Caritas-Haussammlung 2025
Im Pinzgau steigt der Bedarf an Hilfe

- Silvia Kroisleitner, Leiterin des Caritas-Zentrum Zell am See.
- Foto: Caritas Salzburg
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Am 1. März startete die Haussammlung der Caritas. Bis 31. März gehen Freiwillige von Tür zu Tür und sammeln Spenden.
PINZGAU. Von 1. bis 31. März findet wieder die Caritas-Haussammlung statt. Sie ist eine der zentralen Sammlungen, die ein Viertel des Spendenaufkommens für Salzburg und das Tiroler Unterland ausmacht. 40 Prozent der Spenden bleiben in den Pfarren und werden für unmittelbare Hilfe in der Nachbarschaft und der Gemeinde verwendet. Die restlichen 60 Prozent gehen über die Caritas an Menschen in Not in der Region. 2025 sind etwa 2.500 Sammler unterwegs. Christine Fersterer aus Dienten ist eine von ihnen und geht bereits seit einigen Jahren "haussammeln".
Mit der Haussammlung unterstützt sie nicht nur die Caritas, sondern die pastorale Mitarbeiterin nimmt sich auch Zeit, seelsorgerische Tätigkeiten während der Besuche auszuüben. "Man hat Zeit, sich mal hinzusetzen und die Leute freuen sich, wenn wer kommt. Man nimmt sich auch Zeit zum Reden und es tut den Menschen gut, wenn jemand vorbeischaut", so Fersterer. 20 bis 30 Haushalte besucht sie in der Zeit vom 1. bis 31. März. Die Freude über die Besuche ist oft groß. "Ein Mann, der eher als griesgrämig bekannt ist, hatte mal Probleme mit dem Computer, als ich gekommen bin. Ich habe dann geholfen und vor Freude über die Hilfe hat er mir eine größere Summe gegeben", erzählt sie zudem.

- "Haussammlerin" Christine Fersterer aus Dienten.
- Foto: Caritas Salzburg
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Über 1.500 Anfragen
Silvia Kroisleitner, Leiterin des Caritas-Zentrums Zell am See, erklärt außerdem, dass die Lage angespannt sei. "Man weiß nicht, was auf uns zukommen wird, gerade auch im Hinblick der politischen Veränderungen. Die Notlagen der Menschen werden komplexer, sie kommen mit einem oft 'sehr großen Rucksack' und mehreren Problemen gleichzeitig. Oft liegt es auch daran, dass viele erst sehr spät kommen. Sie denken immer wieder, 'irgendwie schaffe ich das schon'. Meine Bitte wäre, dass die Menschen früher zu uns kommen sollen", so Kroisleitner bezüglich der Caritas-Haussammlung.
2024 haben Menschen aus dem Pinzgau mehr als 1.500 Anfragen an das Caritas-Zentrum Zell am See gestellt. "Aufgrund unserer Beratung inklusive Prüfung der Haushaltssituation können wir gut weiterhelfen. Oft braucht es schnelle Hilfe (finanzielle Überbrückung für Lebensmittel, Windeln oder auch offene Rechnungen) und parallel werden Anträge für nachhaltige Unterstützung gestellt, wie zum Beispiel Wohnbeihilfe, Heizkostenzuschuss oder Sozialunterstützung. Die Menschen, die zu uns kommen, sorgen sich vor allem um unvorhergesehene Ausgaben, die sie nicht bezahlen können. Die Energiekosten und fehlende Kostenübernahme – zum Beispiel für Medikamente, die nicht von der Krankenkasse bezahlt werden, Therapien mit Selbstbehalt oder auch Arztkosten, die nicht übernommen werden – sind auch sehr belastend. Aus Angst vor den Kosten nehmen die Menschen Therapien nicht in Anspruch, lösen Rezepte nicht ein oder gehen nicht zum Arzt", erklärt die Leiterin des Caritas-Zentrums.

- Kurt Sonneck, Direktor der Caritas Salzburg.
- Foto: Caritas Salzburg
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Mit und für Menschen
Die Caritas-Zentren und auch die Sozialberatung der Caritas werden überwiegend aus Spenden finanziert. Die Spenden aus der großen Haussammlung im März tragen hier einen wesentlichen Teil bei. Kurt Sonneck, Direktor der Caritas Salzburg, erklärt: „Wir wollen in einer Gesellschaft leben, in der Türen offenstehen, Menschen geholfen wird und andere nicht Not und Einsamkeit erfahren müssen. Die Haussammlung steht für Zusammenhalt und ein Miteinander in unserer Gesellschaft. Und sie ist ein Zeichen, dass Menschen die Not in ihrer Nachbarschaft nicht egal ist und Verantwortung füreinander übernommen wird. So gesehen ist die Haussammlung eine Herzensangelegenheit und Hilfe von Menschen, mit Menschen und für Menschen.“
Spenden sind direkt an der Haustür bei den Sammlern möglich oder über die Webseite www.caritas-salzburg.at/haussammlung.
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