublichen 49 Jahren beim Salzburger Adventsingen eingebunden.

Simon Haitzmann muss mit Einfühlungsvermögen für jedes Kind die richtige Aufgabe finden, so dass es eine Heraus-, aber nicht Über- oder Unterforderung ist. „Ich muss dabei auch alle Instrumente von Hackbrett, Zither, Harfe, Geige, Kontrabass, Flöte bis zur Trompete im Griff haben. Hier auf der Alm haben die ersten musikalischen Proben stattgefunden. Die Kinder sind heuer so gruppiert, dass der Sterngucker abwechselnd eine kleine Begleiterin bzw. einen kleinen Begleiter hat. Das Bettlmandl Jåggerl hat drei Hirtenkinder mit sich. Und zusätzlich gibt es dann noch die große Gruppe der Hirtenkinder, die heuer eine Goiserer Landler mit Schleunigem zum Besten geben."

"Taugt mir mit Kindern zu arbeiten"

Edwin Hochmuth (Bettlmandl Jåggerl): „Ich bin im Stück ein verfressener Schmarotzer, der sich sympathisch durch Leben schnorrt. Der kleinste der drei Hirten, Fabian, möchte bei den großen Mädchen als Mann des Trios den Ton angeben und ich mache ihm die Alpharolle streitig. Der Kleine erinnert mich an mich selbst als Kind: Ich war auch immer der Kleinste, aber Frechste und habe alle anderen herausgefordert.“ „Es ist dabei toll zu sehen, wie sehr sich die Kinder innerhalb von einem Jahr entwickelt haben. Es taugt mir, mit den Kindern spielerisch auf das Stück hinzuarbeiten und sie aus der Reserve zu locken“, sagt der Tiroler Schauspieler, der sich letztes Jahr als Hirtencapo in die Herzen des Publikums gespielt hat.

Wolfgang Hundegger (Sterngucker): „Es ist schön, wieder bei einer Adventsingen-Produktion dabei zu sein. Die riesige Bühne und viele vom Team sind mir noch aus 2017 vertraut, auch wenn für mich alle Hirtenkinder neu sind. Lustigerweise kenne ich Edwin Hochmuth schon seit urdenklichen Zeiten aus Tirol. Vor mehr als 10 Jahren haben wir miteinander in Shakespeares „Sturm“ gespielt und jetzt treffen wir beim Salzburger Adventsingen wieder aufeinander.“ Der selbsterklärte Fan der Sterne meint über sich selbst: „Ich kann mich in der Rolle des Sternguckers gut wiederfinden, da ich eher introvertiert bin. Das ist für mich aber kein Widerspruch zum Schauspielberuf.“

Daniela Meschtscherjakov (Schauspielregie): „Ich bin begeistert über den Fleiß der Kinder. Sie sind kaum zu bremsen und wollen gar keine Pause machen. Hier auf der Alm habe ich so pure Proben wie noch nie gehabt, wobei die Gemütlichkeit trotzdem nicht zu kurz kommt. Was hier in vier Tagen mit den Kindern auf der Alm weitergeht, schafft man sonst nur in zwei bis drei Wochen Proben. Hier können wir die Beziehung unvermittelter und viel besser aufbauen und jeder stürzt sich glücklich in die Proben, weil hier die Energie so gut ist. Da die Geschichte des Stücks auch vorwiegend auf der Alm spielt, finden wir hier die perfekte Umgebung. Eine riesige Sympathie aller untereinander trägt die Proben, wobei die musikalischen und schauspielerischen Proben Hand in Hand gehen.“

Viel improvisiert

Vor dem Almaufenthalt hat die Regisseurin viel improvisiert und Hildegard Stofferin hat mit den Kindern zeitgenössische Lieder gesungen. „Mir ist wichtig, dass sie spielerisch lernen, Selbstbewusstsein bekommen und mit Vertrauen in sich auf der Bühne stehen. Es ist erstaunlich – ich wurde so herzlich aufgenommen, dass ich mich in der Sekunde zu Hause fühlte. Das gegenseitige Vertrauen spüren auch die Kinder.“ Lachend setzt sie hinzu: „Hans hat uns gut ausgesucht! Die Chemie stimmt einfach!“

Kostümbildner Hellmut Hölzl ist schon seit 1982 dabei: „Für mich ist es trotzdem jedes Jahr das erste Mal.“ Lorbeeren streut ihm Hans Köhl, der sich fasziniert von Hölzls Leidenschaft, meisterlicher Fertigkeit und Detailgetreue zeigt. „Alle Mitwirkenden haben achtsame Kostüme verdient.“, meint der Kostümchef bescheiden dazu.

Ein herzliches Dankeschön gebührt Georg Dürnberger und seiner Familie, die auf ihrem Soderkaser die Hirtenkinder zu den Proben immer herzlich aufnehmen und bestens verköstigen.

Die Premiere des Salzburger Adventsingens 2019 ist am 29. November. Erleben kann man das Werk „Der Sterngucker“ bis zum 15. Dezember 2019 im Großen Festspielhaus.

Infos unter:
salzburgeradventsingen

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