Sternsinger: 2015 für bolivianische Straßenkinder unterwegs
Die Sternsinger werden dieses Mal für bolivianische Straßenkinder sammeln. Projektverantwortliche sind derzeit in Salzburg zu Gast und informieren über ihre Arbeit. Kinder in der Großstadt El Alto sind Gewalt und Missbrauch ausgeliefert.
SALZBURG/PINZGAU. „Wir schaffen eine Brücke zwischen der Straße und Ausstiegsmöglichkeiten“, sagt der Sozialarbeiter Martin Berndorfer. Der gebürtige Mühlviertler leitet in El Alto/Bolivien das Straßenkinderprojekt „Maya Paya Kimsa“ und tourt derzeit mit dem Sozialarbeiter Dennis Lopez auf Einladung der Dreikönigsaktion durch Österreich. Die Sternsinger helfen den bolivianischen Kindern mit rund 30.000 Euro. „Ohne diese Unterstützung könnten wir nicht weiterarbeiten“, so Berndorfer.
Pressegespräch bei der Katholischen Jungschar Salzburg
In einem Pressegespräch bei der Katholischen Jungschar Salzburg stellten Berndorfer und Lopez ihre Arbeit mit den Straßenkindern vor. Demnach kontaktieren die neun Mitarbeiter in der Millionenstadt El Alto pro Jahr an die 500 Straßenkinder. „Sie wurden zum Teil von den Eltern verstoßen und sind Gewalt und Missbrauch ausgesetzt“, berichtet Martin Berndorfer. Zerrüttete Familien, Alkoholkonsum, das Schnüffeln von Nitroverdünnung oder Klebstoff und Arbeitslosigkeit seien die Hauptursachen, dass Kinder keinen anderen Ausweg sähen, als auf der Straße zu leben. Auch Polizisten seien unter den Gewalttätern. „Immer wieder sterben Kinder auf der Straße, dann müssen wir sie auch bestatten“, informiert Dennis Lopez.
Keine lokalen Hilfsgelder
Der Projektname „Maya Paya Kimsa“ stammt aus der Quechua-Sprache und bedeutet „1, 2, 3“. Dies stehe für die ersten Schritte zur Änderung des Lebens, bei denen die Straßenkinder unterstützt werden. Bei der Betreuung stehe zunächst die Gesundheit der Kinder im Vordergrund. Lokale Hilfsgelder gebe es in El Alto momentan nicht, weiß Martin Berndorfer. Finanzielle Mittel kämen ausschließlich von Organisationen aus Deutschland und Österreich.
Die Dreikönigsaktion (DKA) der Katholischen Jungschar sammelt traditionell zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag Spendengelder für Länder des Südens. Laut dem jüngsten Jahresbericht flossen knapp 15 Millionen in Hilfsprojekte, 1,2 Millionen in Bewusstseinsbildung, je rund 700.000 Euro in Spendenwerbung und Verwaltung.
Text: Amt für Kommunikation der Erzdiözese Salzburg
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