Ein sensibler Blick – zurück?
Sonderausstellung im Felberturmmuseum
Die Ausstellung "Ein sensibler Blick - zurück?" im Felberturmmuseum Mittersill wurde vor Kurzem eröffnet. Die Sonderausstellung beschäftigt sich mit Mittersill von 1938 bis 1945 und kann bis Ende Oktober besucht werden.
MITTERSILL. Vor kurzem fand beim Felberturmmuseum in Mittersill die Eröffnung der Sonderausstellung "Ein sensibler Blick – zurück?" statt. Die Ausstellung befasst sich mit der Zeitgeschichte Mittersill von 1938 bis 1945. Die Idee zur Sonderausstellung entstand durch einen Workshop mit den Mittelschulen aus der Umgebung zum Thema "Nationalsozialismus". Damit das Recherchierte des Workshops nicht wieder in der Schublade verschwand, wurde eine Sonderausstellung daraus gemacht.

- In Mittersill stimmten 1398 von 1400 Wahlberechtigten für "Ja".
- Foto: MeinBezirk
- hochgeladen von Magdalena Pfeffer
Mit Fakten belegen
"Die Ausstellung war eine ziemliche Herausforderung", erklärte Museumskoordinatorin Manuela Goffitzer-Rzaigui: "Es ist keine leichte Kost und es macht etwas mit jemandem, wenn man sich so intensiv mit dem Thema beschäftigt. Man wird total sensibel, auch was die Sprache angeht und die Recherche muss auch passen. Ich wollte wirklich alle Fakten auf den Tisch bringen und mit Material belegen können, das geht alleine gar nicht, sondern nur mit Unterstützung."
Bearbeitet werden vier große Themen. Unter anderem werden zwei Einzelschicksale von zwei Mittersiller Familien dargestellt und auch das Thema Propaganda und Informationen zum Schloss Mittersill damals wurden aufgegriffen. Außerdem wurde ein Beitrag von der Mittersiller Mittelschule gemacht, bei dem die Kinder Zeitzeugen beziehungsweise ihre Großeltern und Urgroßeltern über die Kriegszeit befragt haben. Die Ergebnisse dieser Recherche wurden auf einem Whiteboard festgehalten und als Teil der Ausstellung präsentiert.

- Recherchearbeit der Mittelschule Mittersill.
- Foto: MeinBezirk
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Anstoß zum Nachdenken
"Es war sehr interessant, die Einzelschicksale zu recherchieren, und es war spannend, dass auch Leute zu uns gekommen sind, um uns ihre Familiengeschichten zu erzählen. Während der Recherche haben sich auch viele Verbindungen und Vernetzungen, zum Beispiel mit der Universität in Salzburg und mit dem Verein Lila Winkel ergeben", so Goffitzer-Rzaigui im Gespräch und betonte abschließend:
"Es wäre mir sehr wichtig, wenn die Leute die Ausstellung besuchen würden. Auch einfach mal als Anstoß, um über diese Zeit nachzudenken, wie es den Leuten damals gegangen ist und ich würde mich über Besuch freuen." Neben der Ausstellung im Felberturmmuseum gibt es im alten Schulhaus noch eine Leihausstellung, welche sich mit der Reise des jüdischen Volkes nach Palästina beschäftigt. Die Ausstellungen können bis Ende Oktober besucht werden.
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