Nationalpark
Sulzbachtäler bleiben Österreichs größtes Wildnis-Gebiet

- Die Sulzbachtäler bleiben Welt-Wildnisgebiet. In den Tälern finden sich einige der schönsten Ausblicke des Landes.
- Foto: Gotthard Krammer
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Schon im Jahr 2018 wurden die Sulzbachtäler als Welt-Wildnisgebiet anerkannt. Eine aktuelle Vegetationskartierung bestätigt diese Einstufung. Das Gebiet erfüllt weiterhin die strengen Kriterien der Weltnaturschutzunion IUCN.
NEUKIRCHEN. Die Sulzbachtäler im Nationalpark Hohe Tauern bleiben ein international anerkanntes und geschütztes Wildnisgebiet. 2018 wurden sie als solches anerkannt und spielen seither in der gleichen Liga wie die berühmten US-amerikanischen "Wilderness Areas" Yosemite und Beaver Creek.

- Natürliche Seen und Wasserfälle, atemberaubende Panoramen und vieles mehr entdeckt man in den Sulzbachtälern.
- Foto: Gottfried Maierhofer
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"Die jüngste Vegetationskartierung bestätigt diese Einstufung des Wildnisgebiets, mit fast 7.000 Hektar das größte in Österreich – ein unschätzbarer Wert", freut sich Natur-Landesrätin Daniela Gutschi. Das Ergebnis wurde bei der Sitzung des Nationalparkrates in Kärnten präsentiert.

- LR Daniela Gutschi (im gelben Kleid) bei der Sitzung des Nationalparkrats in Döllach in Großkirchheim (Kärnten).
- Foto: Land Salzburg/Agnes Schöchl
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Kein menschliches Eingreifen
"Für die Schutzkategorie 'Wildnis' werden Gebiete ausgewählt, die nie einer Nutzung unterlegen sind", erklärte Wolfgang Urban, Direktor der Nationalparkverwaltung, bei der Übergabe der Auszeichnung vor ein paar Jahren. "Solche Gebiete findet man häufig, zum Beispiel in Alaska oder in Skandinavien. Für Mitteleuropa ist das aber etwas Besonderes. Sie werden geschützt, damit dort auch in Zukunft die Natur Natur sein kann."

- Feierliche Überreichung der IUCN Urkunde im Jahr 2019: Nationalparkdirektor Wolfgang Urban, Maria Patek (ehem. Bundesministerin), Andrej Sovinc (Vice-Chair Europa IUCN) und die damalige Landesrätin Maria Hutter
- Foto: LMZ/Neumayr/Hölzl/2019
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Man schützt, was man kennt
Seit 2011 richtet der Nationalpark Hohe Tauern seine Hochgebirgsforschung auf Langzeitstudien und Monitoringprogramme unter dem Motto „Nur was man kennt, kann man schützen“ aus. Darunter fällt auch eine groß angelegte Vegetationskartierung in den Jahren 2020 bis 2021. Dabei wurden in 180 Geländetagen auf neun Prozent der Nationalparkfläche im Seebachtal (Kärnten), im Wildnisgebiet Sulzbachtäler (Salzburg) und im Innergschlöß (Tirol) Daten erhoben.

- Leider hat es für die Sulzbachtäler nicht ganz für den Sieg gereicht
- Foto: Gotthard Krammer
- hochgeladen von Peter Weiss
Hohe Biodiversität im Nationalpark
92 Prozent der erhobenen Fläche wurden als Gebiete mit der höchsten naturschutzfachlichen Stufe bewertet, 80 Prozent mit einem sehr guten Erhaltungszustand. Zahlreiche, mitunter auch seltene Pflanzenarten wie die Ufer-Tamariske, das Fleischer-Weidenröschen oder die Zweifarben-Segge und Lebensräume belegen erneut die hohe Biodiversität im Nationalpark.
"Auch künftige Untersuchungen werden Entwicklungen sichtbar machen, wie sie nur hier festgestellt werden können. Denn sowohl in der Vergangenheit, gegenwärtig als auch in Zukunft war und ist hier jegliche Beeinflussung durch eine Nutzung ausgeschlossen", so Landesrätin Daniela Gutschi.

- Bei Neukirchen stößt man auf ein wahres Naturspektakel.
- Foto: Gottfried Maierhofer
- hochgeladen von Peter Weiss
Daten und Fakten zu den Sulzbachtälern
Die Sulzbachtäler bestehen aus 6.728 Hektar Wildnisgebiet mit 25 Dreitausender-Gipfeln und 17 Gletschern. Sie erstrecken sich 11 Kilometer von Osten nach Westen und 13 Kilometer von Norden nach Süden. 2016 wurde durch den Salzburger Nationalparkfonds Grund angekauft, 2017 trat die Verordnung zum "Sonderschutzgebiet Wildnisgebiet Sulzbachtäler" in Kraft.
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